Casa Germanica - Triclinium

  • "Dann ist es das Beste, du nimmst das nächste Mal einen der äußeren Wege, die an dem Brunnen vorbeiführen."


    Avarus grinste kurz, er hatte das Ereignis leider nicht mitbekommen und später nur gehört, das einer der Mietsklaven gepatzt hatte, Laevina das Gleichgewicht verlor und baden ging. Vielleicht war es auch nur ein Versuch gewesen sich einen Verehrer zu angeln. Man sagte ja oft: Je oller, desto doller. 8)


    "Sabina hat das Fest ein wenig aufgelockert zu Anfang. Es waren genügend junge Frauen da, die sofort einen Narren an dir gefunden hatten. Natürlich ist es mit dem zu Bett gehen dann sehr spät geworden, aber einmal im Monat geht das schon mal. Oder Sedi?"


    Die Neugierde und die Geräusche hätten das Mädel sowieso nicht schlafen lassen. Und außerdem war es für die Suche nach einem geeigneten Ehepartner nie zu früh. Desto eher man damit begann, desto geschickter konnte man einen passenden Mann für das Kind aussuchen. Außerdem war es ja auch nicht entscheidend, wie Sabina in zehn Jahren aussah. Entscheidend war wie in jeder römischen Ehe, das die Partie stimmte und das Kind ein Sorgen freies Leben zu erwarten hatte. Standesgemäß heiratete eben.


    "Aber geholfen auch nicht... du sagst ja selbst, das deine Enkelin noch keinem Mann versprochen ist. Sie hat bei Weitem das richtige Alter. Ich würde nicht warten, bis sie eine alte Jungfer ist und kein anständiger Knabe sie mehr nehmen will." ;)

  • Kurz tauschte sie mit ihrem Onkel ein kleines Verschwörerlächeln, sie wusste nur zu gut, worauf er anspielte, aber sie würde zumindest nicht die Neugierde Laevinas befriedigen, indem sie es ihr verriet oder einen Kommentar fallen ließ. Auch wenn der alte Drachen etwas ahnte, musste sie ja nicht gleich alles wissen.
    „Ich bin gern bereit noch mal so ein Fest auszurichten!“ meinte sie dann. „Aber ihr dürft euch dann auch einmal bei der Planung mit einbringen!“ schlug sie vor. Sie grinste breit, als ihr Onkel meinte, er hätte es ihr nicht zugetraut. Aber sie hatte ihn eines Besseren gelehrt. Laevinas Bad im Atriumbecken war nicht beabsichtig gewesen, aber hatte ihr doch eine gewisse Genugtuung bereitet. „Es tut mir Leid, dass du den Abend auf deinem Zimmer verbringen musstest“, das klang ja sogar schon fast ehrlich. Sie musste ein Kichern verkneifen, ob Avarus trockenen Einwurfs, dass Laevina wohl in Zukunft einen Bogen um das Becken machen sollte.


    Leicht zuckte sie mit den Schultern, hatte aber den Anstand nur ganz kurz ein schlechtes Gewissen zu zeigen, denn sie hatte sich ja wirklich breit schlagen lassen von ihrer Cousine. „Besser sie ist mit meiner Erlaubnis auf dem Fest, als dass sie sich heimlich unter die Gäste mischt!“ erwiderte sie. „Außerdem haben Bia, Elissa und ich immer ein Auge auf sie gehabt!“ Erstaunlicherweise war Avarus in diesem Fall auf ihrer Seite und schien nicht Gram zu sein, dass die Jüngste sich mit den Gästen unterhallten hatte. „Sabina war brav und ist dann auch ohne Murren ins Bett gegangen!“ Das hatte Elissa ihr erzählt. Gänzlich gegen aller Erwartungen war das Kind dann auch fast sofort eingeschlafen und hatte von dem Fest rein gar nichts mehr mitbekommen. Das Laevina natürlich etwas gegen Sabinas Anwesenheit hatte, war klar gewesen. Nun gut, jeder schien eine andere Vorstellung von Kindererziehung zu haben.


