• Miriam betrat das Tablinum, denn sie musste es ausfegen und hatte einen Besen in der Hand. Sie mochte diese Arbeit ganz sicher nicht, aber wollte auch nicht ständig Ärger bekommen weil sie nicht das machte was man ihr sagte.


    Als sie eintrat sah sie gleich, dass sie nicht alleine war, denn ihr Herr saß in einem der Stühle und hielt ein Pergament in den Händen. Sie seufzte und machte keinen Hehl daraus, dass sie sich wünschte er wäre nicht hier. Mit dem Besen in der Hand ging sie an ihm vorbei in Richtung ecke ohne ihn dabei zu grüßen oder etwas zu sagen.

  • Varus hatte sehr wohl das Eintreten Miriams bemerkt, sah jedoch nicht auf, sondern ließ die Sklavin vorübergehen und mit ihrer Arbeit anfangen.
    "Salve Miriam", sagte er dann tadelnd und ohne von seiner Lektüre aufzusehen.

  • Miriam begann mit ihrer Arbeit und fegte den Boden. Sie hatte fast geglaubt, dass ihr Herr so sehr beschäftigt war und sie gar nicht erst bemerken würden, aber leider war es doch anders und so nuschelte sie ein kaum hörbares "Salve" zurück und fegte dann weiter.


    Sie hatte gar nicht gezählt, wie lange sie nun schon hier in der Familie war, aber wirklich eingegliedert hatte sie sich nicht, denn sie versuchte mit allen Mitteln alle gegen sich zu bringen. Sie hasste das Sklavendasein und daran würde sich nie etwas ändern. Sogar an Flucht hatte sie schon oft gedacht, aber noch nicht den Mut gefunden dies auch zu versuchen.

  • Varus sah sie einen Moment lang verdutzt an und legte noch einen Moment später sein Pergament fort, um Miriam beim Fegen zu beobachten. Er konnte nicht verstehen, warum sie sich manchmal so gab, wie sie es tat. Hier mangelte es ihr an nichts und freundlich behandelt wurde sie auch. Diese Fragen gingen ihm im Kopf herum, als er wieder einmal versuchte, freundlich zu ihr zu sein.
    "Miriam, komm doch einmal her. Ich möchte dich etwas fragen."

  • Es war keine tolle Arbeit, aber es war immer noch besser als den ganzen Tag in der Küche zu stehen und sich um das Essen zu kümmern, aber einer musste hier ja schufften auch wenn sie mit nichts zufrieden war. Mit gerunzelter Stirn unterbrach sie ihre Arbeit und hob den Kopf. `Was will er jetzt schon wieder`ging es ihr durch den Kopf. Noch mit dem Besen in der Hand kam sie aber zu ihm.
    "Ja?"

  • Varus seufzte und deutete ein Lächeln an.
    "Sag mal, warum machst du dir selbst das Leben schwer? Du könntest es so gut haben, aber statt dich dem Schicksal zu fügen, widersetzt du dich stets und provozierst so, dass du bestraft wirst aufgrund deines Ungehorsams. Warum, Miriam?"

  • Miriam legte die Stirn in Falten und seufzte. Ihr Blick verriet, dass sie sichtlich genervt war davon immer wieder die selben Gespräche zu führen. Was wusste der Mann vor ihr denn schon vom Leben eines Sklaven? Er hatte keine Ahnung wie es war jemand anderem zu dienen und all das zu tun was man gesagt bekam. Miriam zuckte mit den Schultern. "Ich weiß nicht auf was du hinaus wills, Herr." sagte sie und tat so als würde sie ihn nicht verstehen. "Ausserdem was weißt du schon von Schicksal?" gab sie bissig zurück.

  • Varus seufzte und schüttelte den Kopf.
    "Fortuna leitet die Geschicke der Menschen, Miriam. Sie ist es, die über Macht und Stand, über Gedeih und Verderben entscheidet. Wäre ich zu einer anderen Zeit geboren worden und an einem anderen Ort - wer weiß, ob ich nicht an deiner Stelle gewesen wäre? Du meinst vielleicht, dass das ich Schicksal nicht kenne. Ich will dir mal etwas sagen: Du lebst und kannst beeinflussen, wie gut es dir geht. Meine Frau ist tot. Sie kann nichts mehr entscheiden, sondern weilt im Elysium, bis ich ihr nachfolgen werden. Ich weiß also sehr wohl Bescheid über das Schicksal. Vielleicht nicht über das einer Sklavin wie du es bist, aber dennoch genug, um dir deine Chancen offenzulegen. Du kannst dich weiterhin so geben, wie du es die letzten Monate über getan hast. Dann riskierst du einen Verkauf an einen anderen Herrn, der vielleicht nicht so tolerant ist wie ich es bin. Oder du fügst dich dem Leben und den Regeln in dieser Casa und genießt Freiheiten, die nicht alle Menschen deines Standes innehaben. Es ist deine Entscheidung."

  • Miriam verdrehte die Augen und meinte genau diese Leier schon einmal gehört zu haben. "Es ist meine Entscheidung und es ist mein Leben und ich werde nicht zulassen, dass andere MEIN Leben auf ewig bestimmen!" In ihren Augen funkelte es auf. Sie fragte sich was diese Standpauke nun wieder sollte. Wie oft wollter er immer und immer wieder genau das sagen? "Ich werde mich nicht beugen.....nie...und das weißt du auch genau. Ich habe nicht drum gebettelt, dass du mich kaufst HERR!" Sie drehte sich von ihm weg und wollte wieder ihrer Arbeit nachgehen.

