Die alte Casa Pompeia

  • "Nein, das nicht. Aber zur Ausstattung: ich möchte sämtliche Werke, die es zu unserer Familiengeschichte gibt in einem kleinen Regal. Das wäre eigentlich alles."


    Ich sah ihn verlegen an. Dies war wirklich ein umfangreicher Wunsch.


    "Sind die anderen Familienmitglieder im Haus?"

  • "Von mir aus, sollst du haben, nimm sie dir selbst aus der Privatbibliothek der Gens. Suchst du was bestimmtes? Niger und Trogus sind da, Perilia ist gerade gegangen, ob die Anderen noch da sind weiß ich nicht. Sieh selbst nach, die Cubiculi sind alle nicht weit voneinander entfernt."



    "ADARA!!!!!!!!!!!!!!!!!!!"

  • Zitat

    Original von Manius Pompeius Trimalchio
    "Von mir aus, sollst du haben, nimm sie dir selbst aus der Privatbibliothek der Gens. Suchst du was bestimmtes?"


    "Nun, ich möchte mich über die Geschichte der Gens informieren. Besonders über unseren Vorfahren, Pompeius Magnus. Ich werde die anderen später aufsuchen."


    Ich sah in die Richtung, in die die Sklavin zuvor gegangen war.

  • Zitat

    Original von Manius Pompeius Trimalchio
    "Ich verstehe. Welcher Beschäftigung gehst du zur Zeit nach?"


    Ungeduldig wartete Trimalchio auf seiner Sklavin...wo trieb sie sich wieder rum.


    "Ich bin derzeit noch Probatus bei den Vigiles, aber zuversichtlich, bald zum Vigilus gemacht zu werden und damit fest zur Truppe zu gehören. Ich hatte vor, später vielleicht in die Politik zu gehen."


    Ich sah ihn mit meinem ausdruckslosesten Gesicht an, das ich aufsetzen konnte. Wieder verriet nichts meine Emotionen. Ich mochte diese Gefühlskälte manchmal. Sie war recht hilfreich.

  • Zitat

    Original von Manius Pompeius Trimalchio
    "ADARA!!!!!!!!!!!!!!!!!!!"


    Ich hatte gedacht, ich könnte endlich einmal einen Moment ausruhen, aber dieser Gedanke war ein Trugschluss und schon eilte ich wieder ins Atrium. Mit gesenktem Blick blieb ich vor Trimalchio stehen.


    "Ja, Herr?", fragte ich sehr leise und verschüchtert ob seiner enormen Stimmkraft. Davon abgesehen war mir noch ein wenig schummrig vom Wein.

  • "ADAAARA !" , rief ich, sehr übelgelaunt, seit ich Perilia bei Crasssus sich hatte einhaken sehen.


    Schuld war ich selber. Es war Perilias Rache dafür, dass ich sie verletzt hatte. Hoffentlich trieb sie es mit ihrer Rache nicht zu weit, dachte ich.


    Wie tief ich Perilia verletzt hatte, dass konnte ich mir denken...


    Denn wenn ich den Worten meiner Cousine Drusilla Glauben schenkte, dann liebte mich Perilia. Ihre Reaktion in Drusillas Cubiculum, die Enttäuschung, die Verletztheit in Perilias Gesicht sprachen dafür.


    Das ich Perilia liebte, dass wußte ich inzwischen. Aber auch erst genau seit jenem Augenblick in Drusillas Gemach, als sie hereinkam. Im Nachhinein war ich froh, dass sie rechtzeitig dazu kam.


    Warum hatten Perilia und ich unsere Liebe nicht schon bei unserem Wiedersehen in der Taverna Apicia erkannt, uns unsere Liebe gestanden?, grübelte ich. Dann wäre es nie zu jener Szene in Drusillas Gemach gekommen...


    Warum...? Weil wir Menschen uns das Leben immer selbst am schwersten machen, so lautete die Antwort. Oft sehr lange brauchen wir, bis wir unsere wahren Gefühle erkennen.


    Das Perilia mir aber am Ende verzeihen konnte... Ich hoffte es, glaubte es und flehte die Götter dafür an. Bereits morgen würde ich mit ihr sprechen...


    Jetzt aber... Jetzt brauchte ich...


    "WEIN!


    Viel Wein...

  • Zitat

    Original von Adara


    Ich hatte gedacht, ich könnte endlich einmal einen Moment ausruhen, aber dieser Gedanke war ein Trugschluss und schon eilte ich wieder ins Atrium. Mit gesenktem Blick blieb ich vor Trimalchio stehen.


    "Ja, Herr?", fragte ich sehr leise und verschüchtert ob seiner enormen Stimmkraft. Davon abgesehen war mir noch ein wenig schummrig vom Wein.


    "Adara bring Decimus Strabo auf sein Zimmer und besorg ihm alle Schriftrollen bezüglich der Gens Pompeia."


    Dann wandte sich Trimalchio an Decimus Strabo.


    "Deine Ziele sind die eines wahren Römers, dein Vater wäre stolz auf dich gewesen. Decimus Strabo ich muss jetzt gehen, es war mir eine Freude dich kennenzulernen. Vale bene."

  • Ich hörte eine neue Stimme nach mir schreien und Wein verlangen. Heftig zuckte ich ob der barschen, wütenden Worte zusammen und nickte schließlich schnell


    "Ja, Herr", antwortete ich und wandte mich dem Gang zu. "Bitte folg mir", wandte ich mich an den jungen Mann und führte ihn in sein Cubiculum, ehe ich mich schnell auf den Weg machte, die Schriftrollen zu besorgen. Ich suchte einige heraus und kam zurück in das Cubiculum. "Ich werde später genauer nach Lektüre für dich sehen, bitte sei vorerst damit zufrieden", meinte ich leise und zog meinen Kopf zwischen die Schultern ein, als ich ihm drei Schriftrollen überreichte.

  • Ich zuckte heftig zusammen und stand zitternd vor dem Neuankömmling. Wann entließ er mich denn endlich? Ich musste auch noch anderen dienen und konnte mich nicht vervielfältigen, fürchtete den Zorn des Mannes, der nach mir rief.

  • Ein Kommen und Gehen war das in diesem Haus. Es schien die reinste Poststation zu sein. Wobei, so fragte ich mich, bei der kaiserlichen Post man ja nicht den Frauen nachstellte.


    Auf die Erkenntnis mußte ich erstmal einen heben. Prost!

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