    Verblüfft blinzelte sie, als Avarus dann eine weitere Spitze gegen Laevina vom Stapel ließ. Wobei sie aber befürchtete, dass genau dieser Kommentar nun dafür sorgen würde, dass die Hexe alles dran setzte um ihre Tochter unter die Haube zu bringen. Leicht runzelte sie die Stirn, wenn Avarus Serrana schon für fast zu Alt hielt, was war sie dann bitte? Sie war schließlich drei Jahre älter, wie ihre Freundin. Auf der anderen Seite war sie ja bereits versprochen, nur war Avarus über die Wahl ihres zukünftigen Ehemannes nicht sonderlich erbaut.

  • "Nun, mein lieber Avarus, hätte ich geahnt, dass man in diesem Haus Gefahr läuft vom Dienstpersonal mit einem Tablett gerammt zu werden, dann hätte ich mich garantiert nicht in der Nähe des Impluviums aufgehalten." antwortete Laevina ärgerlich auf die erste Bemerkung ihres Cousins.
    Weitere Anmerkungen zur Erziehung des kleinen Mädchens verkniff sie sich jedoch. Sollten sie die Kleine doch verziehen, irgendwann würden sie zweifellos die Quittung dafür erhalten....


    Calvenas Mitleidsbekundung quittierte sie ebenfalls nur mit einem kühlen und nichtssagenden Lächeln, mittlerweile wusste sie ja, was sie von den Äusserungen ihrer Großnichte zu halten hatte. Für diesen Abend hatte sie sich genug über sie geärgert und daher keinerlei Verlangen mehr, eine weitere hitzige Diskussion anzustoßen.


    Ganz abgesehen davon machte Avarus dann eine Bemerkung, die Laevinas volle Aufmerksamkeit auf sich zog.
    Serrana war bei weitem alt genug und in Gefahr eine alte Jungfer zu werden? Bislang hatte sie das Alter ihrer Enkelin noch nicht als allzu dramatisch empfunden, aber vielleicht hatte Avarus ja Recht....


    Die alte Germanica runzelte die Stirn und drehte nachdenklich den Weinkelch in ihrer Hand hin und her.


    "Ja, da ist vermutlich etwas wahres dran." sagte sie dann an Avarus gerichtet. "Ich habe mich in den letzten Wochen zu sehr von den Belangen dieses Hauses ablenken lassen, das ist im Grunde unverzeihlich. Gleich morgen werde ich anfangen mich umzuhören...."


    Laevina trank einen weiteren Schluck Wein und warf einen Blick in die Runde. Dann kam ihr plötzlich eine Idee.


    "Andererseits weiß ich gar nicht, warum ich mir so eine Mühe mit diesem undankbaren Kind machen soll. Gestern erst hab ich einen Brief aus Nola bekommen, in dem sich Serranas ehemaliger Verehrer nach ihrem Befinden erkundigt. Am besten, ich schreibe ihm zurück, dass das Angebot immer noch gilt, dann kann er sie sich direkt abholen und ich muss mir keine weiteren Sorgen mehr machen."


    Ja, das konnte durchaus hinhauen. Deutlich besser gelaunt als noch vor ein paar Minuten angelte sich Laevina ein paar Trauben vom Tisch und begann mit dem Nachtisch.

  • Ach Sedi hätte am liebsten laut losgelacht bei Avarus Bemerkung mit dem Becken hielt sich aber dann doch zurück und grinste nur.
    Dann wandte sich der Vater an seine Tochter.


    So willst du also? Dann hoffe ich doch das ich als dein Vater dementsprechend auch gefragt werde.


    Er blickte seine Tochter mit neutralem Gesichtsausdruck an. Als er dann jedoch zu Calvena wanderte, verfinsterte sich dieser ein klein wenig und er meinte dann nur.


    Wenn es mir meine Zeit erlaubt.


    Ja da spricht wohl nichts dagegen. Dennoch möchte ich vorher gefragt werden.


    Meinte dann Sedi zu seinem Onkel.
    Als er dann allerdings die Worte der Alten vernahm, wäre ihm fast der Unterkiefer auf den Boden geknallt. Was für einen Brief denn? Was lief denn nun schon wieder verkehrt? Der Typ sollte ihm mal in die Quere kommen. Das letzte was der sehen würde, wäre sein Gladius. 8) So viel stand schon einmal fest.