  • "Miriam", sagte Varus scharf. Wenn er eines hasste, dann wenn man ihn einfach stehen ließ. Und erst recht nicht, wenn das eine Sklavin tat. Er griff also ihre Worte von eben wieder auf.
    "Wer sagt denn, dass es auf ewig so sein wird? Ich habe nicht vor, einen guten Sklaven nicht nach Jahren die Freiheit zu schenken. Doch was sollte mich dazu bewegen dich freizulassen, wenn du dich ständig widersetzt?"
    Er seufzte und schüttelte den Kopf.
    "Sag, was würdest du tun, wenn du keine Sklavin wärst?"

  • Eigentlich wollte sie weg gehen aber seine Stimme ließ sie dann doch erstarren und sie drehte sich wieder zu ihm rum, allerdings hatte sie ein ziemliches Funkeln dabei in ihren Augen. "Und ich habe nicht vor Jahre lange als Sklave weiter zu leben. Mir ist es egal was du in Jahren tun würdest. Ich WILL JETZT meine Freiheit und nicht irgendwann...und ich werde meine Freiheit noch bekommen, dafür werde ich sorgen!" Wieder wollte sie endlich gehen hielt aber inne und antwortete noch schnell auf seine letzte Frage mit einem schiefen Grinsen. "Ich würde leben und mich dafür einsetzen, dass keine Menschen mehr gezwungen würde so zu arbeiten!"

  • Varus runzelte die Stirn.
    "Weißt du, das Problem ist folgendes: Solange du dich aufführst wie eine Wilde, werde ich nicht das Pergament unterzeichnen, dass dir deine Freiheit schenkt. Du musst aufpassen, Miriam. Ich dulde dein Verhalten gerade noch so; aber es ist eine schmale Gratwanderung, auf die du dich da begibst. Von Mal zu Mal wird das Eis dünner, auf dem du dich bewegst. Und wenn es mir langt, wirst du verkauft und gelangst vielleicht an einen anderen, schlimmeren Herrn. Jemand, der es liebt, dir für ein patziges Wort die Zunge herauszuschneiden."
    Er sah sie nachdenklich und ruhig an.
    "Weißt du, im Endeffekt hast du recht. Ich zwinge dich, für mich zu arbeiten. Andererseits sind die Umstände, unter denen du das tun musst, sehr freundlich, meinst du nicht auch?"

  • Miriam stemmte ihre Hände in die Seiten und sah Varus an. Konnte er auch etwas anderes halten ausser immer wieder Standpauken? Er sprach Worte die sie nicht wirklich interessierten und wenn er dachte er würde ihr Angst einjagen, dass er sie vielleicht verkaufen würde dann hatte er sich geschnitten. SIe würde sich nie einschüchtern lassen, nie. "Ich habe keine Angst und deine Worte prallen an mir ab"gab sie scharf zurück "Tauschen wir einfach, dann wirst du sehen wie man sich als Sklave fühlt" gab sie frech zurück.

  • Varus seufzte und schüttelte Verärgert den Kopf.
    "Du bist eine Sklavin, aus welchem Umstand heraus auch immer. Fortuna verteilt die Gaben ihres Füllhorns, ohne dabei auf die Umstände zu achten, die die Personen umgeben. In einem anderen Leben wird es vielleicht andersherum sein. Doch in diesem Leben, Miriam, ist es so und nicht anders. Und du kannst noch von Glück reden, dass du Cinna gegenüber nocht nicht ungehorsam warst. Und nun geh wieder an deine Arbeit, Weib."

  • Ihre Widerspenstigkeit konnte man sogar in ihren Augen lesen und nur zu gerne würde sie hier lieber wieder ihrer Arbeit nachgehen, als weiter mit ihrem Herrn zu sprechen. Mit dem Namen Cinna konnte sie nichts anfangen und lächelte nur darüber. "Wir werden sehen........!" warf sie ein und packte sich wieder ihren Besen. Jedoch hatte sie keine Lust mehr hier weiter zu machen und verlies lieber den Raum und es war ihr wgal was ihr Herr davon halten würde. Miriam wusste, das eines Tages ihr Tag kommen würde und sie würde dann gehen.

  • Zusammen mit Glabrio kam Varus ins Tablinum und deutete auf die Klinengruppe.
    "Setz dich doch. He, Callidus, bring uns etwas Wein und Trauben", wies er einen SKlaven an und ließ sich selbst auf einer Kline nieder.

  • "Naja, 'sehr erfolgreich' würde ich es auch nicht nennen. Die Arbeit beim Cursus Publicus macht mir Spaß und ich bin gern Praefectus Vehiculorum. Aber ich strebe dennoch nach mehr. Bei den nächsten Wahlen werde ich als Quaestor kandidieren - und da hoffe ich natürlich auf familiären Beistand", erklärte Varus und zwinkerte Glabrio zu.
    "Arria ist inzwischen Sacerdos Cerealis und weilt derzeit in Italia, um die Ludi Florales zu zelebrieren, Marcia ist Scriba in Mogontiacum, die zwei Söhne Acilinus' sind der IX. beigetreten....Und Acilianus macht mir Sorgen. Er ist wieder einmal auf Reisen, hat sich aber nicht mehr gemeldet seit geraumer Zeit. Ich...befürchte das Schlimmste."
    Varus hielt einen Moment inne, als der Wein und die Trauben kamen, seufzte und fragte dann:
    "Und wie war deine Reise? Erzähl doch etwas!"

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