Verina bahnte sich in Begleitung ihrer Schwester einen Weg durch die Spaziergänger und Kauflustigen, die heute in Massen unterwegs waren. Es herrschte eine Wahlstimmung auf der Rostra. Kein Wunder. Daher das Gewühle.
Spaziergang mit der Schwester
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Ich folgte meiner Schwester vom Stadttor zum Forum. Was sie immer für Ideen hatte. Auf dem Forum ist es doch langweilig. Da halten Männer viele Reden, die mich gar nicht interessieren. Ausgerechnet jetzt waren auch noch Wahlen. Gelangweilt lief ich neben Verina her. Ich lenkte mich mit der Betrachtung junger Männer ab.
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Verina schüttelte den Kopf über ihre Schwester. Sie war vollkommen aus der Art geschlagen. Ständig musste man auf sie aufpassen.
"Erzähl, was hast du in der Zukunft vor."
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Commodus der eben von der Rostra stieg und auf den Weg nach Ostia war, erspähte etwas entlegen von der Rostra zwei Junge Damen. Eine von ihnen war Vestalin, sie war leicht zu erkennen durch ihr schneeweißes Kleid. Er ging langsam hinterher und achtete auf ihre Gestik beim Gespräch. Keine Versehen, es war Verina, ganz sicher. Er bewegte sich von hinten etwas schneller an sie heran und legte seine Hand auf ihre Schulter.
"Überfall" Sagte er mit verstellter Stimme.
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Eine Sklavin aus dem Hause Aurelia hatte den Auftrag, Verina und Licinia ausfindig zu machen, um ihnen eine Einladung zu übergeben. Auf dem Forum traf sie die beiden und händigte beiden einen auf edlem Papyrus geschriebene Brief aus.
Liebe Cousinen, liebe Cousins, liebe Verwandtschaft!
Die letzten Monate sind vergangen, ohne dass wir uns getroffen haben. Teile unserer Familien haben sich im Streit getrennt, mich eingeschlossen. Eine Beilegung des Konfliktes zwischen dem Pater gentis Sophus, mir und Commodus wird nicht möglich sein und liegt auch nicht in meinem Interesse. Euch aber, Antonia, Licinia, Verina, Corus und Tutor betrifft das Zerwürfnis nicht.
Ich möchte euch in die Villa Aurelia, den Stammsitz unserer Gens in Rom, einladen. Kommt, wann immer ihr es euch einrichten könnt. Ich werde für euch da sein. Lasst uns neue Familienbande knüpfen. Mein größter Wunsch ist es, wieder eine geeinte Gens zu haben, stets habe ich meine ganze Kraft dafür eingesetzt. In tiefem Glauben an die Macht der Götter, deren Gerechtigkeit und mit eurer Hilfe schaffen wir das, denn nichts ist einem Blutaurelier wichtiger, nichts ist wertvoller als die Familie.
Lasst uns einen Neuanfang wagen!
Eure Cousine,
Aurelia Deandra -
Zitat
Original von Lucius Aurelius Commodus
Er bewegte sich von hinten etwas schneller an sie heran und legte seine Hand auf ihre Schulter."Überfall" Sagte er mit verstellter Stimme.
Jämmerlich fuhr Verina zusammen, als sie das Wort hörte und an der Schulter gepackt wurde. Sie wollte Hilfe rufen, aber dann sah sie, wer sie angesprochen hatte."Wie kannst du mich so erschrecken?"
Dann aber lachte sie.
"Salve Commodus. Ich wusste nicht, dass du in Italia bist."
Eine Sklavin kam und reichte ihr einen Brief zu. Verina wunderte sich. Dann las sie den Absender. Der Brief war eine Einladung und sie kam von Deandra.
Verina drehte sich zu ihrer Schwester um."Licinia, falls du ihn nicht erkennst, das ist unser Bruder Commodus."
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So viel auf einmal. Eine Frage, ein Brief, eine Vorstellung.
Zuerst grüßte ich den Bruder. "Salve Commodus."
Dann las ich den Brief. "Ich müsste es wissen, aber wer ist Deandra?"ZitatOriginal von Aurelia Verina
"Erzähl, was hast du in der Zukunft vor."
"Ich könnte zu dieser Einladung gehen." -
Verina hörte sich den Vorschlag ihrer Schwester an. Sie war skeptisch.
"Deandra ist eine entfernte Cousine. Du warst lange fort. Es gibt ein Zerwürfnis zwischen unseren Familien. Ich selbst verstehe mich mit Deandra gut, aber unser Bruder weniger. Ich weiß, dass er es nicht gerne sieht, wenn du der Einladung nachkommst. Andererseits habe ich ihm bereits gesagt, dass ich mir keine Vorschriften machen lassen will. Überlege es dir also gut was du tust."
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"Ich kenne keine Menschenseele in Rom. Außer dir versteht sich.
Ich habe mich über die Einladung gefreut. Vielleicht lerne ich dort mehr Römer kennen.
Da gibt es auch nichts zu überlegen. Ich nehme sie an.
Dann kann ich immer noch sehen, ob ich Deandra nett finde und ob mir gefällt, was sie will.
Außerdem kannst du mich ja als Anstandswauwau begleiten. Machst du ja sonst auch."Das war doch ein Angebot. Ich fand es gut.
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"Pffft, Anstandswauwau. Natürlich muss ich ständig auf dich aufpassen. Dauernd stellst du Blödsinn an. Keinesfalls lasse ich dich alleine gehen. Am Ende ruinierst du noch das ganze Verhältnis. Meinetwegen, dann lass uns also gehen."
Verina sah Probleme auf sich zulommen.
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"Na also. Warum nicht gleich so."Ich zog meine Schwester am Arm. Wo die Häuser standen wusste ich inzwischen.
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