  • Im Eifer der Vorbereitungen hatte sie es schlichtweg vergessen, Sedulus um seine Meinung zu Fragen, was Sabinas Anwesenheit beim Fest anging. Ihr hatte so sehr der Kopf geschwirrt. In Zukunft würde sie das nicht mehr vergessen und vor allem Sabina daran erinnern, dass sie ihren Vater zu fragen hatte. „Ja du hast recht!“ meinte sie dann ehrlich zerknirscht, auf seinen Kommentar hin. „Es tut mir Leid, ich hätte gleich auf dich zukommen müssen, als Sabina mich gefragt hat“, meinte sie versöhnlich.


    Als Laevina dann über die Möglichkeiten sinnierte, wie sie ihre Enkelin am schnellsten und am gewinnbringenden verheiraten konnte, nahm sie sich vor ganz schnell mit Serrana zu reden und sie zu warnen. Damit würde sie zwar Laevina einen Strich durch die Rechnung machen und ihren Zorn gegen sie selbst wieder entflammen, aber sie wollte nicht dass Serrana in einer unglücklichen Ehe versauerte und ebenso bitter wurde, wie dieses Biest. Sie konnte immer weniger glauben dass Laevina doch so etwas wie einen Fünkchen Menschlichkeit besaß.

  • Während sich die Erwachsenen über die scheinbar wichtigen Dinge des Lebens unterhielten, unter anderem darüber was das Beste für sie war, knabberte sie einfach genüsslich und gänzlich unbeschwert an einem Stück Brot herum. Wobei auch das ein oder andere Stück Obst ganz nebenbei einfach verschwand. Immer wieder wackelte sie kurz mit den Beinen. Sie konnte nicht wirklich still sitzen.


    Kurz nickte sie, als ihr Vater meinte, er wolle das nächste Mal gefragt werden. Allein diese Zusage ließ sie sich schon auf das nächste Fest freuen. Sabina legte den Kopf schief und runzelte die Stirn. Schließlich sah sie ihre Cousine mit großen Augen an. „Wird das nächste Fest deine Hochzeit sein?“ fragte sie völlig arglos. Calvena hatte nicht gesagt, dass das noch ein Geheimnis war.

  • Laevina war gerade damit beschäftigt, in Gedanken einen überzeugenden Brief an ihren ehemaligen Fast-Schwiegerenkel zu formulieren, als die arglose Frage der kleinen Sabina sie aus ihrer kreativen Konzentration riss.


    Ihr Blick wanderte blitzschnell erst zu dem Kind und dann direkt zu Calvena hinüber, die Augenbraue hob sich, und ihre Lippen verzogen sich zu einem süffisanten Lächeln.


    "Das ist aber mal eine interessante Frage, Sabina. Da bin ich genauso gespannt auf die Antwort wie du."

  • Sedulus hielt sich bei diesem Thema vornehmst zurück da er ja eh schon mehr wußte als Laevina. Außerdem hatte er nicht vor seiner Nichte vorwegzugreifen. Wenn Calvena etwas hierzu zu sagen hatte, dann würde sie dies schon von sich aus tun und brauchte nicht die Unterstützung des Onkels.


    So lehnte sich Sedulus nur zurück und verschränkte dabei die Arme. Ab und zu verschwand etwas Essbares in seinem Mund bevor er dann wieder in seiner Ausgangstellung verharrte. 8)

  • Das Grinsen zu Germanica Laevina Antwort hörte schlagartig auf, als Sabina ihreszeichen einen Satz in den Raum warf. Oft wurde darüber sinniert, das Kindermund Wahrheit kund tat. Avarus verengte seine Augen, denn er hasste es schlichtweg nicht zu wissen was in seinem Haus vor sich ging und jetzt lag er da und wußte von nix. Seine Augen gingen von Sedulus, zu Sabina, zu Laevina, zu Calvena und wieder im Kreis. Er war ebenso gespannt auf eine Erklärung... :motz:

