[Officium] Pontifex Hispania
- Rediviva Helena
- Geschlossen
-
-
Ich dachte kurz nach.
"Bei der Organisation und Reglementierung der provinzialen Religion. Denn ich glaube, dass ist nötig. Aber dazu lege ich dir am besten meinen Gesetzesentwurf vor, wenn ich soweit bin. Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du einen Brief an das Collegium schreiben würdest, in dem du fragst, wie Priester den praktischen Dienst an ihrer Gottheit lernen sollen, bzw. später ausführen wollen, wenn kein sakraler Boden für diese Gottheit vorhanden ist! Eine Frage, die du dir sicherlich auch schon gestellt hast! Aber warte noch ein wenig mit der Anfrage! Nicht das sie dir die neue Schülerin und uns eine angehende Priesterin wieder wegnehmen. Einen Cerestempel wolltest du eh haben und ich bin dem auch nicht abgeneigt!"
Ich schaute zu der Türe.
"Sie ist ganz nett! Auch wenn ein wenig grob. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich fies war. Obwohl jene in Rom die Schuld trifft und nicht sie!"
Ich seufzte, stand auf und umrundete den Tisch, um mich dann, frech wie ich war, auf Helenas Schoß zu pflanzen. Ich strich ihr durchs Haar.
"Ich kann das nicht mehr... Das Berufliche so trennen! Ich will mich mit dir auch nicht streiten, meine Liebe!"
-
"Gut, dann werde ich dieser Bitte Folge leisten und sobald ich Antwort von Tiberia Claudia habe einen weiteren Brief aufsetzen, in welchem ich sowohl die Einschränkung wie auch die Frage nach der Möglichkeit des Lehrens unterbringe. Die habe ich mir nämlich tatsächlich auch schon gestellt. Aber ich werde in die Curia den Vorschlag einbringen, das Kapitol zu bauen."
Ich folgte seinem Blick zur Tür und enthielt mich eines Kommentares als ich seine Worte hörte. Ja, er hatte sich nicht nur fies sondern auch völlig daneben benommen. Doch darauf wollte ich jetzt nicht auch noch herumreiten. Mir jedenfalls gefiel sie ebenfalls.
Als er aufstand sah ich ihn skeptisch an. Entrüstet wurde er, als sich der doch weit größere Metellus auf meinen Schoß setzte. Beinahe hätte ich ihn hinuntergeworfen. Ich piekste ihm in die Seite.
"Na, das ist noch lange kein Grund mir die Beine zu brechen. Naja und streiten möchte ich auch nicht... wobei ich doch sehr.. gern die Rollen vertauschen würd..."
Ich sah brummig zu ihm auf. Doch irgendwie taten seine Worte auch sehr gut.
-
Ich fasste mir an den Bauch.
"Was soll das heißen? Ich treibe täglich Sport! Oder habe ich etwa so stark zugelegt?"
Ich war entsetzt. War ich dick? Nein, dass konnte sie nicht gemeint haben.
Ich stand auf. Nahm sie auf meine Arme und ließ mich dann in den Stuhl fallen.
"Ist es dir so angenehmer?"
Dann wollte ich mich rächen.
"Helena! Hast du zugenommen?"
-
Ich musste kichern, als er sich so entsetzt zeigte und schüttelte energisch den Kopf. Doch noch ehe ich etwas erwidern konnte hatten sich unsere Positionen vertauscht. Und noch ehe ich meine Dankbarkeit zum Ausdruck bringen konnte hatte er einen weiteren Bock geschossen. Doch in diesem Fall verstand ich den Spaßn und erwiderte scheinheilig:
"Ja, kann sein. In der letzten Zeit esse ich wieder ungewöhnlich viel und durcheinander. Besonders für Oliven und Honig habe ich eine Schwäche, wo ich doch diese Kombination eigentlich gar nicht leiden kann.."
-
Ich zog eine Braue hoch.
"Ist das so! hm... Du solltest mehr Sport 'treiben'!"
warf ich grinsend ein. Ich musste an die Discipula denken, die vor der Türe saß. Bei diesem Gedanken konnte ich mir das Lachen nicht mehr verkneifen.
"Du bist eine tolle Lehrerin!"
-
"Na hör einmal! Wer hat mich denn eben einfach in Beschlag genommen..."
Er schien meinen Scherz nicht zu verstehen. Naja, auch egal. Ich gab ein leichtes Seufzen von mir, warum sagte ich überhaupt noch etwas? Scherzte ich verstand es niemand. Sagte ich etwas sachliches ist es falsch. Am besten nur noch Srechen wenn es um Rituale geht. Mein Blick wurde mit Sarkasmus gefüllt.
-
Ich knuffte sie in die Seite.
"Och Helena! Schmoll doch nicht!"
Ich streichte ihr über den Bauch. Konnte ich mich so gut verstellen? Ich hätte Schauspieler werden sollen, doch hätte es dann Ärger mit Vater gegeben.
"Ich habe dich schon verstanden!"
Ich grinste sie an.
-
Ich sah ihn zynisch und mit einem äusserst trockenen Blick an.
"Wenn du es verstanden hast bist du gemein! Gönn mir doch auch einmal die Freude eines äusserst verdatterten Gesichts!"
