Frage an das Orakel

  • Ein wenig nervös betrat ich den Tempel, in dem das Orakel sich aufhält. Unsicher sah ich mich um, ich war das erte mal hier. Meine Frage an das Orakel war mir wichtig und ich hoffe sie konnte mir weiterhelfen. Suchend sah ich mich nach einem Tempeldiener um, der mir weiterhelfen könnte. In meinen Händen hielt ich das Orakelweihrauch, es roch angenehm und es war etwas besonderes, so etwas wusste ich schließlich als Priesterin.

  • Mit einem breiten, freundlichen Lächeln tritt der alte Priester dem jungen Mädchen entgegen.
    "Salve, schöne Dame, salve!" begrüßt er sie erfreut und bleibt schließlich vor ihr stehen.
    Neugierig mustert er Livilla und nickt bedächtig.
    "Du brauchst keine Angst zu haben. Wie kann ich dir denn helfen?"

  • Der alte Priester nimmt den Weihrauch gütig lächelnd entgegen und nickt. Dann zückt er eine kleine Wachstafel und einen Griffel.
    "Sprich, mein Kind. Stelle deine Frage und ich werde sie der Sibylle überbringen." Er beugt sich etwas näher. "Du hast einen guten Tag gewählt, seit heute Morgen hat sie nur Gutes von den Göttern erfahren."

  • Kurz zögerte ich bevor ich meine Frage stellte. "Ich habe einen Mann kennen gelernt, in den ich mich verliebt habe. Meine Frage lautet: Soll ich meinen Mann, für die Liebe eines anderen Mannes, verlassen?" ich blickte den Priester unsicher an. Hoffentlich konnte mir das Orakel weiterhelfen.

  • Sichtlich entsetzt mustert der alte Priester das schöne Mädchen ein weiteres Mal und zieht scharf die Luft ein. Eine Ehebrecherin! Sicherheitshalber ging er gleich ein wenig auf Abstand und sah sie misstrauisch an. Da der Weihrauch jedoch gut war, nickte er schließlich zögerlich.
    "Nun gut, nun gut... Ich werde dem Orakel deine Frage überbringen..."
    Mit einem letzten skeptischen Blick wandte er sich von ihr ab und schlurfte davon, um seine Aufgabe zu erfüllen.

  • Das verschreckte verhalten des Priesters verwirrte mich. Hatte ich etwas Falsches gesagt? Ich seufzte, vielleicht war es doch keine so gute Idee gewessen, das Orakel um Rat zu fragen..... wer weiß welche auswirkungen dies auf mein Leben haben würde. Aber mir war keine andere Lösung eingefallen, ich liebte zwar meinen Mann aber auch Metellus, ich war hin un hergerissen.

  • Es dauert eine Weile, dann ist das schleifende Schlurfen von Sandalen über den Steinboden zu hören. Der alte Priester biegt mit einem nichtssagenden Gesichtsausdruck um die Ecke.
    "Ah, da bist du ja noch. Gut, ich habe hier die Antwort der Sibylle auf deine Frage... "
    Er schaut verwirrt in seine leeren Hände, bis er merkt, dass er die Schriftrolle vergessen hat. Ohne ein weiteres Wort dreht er sich um und verschwindet wieder. Doch es dauert nicht lange, da taucht er erneut auf, triumphierend eine Schriftrolle in der Hand schwenkend.
    "Bitte sehr, meine Liebe, die Worte der Sibylle."



    Ein gutes Ende zu finden ist oft schwerer, als einen Anfang,
    aber Ehe und Liebe sind zwei verschiedene Paar Löffel.
    Der Phaeton, der hoch aufsteigt, muss tief fallen,
    weil er den Sonnenwagen nicht kontrollieren kann.
    Ehe ist Arbeit, Liebe ist Arbeit, kein schöner Land ist Arbeit,
    und ohne Sonne versinkt alles im Dunkeln.
    Es gibt keinen Löffel, daher kann er auch nicht fehlen,
    doch bedenke,
    vergehende Jahre machen nicht immer weise - aber immer alt.
    Und wenn der Hahn kräht auf dem Mist,
    ändert sich das Wetter,
    oder es bleibt, wie es ist.


    Nachdem er die Schriftrolle übergeben hat, trottet der Priester davon.

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