  • Etwas irritiert fing sie Sabinas eigenartigen Blick auf. Leicht stutzte sie, denn man konnte deutlich sehen, dass es hinter der Kinderstirn arbeitete. Was es auch immer war, Calvena wäre nicht auf den Gedanken gekommen, dass es darum gehen würde, was sie ihr erst gerade eben anvertraut hatte. Aber Sabina war dank ihrer Arglosigkeit und auch kindlichen Naivität einfach zu simpel gestrickt. Sicher das Mädchen konnte Geheimnisse bewahren, aber dann musste sie auch wissen, das es ein Geheimnis war, zumal die Neugier wie so häufig siegte.
    Gerade nippte sie an ihrem Weinbecher, als die unschuldige Frage schon im Raum stand. Es war als hätte sie mit voller Wucht einen Balken vor die Stirn bekommen. Irgendwie hatte sie gerade Lust recht heftig und völlig undamenhaft zu fluchen, doch sie schluckte all dies herunter. Das schlimmste daran war, dass Laevina darauf einging und wohl nun ihre Chance witterte.
    Erstaunlich das es Avarus nicht schwindelig wurde, so schnell huschten seine Augen von einem zum nächsten. Sein finsterer Blick verhieß nichts Gutes. Was sie daran erinnerte, dass er schon bei dem kleinen Gespräch mit ihr, nur wenig Begeisterung gezeigt hatte. Hatte Avarus nicht mit Sedulus reden wollen? Über kurz oder lang wäre dieses Gespräch eh fällig gewesen, also warum nicht jetzt. Nur wäre es ihr lieber gewesen, wenn da nicht der gehässige Blick und dieses süffisante Grinsen von Laevina gewesen wäre. Innerlich seufzte sie, wappnete sich aber gegen etwaige spitze Kommentare Laevinas.


    „Das hängt nicht nur von mir ab“, meinte sie dann. Schließlich hatten, Valerian, Sedulus und Avarus da auch noch ein Wörtchen mit zureden. Naja, wenn es nach Avarus ging, dann würde sie zwar heiraten, aber jemanden anderes, vermutlich wohl einen alten verstaubten Senator.

  • Jetzt, wo sie selbst nicht mehr Rede und Antwort stehen musste, gefiel Laevina der Abend schon deutlich besser... Zwar hatte sie seinerzeit den entscheidenden Teil des Gesprächs zwischen Sedulus und Valerian mitbekommen, aber da sie das ohnehin nicht zugeben konnte, beschloss Laevina für's erste die Arglose zu mimen.


    Mit gespielter Überraschung schaute sie zwischen Calvena und den beiden Männern hin und her und fragte dann in aller Unschuld:


    "Ach tatsächlich? Nun, damit bist doch sicher du als Herr des Hauses gemeint, mein lieber Avarus. Würdest du bitte so nett sein, und deine ahnungslose Cousine ein wenig aufklären? Schließlich ist so eine Hóchzeit doch eine wichtige Angelegenheit für die ganze Familie."

  • Ein Punkt zu markieren an dem ein Zustand erreicht war, der schwärzer nicht sein konnte, schien für manche Unterredungen unmöglich. Doch Avarus Augen folgten eben diesem Abbild. Sie erreichten den Zustand Schwarz. Dieses abnormale innerfamiliäre Gezanke ging ihn mächtig auf den Zeiger und wäre er nicht so ein tief leidensfähiger Mensch, hätte er schon manchen Abend den saxum tarpeium gewählt.


    "Es ist wohl wahr, das eine Ehe nicht nur perfekt geplant sein will, auch die Wahl des Bräutigams fällt dem Vormund zu. In deinem Fall meinem Neffen Sedulus. Aber auch das Familienoberhaupt spielt dabei eine entscheidende Rolle. In diesem Fall wäre das wohl ich selbst. Was mich liebe Laevina stört, ist vorallem dein zynischer Unterton. Auch wenn sich die Lage bei Calvena etwas schwierig gestaltet so ist es doch anzuraten, das die Familie zusammen steht und nicht jeder sein eigenes Süppchen kocht. Langsam drängt sich mir nämlich der Verdacht auf, das ihr Zwei einander misstraut."


