Gnaeus Pompeius Magnus
geboren 29. Septembris 648; gestorben 28. Septembris 706, war ein römischer Politiker, Feldherr und Gegenspieler Gaius Iulius Caesars. Er war bis zu seiner Niederlage gegen Caesar der brillanteste Heerführer seiner Zeit, scheiterte aber immer wieder an den innenpolitischen Mechanismen Roms, in die er sich nie völlig einfügen wollte und konnte. Bedeutsam über seine Zeit hinaus waren manche seiner organisatorischen Maßnahmen, die das spätere Kaiserreich vorwegnahmen.
Leben
Als junger Mann nahm Pompeius unter dem Kommando seines Vaters Gnaeus Pompeius Strabo, der 665 Consul war, am Bundesgenossenkrieg teil. Im anschließenden Bürgerkrieg trat er auf die Seite Sullas, den er mit einem selbst ausgehobenen Heer unterstützte. Er führte, obwohl für ein reguläres militärisches Kommando eigentlich noch viel zu jung, Feldzüge in Sizilien und Nordafrika und erhielt dafür 675 einen Triumph zugesprochen.
Nach Sullas Tod kämpfte er gegen Sertorius in Spanien, konnte sich aber erst nach mehreren Jahren durchsetzen. Bei der Rückkehr mit seinem Heer nach Italien 683 rieb er versprengte Reste von Spartacus' Sklavenheer auf. Pompeius erhielt einen weiteren Triumph und wurde im folgenden Jahr 684 zusammen mit Crassus, der den eigentlichen Krieg gegen Spartacus geführt hatte, Consul; als Consuln hoben die beiden einige Maßnahmen des Diktators Sulla wieder auf.
Pompeius ließ sich den Oberbefehl gegen die Piraten übertragen, die zu dieser Zeit das Mittelmeer unsicher machten, und besiegte sie, gestützt auf übergreifende Vollmachten, in wenigen Monaten. Die Überlebenden siedelte er in Soli in Kilikien an, das er in Pompeiopolis umbenannte. Anschließend wurde er anstelle von Lucius Licinius Lucullus mit dem Krieg gegen den pontischen König Mithridates beauftragt, den er in die Flucht schlug. Das Reich des Mithridates machte Pompeius zur Provinz Bithynia et Pontus, ebenso wie den Rest des Seleukidenreiches (als Provinz Syria 690/691). Er griff auch bei Unruhen in Judäa ein und betrat unerhörterweise das Allerheiligste des jüdischen Tempels in Jerusalem. Bei seiner triumphalen Rückkehr nach Italien 692 entließ Pompeius sein Heer, darauf vertrauend, dass sein Einfluss beim Senat ohnehin gesichert sei.
Der Senat verweigerte jedoch zunächst Pompeius' Veteranen die erwartete Versorgung mit Land, so dass Pompeius, um seine zunehmende Isolation zu umgehen, mit Crassus und dem für 695 zum Konsul gewählten Iulius Caesar ein informelles Bündnis, eine Coitio, schloss (später als 1. Triumvirat bezeichnet). Caesar konnte als Konsul Maßnahmen im Interesse von Pompeius durchsetzen; die Verbindung zwischen den beiden wurde noch dadurch gestärkt, dass Pompeius Caesars Tochter Iulia heiratete.
In den folgenden Jahren, als Caesar in Gallien Krieg führte, wurde Pompeius' Stellung in Rom jedoch immer schwächer, und der Bund der drei Politiker zerbrach endgültig nach dem Tod Iulias und dem des Crassus bei einem Feldzug gegen die Parther 701 Pompeius rückte nun wieder näher an die Senatsmehrheit (Optimaten) heran, ließ sich nach schweren inneren Unruhen 702 zum Consul ohne den üblichen Kollegen machen und verstärkte sein Heer, das er als Proconsul von Spanien und für einen geplanten Rachefeldzug gegen die Parther sammelte.
Zu Beginn des Jahres 705 eskalierte der Konflikt zwischen Caesar (der erneut Konsul werden wollte) und dem Senat (in dem viele Caesar vor Gericht stellen wollten). Caesar überschritt den Rubikon, womit der Bürgerkrieg ausbrach, in dem der Senat auf Pompeius' Feldherrntalent vertraute. Doch Pompeius erkannte, dass seine Streitkräfte zu schwach waren, um Italien zu halten, und setzte mit einem großen Teil der Senatoren nach Griechenland über. Caesar war damit Herr Italiens und folgte Pompeius erst, nachdem er dessen Truppen in Spanien ausgeschaltet hatte.
Pompeius versuchte, eine Entscheidungsschlacht zu vermeiden, wurde aber von den Senatoren dazu gezwungen. In der Schlacht von Pharsalus in Thessalien erlitt er am 9. Augustus 706 eine vernichtende Niederlage und musste nach Ägypten fliehen, wo ihn die Höflinge des Kindkönigs Ptolemaios XIII. ermorden ließen. Sein abgeschlagener Kopf wurde später Caesar übergeben, der ihn bestatten ließ.
Pompeius war fünf Mal verheiratet. In jungen Jahren schon heiratete er Antistia, ließ sich aber bald von ihr scheiden, um Aemilia Scaura, Sullas Stieftochter, zu heiraten. Sie starb jedoch bei einer Frühgeburt. Erst von Mucia Tertia hatte er drei Kinder: Gnaeus Pompeius der Jüngere, eine Tochter Pompeia, die mit Faustus Cornelius Sulla verheiratet war, und Sextus Pompeius. Seine letzte Ehefrau war Cornelia Metella.