Cella | Adara
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Ich klopfte kurz und trat dann in Adaras Cella.
Ich habe hier vier Einladungen, könntest Du sie bitte überbringen?
EINLADUNG ZU EINEM SYMPOSION
Liebe Freunde,
hiermit lade ich euch herzlich für den
ANTE DIEM XIV KAL FEB DCCCLVI A.U.C.
(19.1.2006/103 n.Chr.)
zu einem Symposion anläßlich der Einweihung des
OECUS FLUCTISONUS in die CASA POMPEIA ein.
Bitte teilt mir kurzfristig mit ob ihr kommen könnt und welchen netten Menschen ihr mitbringt.
PeriliaBring sie zu Marcus Annaeus Metellus, Titus Iulius Imperiosus, Decimus Strabo und Pompeia Drusilla. Hast Du Fragen dazu?
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Ich nahm die Pergamentrollen entgegen und nickte leicht.
"Drusilla dürfte sich hier in der Casa aufhalten, wäre es nicht besser, wenn du ihr die Einladung selbst gibst? Sie ist etwas schlecht auf mich zu sprechen. Und die anderen... könntest du mir sagen, wo ich sie finde? Die Namen sagen mir leider nichts", antwortete ich mit fester Stimme. Perilia hatte mich bisher stets gut behandelt, ich glaubte, mir diese Worte erlauben zu dürfen.
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Die Casa Iulia liegt uns am nächsten.... wenn Du weisst wo der Bäcker Luficus ist kannst Du es nicht verfehlen. Es ist der rote Backsteinbau direkt daneben. Metellus findest Du in der Castra der Vigiles. Kennst Du den Weg?
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"Ich war einmal dort, ich denke, ich finde es wieder", antwortete ich und ging rückwärts zur Tür. "Ich bin bald zurück, Herrin", meinte ich noch schnell, ehe ich viel zu leicht bekleidet davon eilte.
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Auch ich verliess die Cella, schrieb aber noch die Worte
Adara,
führe eintreffende Gäste bitte direkt in den neuen Saal (Einweihung des Oecus Fluctisonus)
Danke
Periliaauf Adaras Aufgabentafel
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Ich kam zurück und entdeckte das Gekrakel auf der Tafel. Ich nickte und merkte es mir, während ich meinen Umhang ablegte und mich kurz einen Moment hinsetzte und ein wenig trank.
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Wieder einmal war ich auf der Such nach diesem kleinen Trampel.
Ohne anzuklopfen stürmte ich in ihre Kammer.
"ADRA, schhläfst Du?"
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Ich war im Nebenraum gewesen und hatte sauber gemacht, als Drusilla in mein Zimmer - soweit man dieses Kellerloch überhaupt als solches bezeichnen konnte - stürmte. Sofort eilte ich zu ihr.
"Nein, Herrin, ich arbeite", antwortete ich und ließ den bissigen Unterton nur in meinem Kopf erklingen, so dass es wie eine ehrliche Berichtserstattung klang, während ich meinen Kopf wie immer gesenkt hielt.
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"Das hoffe ich doch sehr, zum ausruhen bist Du nicht hier! Wann hast Du zuletzt mein Zimmer saubergemacht?"
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"Nachdem du aufgestanden bist, Herrin", antwortete ich, denn als sie beim Frühstück gewesen war, hatte ich ihr Bett gemacht (was einer Herrin natürlich nicht auffällt) und das Zimmer gewischt (was sowieso nicht von Belang war).
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"Höre ich da den Anflug eines Vorwurfs? Wie lange ich schlafe geht Dich nichts an. Aber wenn Du mein Bett gemacht hast, dann frage ich Dich wieso es immer noch aussieht als würde eine Orgie darin stattgefunden haben?"
Sie brauchte ja nicht zu wissen das ich mich nach dem Frühstück noch etwas entspannt hatte.
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"Als ich das Zimmer verließ, war es ordentlich: Was während deiner und meiner Abwesenheit geschah, weiß ich nicht", antwortete ich und überging ihre Stichelei einfach.
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"Jedenfalls ist es unordentlich. Ich muss mich ja schämen. Mach es noch mal! SOFORT! Und was auf dem Tisch liegt, ist für den Fall, das Du noch einmal so frech bist, wie gerade eben! Schau es Dir genau an!"
Wütend stapfte ich aus ihrer Kammer. Ich erwartete das sie mir folgte.
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Ergeben seufzte ich und trottete zügig hinter ihr her...
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.... saß ich in meinem Cella. Ich war am Ende meiner Kräfte. Diese Casa kam mir nur noch wie ein Gefängnis vor, seit Trimalchio gegangen war. Ich war doch seine Sklavin! Warum hatte er mich nicht mitgenommen? Wollte er mich nicht mehr bei sich haben?
Lange saß, lag, stand, ging ich dort grübelnd, ehe ich mich erhob. Mein Entschluss stand fest. Ich wusste, dass mein Herr irgendwo in Germanien war, ich würde ihm folgen. Vielleicht riskierte ich den Tod, aber alles war besser, als hier zu bleiben.
Mit einem kleinen Sacktuch, in das ich meine einzige Ersatzkleidung legte und das dann zusammenband, machte ich mich auf den Hafen und versuchte, mit den wenigen Münzen, die ich im Haus gefunden hatte, eine Überfahrt zu bekommen.
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