Ich rang mir scheinbar ein Lächeln ab und schenkte es ihm gnädigst. Die Wahrheit war, dass ich einfach lächeln musste und es nicht länger verkneifen konnte - doch für ihn musste es nun wirklich nicht so aussehen.
-
Ich nahm ihren Kopf in meine Hände und küsste sie auf den Mund. Anschließend streckte ich ihr die Zunge heraus.
-
Anstatt dass ich in den Genuss eines verdatterten Gesichtsausdrucks kam, sah ich nun dumm aus der Wäsche. Sein Kuss war ein wenig sehr überraschend gekommen und aus unerfindlichem Grund stieg mir Röte in die Wangen.
"duuuu...!"
rief ich leise in einem vorwurfsvollem Tonfall aus, ehe ich leicht seinen Kuss erwiderte. Ich sah ihm tief in seine blauen Augen. Es war ein besonderes blau und irgendwie zog es mich immer wieder in seinen Bann...
-
Es war ein schönes Gefühl, sie wieder so nah zu spüren.
"Was wohl deine Schülerin denkt, was wir hier noch so dringendes zu 'besprechen' haben?"
Ich wollte mich nicht von ihr hier trennen, doch das Risiko war zu groß.
-
"Na das womit wir angefangen haben, nicht wahr?"
Ich lächelte leicht und stupste ihm auf die Nase. Es war schade, aber leider hatte er Recht. Es war ein zu großes Risiko und ich wollte nichts aufs Spiel setzen.
"Aber ich schätze... du hast Recht."
Ich stand mit einem gespielt geknicktem Gesichtsausdruck wieder auf.
-
Ich strich ihr durchs Haar.
"Du solltest dein Haar richten, sonst denkt sie, wir hätten etwas... schlimmes getan!"
Ich grinste sie an.
"Eigentlich war dies alles, was ich mit dir zu besprechen hatte. Für alles weitere komm einfach in mein Cubiculum!"
Ich zwinkerte sie an und richtete meine Toga. Die Falten waren ganz durcheinander und ich seufzte, während ich sie richtete. Dann schaute ich sie ernster an.
"Nein! Scherz bei Seite! Ich würde einfach gerne mal wieder mit dir zusammen sein, mit dir reden bei einem Becher W...Wasser...!"
-
Ich sah ihn überrascht an. Irgendwie seltam so etwas aus seinem Munde zu hören, doch es wärmte mich. Ich legte sanft meine Hand auf seine Wange und neigte mich zu ihm um ihn noch einmal sanfter auf den Mund zu küssen. Wärmer. Liebevoller.
"Ja. Auch wenn nur Wasser und nicht Wein - Wasser. Nicht dass ich dir ein weiteres Mal 'unterliege' wenn ich völlig unzurechnungsfähig bin!"
Ich grinste und ergriff eine seiner Hände.
"Ich denke es wird sich die Tage sicherlich einrichten lassen!"
-
Wohlige Wärme durchströmte meine Hände, als sie nach ihnen griff.
"Das ist schön! Nun, ich will dann besser mal, bevor sie noch Verdacht schöpft!"
Ich blickte an mir herunter, die Toga saß perfekt! Ich sah sie wieder an und meine Lippen öffneten sich leicht.
"Ich liebe dich!"
Dann wandte ich mich zur Türe.
-
"Ich dich auch!"
erwiderte ich sehr leise während Wärme mein Herz ergriff. Als sich die Tür hinter ihm schloss starrte ich diese noch eine kurze Weile an, ehe ich mich wieder etwas zurecht machte und meinen Schreibtisch aufräumte - als mir siedend heiß einfiel dass Arria auf mich wartete. Ich eilte hinaus.
-
Nachdem ich den kühlen Morgen damit verbracht hatte, auf den Märkten nach seltenen Kräutern und Pflanzen zu suchen, betrat ich das Officium der Pontifex mit hochgezogenen Schultern.
Als ich klopfte blies ich durch die Zähne und sagte "Salve, guten Tag! Wie kannst du es hier nur aushalten, Helena! Für einen Wein im Sommer ist dieser Ort die richtige Lagerstätte, aber für die Pontifex... und dann erst für meine Cousine! "
Langsam betrat ich den Raum, während ich sprach, suchte mir eine Sitzgelegenheit und zog mir meine Toga unters Kinn.
-
Ich wies auf den Platz vor mir und musste unweigerlich grinsen. Das Kohlebecken schenkte ausreichend Wärme, wenngleich ich dennoch manchmal ein wenig fror.
"Ach, salve Quintus! Es lässt sich aushalten, ich will mich nicht beklagen. Schließlich bin ich dankbar für meinen Dienst an den Göttern. Sag, kann ich dir Wein anbieten? Warum bist du hier?"
-
Lucius irrte einwenig im Tempel bezirk herum. Er wollte Priester werden. Er wollte schon immer den Göttern dienen. Er fragte kurz nach einem Weg zum Officum. EIn hilfsbereiter Priester leitete ihn zu dem Officium des Pontifex Hispania. Dann kam er an. Er klopfte vorsichtig an die Tür und wartete auf eine Antwort
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!