Traurig und allein

  • Ich hatte stumm hin und her gesehen und nun einen Entschluss gefasst. Also hakte ich mich bei Ilaria unter und bewegte sie so zum Aufstehen. Hallam bekam von mir noch einen finsteren Blick und folgenden Satz:
    "Dann solltest du vielleicht standesgemäß lieben."


    Mit diesen Worten zog ich Ilaria einfach fort von diesem Mann, der sich scheinbar nichts aus dem Standesunterschied zu machen schien und damit Ilaria ins Unglück reißen würde, wenn er sie herumbekam. Auf den Stich in meinem Herzen bei seinen Worten achtete ich nicht. Ich würde Ilaria später fragen.

  • Ilaria hatte Hallam mit offenem Mund angesehen, als sie seine Worte vernahm. Liebe? was war nur los, dass sie auf einmal zwischen zwei Männern stehen musste? Was war denn so Besonderes an ihr?



    Sie kam noch nicht einmal dazu zu protestieren, als Marius sie unter dem Arm griff und nach oben zog. Mit großen Augen sah sie ihn an und legte ihre Stirn in Falten. Er zog sie einfach fort und Ilaria konnte sich einfach nicht wehren so überrascht war sie von seiner Reaktion. Nur noch einen Blick hatte sie auf Hallam geworfen und dann zog Marius sie auch schon weiter und widerwillig ging sie mit bis sie irgendwann stehen blieb und Marius an seinem Arm packte.


    Ihre Wangen waren leicht gerötet und mit unverständlichem Blick sah sie ihn an. "Was sollte das denn? Darf ich jetzt nicht mal mehr mit wem sprechen? Ich verstehe das nicht."


    Sie war immer noch zu verwirrt um richtig wütend zu werden und wusste gar nicht ob sie das überhaupt konnte.

  • Verbissen führte ich Ilaria fort von diesem Mann, der nicht nur Ilarias Sklavendasein gefährdete, sondern ganz nebenbei auch alle meine Träume und Wünsche zunichte machen wollte. Schließlich blieb Ilaria stehen und packte mich am Arm. Bei ihren Worten sah ich sie betroffen an. Sie schien nicht zu verstehen.


    "Er hat von Liebe geredet, Ilaria!" verteidigte ich mich und mein Handeln.
    "Und Verus hat mir aufgetragen, dich zu suchen und zu verhindern, dass du mit ihm redest."


    Ich sah sie leicht traurig an. Hätte ich mich denn widersetzen sollen? Außerdem hatte dieser Hallam nicht sehr vertrauenswürdig auf mich gewirkt - ich hatte Ilaria doch nur schützen wollen!

  • "Es tut mir leid Marius. Ich wollte dich nicht angifften." Sie seufzte tief und ließ seinen Arm wieder los. "Wir haben doch nur geredet, nichts weiter. Er war der, der mir die Tafel gegeben hatte in Rom."
    Ilaria konnte den schmerzlichen Ausdruck in seinen Augen kaum ertragen und fuhr ihm sachte mit der Hand über die Wange.
    "Ich hätte schon keine Dummheiten gemacht, wirklich nicht."


    Sie wich dem ersten Satz über die Liebe aus. Ilaria war selber verwirrt über diese Worte gewesen und musste das alles erst einmal verarbeiten.

  • Ich seufzte tief und schüttelte den Kopf.
    "Schon gut. Ich glaube ich war auch einfach nur...eifersüchtig", erklärte ich mit einem schiefen Lächeln.
    Ihre Hand an meiner Wange jagte mir ein angenehmes Prickeln über den Rücken und entschädigte sie für die Worte, die sie eben gesagt hatte. Ich seufzte und drückte sie kurz an mich.
    "Ich hab dich doch so gern, Ilaria", murmelte ich ihr ins Ohr.
    Der Gedanke, dass jemand anderes es ebenfalls auf sie abgesehen hatte, ließ mein Herz sich zu einem harten, schmerzenden Klumpen zusammenziehen.

  • Sie erwiderte seine Umarmung und legte ihren Kopf an seine Schulter. Es war alles so merkwürdig und das Gespräch von eben hatte sie ziemlich verwirrt. Sie hatte wieder die Augen gesehen von dem Mann, der ihr die Tafel zugesteckt hatte, aber sie durfte ihn eigentlich nicht sehen auch wenn sie den Grund nicht verstand. Wieder merkte sie wie schmerzhaft das Sklavensein war.


    Sie seufzte und drückte ihn etwas fester um ihn dann wieder anzuschauen. "Ich habe dich auch sehr gerne marius und ich wollte dich in keinster Weise verletzen. Es tut mir leid wenn ich es doch getan habe."

  • Ich seufzte tief und schloss die Augen. Zugegebenermaßen war ich leicht verwirrt. Als Ilaria mich dann wieder ansah, wurde es mir warm ums Herz. Ihre Worte lösten einen kleinen Brand in mir aus und ließen mich meine Hand heben, um ihr sanft über die Wange zu streicheln.
    "Schon gut, meine Blume. Ich wünschte, Verus hätte jemand anderen geschickt. Ich wollte dir nicht nachspionieren, aber ich konnte auch nicht einfach seinen Befehl ignorieren. Sag, was..."


    Ich schluckte kurz.
    "Was empfindest du für diesen...diesen Hallam?"