    Ein Zustand, der für eine bedingungslos zueinander stehenden Gens untragbar war und ein Indiz dafür, das man nie zuviele Frauen auf einem Haufen wohnen lassen sollte, um den Zickenkleinkrieg aus dem Weg zu gehen. Männer waren da viel kameradschaftlicher. Wohl dem, wer ein Bursche sein durfte. 8)

  • Zynisch? Ausgerechnet sie? Wie konnte man denn nur auf diese Idee kommen, wo es doch kaum einen aufrichtigeren Menschen in Rom gab als sie... :D
    Laevina seufzte innerlich auf, hielt sich jedoch mit einer Antwort zurück. Zwar wurde sie höchst ungern zurechtgewiesen, aber mit dem Hinweis auf den Familienzusammenhalt hatte Avarus bei ihr den richtigen Nerv getroffen.
    Höchstwahrscheinlich würde es ihr in Calvenas Fall ausgesprochen schwer fallen, sich weitere Kommentare zu verkneifen, aber im höheren Interesse der Gens konnte sie es ja immerhin mal versuchen.


    Das Zugeben eines Fehlers oder gar eine Entschuldigung kamen für Laevina natürlich nicht in Frage, aber sie nickte Avarus auf seine Bemerkung hin zu, um ihren guten Willen kundzutun und sah dann wieder abwartend in die Runde.


    "Und inwiefern gestaltet sich die Lage in Calvenas Fall schwierig?" hakte sie, dieses Mal in einem neutralen Tonfall, nach.

  • Das will ich dir gerne sagen werte Laevina.


    Meldete sich der Vormund zu Wort.


    Ich habe quasi Qunitilus Valerian mein Einverständnis gegeben. Einer Verlobung steht also von meiner Seite aus nichts mehr im Wege. Und wenn du dich nun fragst warum so will ich dir ohne das du auch nur ansatzweise die Frage aussprechen mußt antworten. Die Quintilier sind schon was ich noch weiß, zu Zeiten meines Vaters eine befreundete Gens gewesen. Und wenn ich das noch sagen darf, ich halte Qunitilius Valerian für einen Mann der seinen Weg macht. Er hat es ja schließlich schon zum Centurio bei den Praetorianern gebracht.


    Meinte Sedulus gelassen und trank ein Schluck um dann die Arme wieder zu verschränken.

  • War ja wirklich klar gewesen, dass sich Laevina auf dieses Thema stürzte. Sie tat doch alles um sie in Schwierigkeiten zu bringen. Entspannend hingegen war, dass Avarus den alten Drachen zu Recht wies. Eigentlich war Laevina ja schuld, zumindest empfand sie es so. Bevor die alte Dame ins Haus gekommen war, war es ruhig und entspannt gewesen. Das hatte sich verändert als Laevina das Haus im Sturm erobert hatte. Die Sklaven fürchteten sich vor ihr und huschten meist geduckt durchs Haus. Nur Elissa stellte sich quer und somit war nicht nur die keltische Sklavin der älteren Germanica ein Dorn im Auge, sondern auch Calvena, weil sie sich ebenso nicht einschüchtern ließ. Aber es lag auch daran dass die beiden Frauen aneinander gerieten, weil sie sich eben Beide nicht alles gefallen ließen und auch nicht so schnell nachgaben, wenn sie sich im Recht glaubten.


    Mehr oder weniger verlief das Gespräch nun ohne ihre Einmischung. Wie gut das sie einen Vormund hatte, der zumindest in einigen Dingen ihre Ansichten teilte und auch für sie Partei ergriff, als Laevina natürlich nicht locker ließ.

  • Was nun das Besondere an einem Centurio sein sollte, konnte Laevina auch bei längerem Nachdenken nicht erkennen, aber sie hatte nicht die geringste Lust, sich durch eine unbedachte Bemerkung ihrerseits einen weiteren Rüffel einzufangen. Und da Valerian sich seinerzeit ihr gegenüber recht erfolgreich präsentiert und darüber hinaus durch sein gelungenes Entschuldigungsgeschenk einen kleinen Stein bei ihr im Brett hatte, war sie auch nicht ganz so sehr darauf aus, ihn durch den Kakao zu ziehen. Da konnte sie Calvena und den Rest der Familie auch genauso gut mal auf andere Weise überraschen.