    Gut, nun war es raus. Ich wollte nicht nachbohren, aber ich wollte Gewissheit haben, auch wenn mir diese Gewissheit vielleicht das herz brechen würde. Aufmerksam sah ich Ilaria an und hoffte, nein, flehte, dass es nur die Augen des Mannes und die tatsache war, dass er ihr diese vermaledeite Tafel zugesteckt hatte, die sie schwärmen ließen...

  • Ilaria wusste ja, dass er das sicher nicht gerne gemacht hatte aber dennoch tat es im Herzen weh wenn einem nachspioniert wurde. Sicher es sollte zu ihrem Schutz sein aber sie hatte ein merkwürdiges Gefühl.


    Ilaria hielt inne und senkte ihren Kopf etwas, sie wusste ja selber nicht was sie empfand, denn die ganzen Gefühle die sie überhaupt hatte waren ihr gänzlich unbekannt. Es überforderte sie sogar ein wenig, vor allem, dass sie als Sklavin auf einmal von zwei Männern begehrt wurde.


    "Ich...ich..weiß es wirklich nicht." Sie schluckte und ihre Hände suchten allerdings seine und ihre Finger verschlungen sich mit seinen und dann sah sie ihm lange in die Augen.

  • Ich sah sie an und seufzte tief. Meine Augen hielten ihrem Blick nicht stand, sondern schweiften ab und ich sah auf den Boden. Es half auch nicht, dass sie plötzlich meine Hand in ihre nahm. Ich fühlte mich, als hätte sie mich ins Gesicht geschlagen, konnte nicht klar denken einen Moment. Was erwartete sie nun von mir? Was sollte ich tun, was sagen? Ich wagte ja nicht einmal, sie anzusehen...
    Sicher, dieser Mann war kein Sklave. Er konnte Ilaria sehr viel besser verwöhnen und glücklich machen als ich...oder? Ich entwand mich ihres Griffs und ging einige Schritt. Meine Hände verkrampften sich zu Fäusten, ich sah auf dem Boden und stand mit dem Rücken zu meiner Herzensdame.


    "Es...es tut mir leid, dass ich...gestern..."
    Ich nahm mich zusammen und straffte mich; dann drehte ich mich um, damit ich in ihre Augen sehen konnte.
    "Ich will dir nicht vorschreiben, was du tun oder fühlen sollst. Ich kann nur hoffen, dass ich das Gefühl nicht unterdrücken muss, dass du bei mir auslöst - weil du es nicht erwiderst."

  • Ihr Herz schien grade zu zerbrechen, als sie sienen Gesichtsausdruck sah und wie er auf den Boden schaute. Was hatte sie nur wieder angerichtet? Dieses Mal hatte sie nichts zerbrochen was sie in Händen halten konnte, sondern noch etwas viel kostbareres, nämlich die Seele eines anderen hatte sie verletzt.
    "Marius" flüsterte sie, als er sich aus ihren Händen wand und sie diese ganz langsam sinken ließ. Einen Moment baumelte ihre Hand noch in der Luft und erst dann ließ sie diese neben sich sinken und schaute den Boden an.


    Steif stand sie da und traute sich nicht sich zu bewegen und nachdem er sich zu ihr wieder drehte suchte sie seinen Blick und ihre Augen zeugten von ihrer Traurigkeit.
    "Marius ich...ich..." Sie tat den letzten Schritt und ließ sich in seine Arme fallen um seine Wärme zu spüren, seine Nähe. Ihren Kopf lehnte sie an seine Brust und vergrub ihr Gesich in seiner Kleidung. "Mir tut es leid...wiklich, dir muss gar nichts leid tun." Sie schluckte und versuchte weiter zu sprechen.
    "Es war törricht von mir, ich weiß nicht was in mich gefahren ist aber ich will dich nicht verlieren wirklich nicht" flüsterte sie in den Stoff seiner Kleidung und hatte die Augen geschlossen.

  • Ich sah die Traurigkeit in ihren Augen, ja. Und ich war ebenso niedergeschlagen wie sie. Meine Worte taten mir schon längst wieder leid; und zwar noch bevor sie sich in meine Arme warf und ich sie instinktiv auffing und beschützend umarmte. Ich legte meinen Kopf auf ihren, schloss die Augen und lauschte ihren Worten. Die Angst, sie zu verlieren, wich ein wenig, aber die Beklemmung blieb. Ich seufzte und hob den Kopf wieder, sie sanft etwas von mir wegdrückend.
    "Schon gut, schon gut..." murmelte ich und strich ihr sachte über die Wangen.
    "Lass uns...lass und irgendwo hingehen, ja? Irgendwo hin, wo wir allein sind", bat ich.

  • Sie beide schienen eine Ewigkeit hier zu stehen und sie fühlte sich einfach nur geborgen und behütet in seinen Armen und sie wollte auf keinen Fall, dass er sie wieder einfach so los lassen würde.
    Es tat ihr immer noch leid, dass sie ihm solch einen Vorwurf gemacht hatte und schallte sich selber immer wieder während sie in seinen Armen lag und ihr Gesicht an ihn drückte.
    Ilaria hatte ein paar Tränen in den Augen als sie ihn wieder ansah und er ihr so über die Wange strich in einer sanften Berührung die einer Feder glich.
    Das Mädchen nickte und griff nach seiner Hand.
    "Ich folge dir überall hin" meinte sie leise und versuchte ein Lächeln aufzubringen.

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