    "Fein, dann ist ja alles in Ordnung." sagte sie daher mit einem freundlichen Lächeln in die Runde und widmete sich dann wieder ganz entspannt ihren Trauben. Um alle weiteren Belange konnten sich ruhig die Herren des Hauses kümmern.

  • "Naja ich weiß nicht... ein Centurio kann doch einfach nicht das Maß aller Dinge sein."


    Soweit Germanicus Avarus herausbekommen hatte, war der Bursche nichtmal Eques oder hatte wenigstens diesen Stand geerbt. Nein wirklich eine Dame aus dem Hause Germanica hatte schon etwas mehr Stand nötig, um in den Jahren der Ehe ähnlich angemessen zu leben wie in den Jahren der Jugend.


    Avarus blickte von seinem Neffen zu Germanica Calvena und wieder zurück. Jaja sie würden alle Beide gleich wieder das selbe Lied anstimmen. Doch die Melodie gab der Onkel nicht vor. 8)

  • Nun, wenn er in den Ordo eines Euqes erhoben wird, und ich gehe einmal davon aus das dem so sein wird, so wirst du das bestimmt mit anderen Augen sehen mein lieber Onkel. Vielleicht kennst du seinen Patron sogar, Prudentius Balbus meine ich ist es. Und der ist wiederum Klient vom selben Patron wie ich es bin, Quarto. Also deine Bedenken sind also ich sage einmal vorsichtig, für die Katz.


    Grinste Sedulus ein klein wenig und nicht ganz unzufrieden.

  • Völlig verblüfft hörte sie dann von Laevina ein Fein, dann ist ja alles in Ordnung, aas war das Letzte was sie jemals erwartete hatte. Das Laevina keinen Einspruch erhob oder sich auf das Thema stürzte wie eine Furie. War sie im falschen Theaterstück gelandet? Vor allem konnte sie Ausnahmsweise keine Gehässigkeit heraus hören. Was war denn plötzlich in den alten Drachen gefahren? Sie wusste es nicht, aber irgendwie war sie dann doch etwas dankbar für diese ungewohnte Unterstützung. Dennoch konnte sie dem Frieden noch nicht ganz vertrauen. Irgendwie befürchtete sie, dass Laevina nicht etwas ausheckte. Aber fürs erste war nun so etwas wie ein Waffenstillstand geschlossen und auch sie würde sich nun für den Rest des Abends zurück halten.
    Das Avarus über Valerian herum nörgelte hatte sie hingegen erwartet. Er hatte schon bei ihrem Gespräch seinen Missmut eindeutig zu Markte getragen. Calvena war da ganz froh, das Sedulus ihr Vormund war und die Dinge glücklicherweise anders sah und sie Wortreich unterstütze. Ob er wohl seine Paulina auch sie vehement verteidigt hatte.Vermutlich.
    Zustimmend nickte sie, dann als Sedulus meinte, dass Valerian durchaus mehr erreichen würde. „Valerian wird nicht ewig Centurio bleiben!“
    Bei Avarus kam man nur mit echten Argumenten voran und nicht mit Gefühlsduselei. So viel hatte sie bereits gelernt.

  • Laevina hatte sich zwar vorgenommen, (zumindest für den Moment) keine weiteren Störversuche mehr zu unternehmen, aber für ein völliges Schweigen war ihre Neugier dann doch zu groß.


    "Was genau wäre denn für dich das Maß aller Dinge?" fragte sie zunächst an Avarus gewandt. Dessen Meinung in diesem Punkt interessierte sie wirklich sehr, schließlich war sie selbst in einer ähnlichen Situation und musste eine möglichst erfolgversprechende Partie für ihre Enkelin auftun. Es war zwar unwahrscheinlich, aber vielleicht ließ sich ja sogar noch etwas besseres als der campanische Nachbar mit dem großen Grundbesitz finden.


    "Und wer genau sind Prudentius Balbus und dieser Quarto?" Höchst ärgerlich, dass sie ständig selbst nachhaken musste, freiwillig erzählte ihr in diesem Haus wirklich niemand etwas...

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