Grundausbildung des Probatus Marcus Didianus Gabriel

  • Dieser Ton und das Rumgeschubse gefiehl Furianus ganz und gar nicht.
    Und so sprintete er von Gabriel gefolgt aus dem Hause, welches, gleich nachdem sie das Freie erreichten, einstürzte.
    Der Brand war vergessen und Furianus musste husten. Sein Gesicht war von Ruß gänzlich bedeckt.


    Nachdem er nun wieder einigermaßen Luft holen konnte ging er zum Probaten, der noch immer zu husten schien. Optio Furianus warf seine Decke von den Schultern und starrte auf Didianus, der noch immer gebeugt stand.
    Als jener sich ein wenig aufrichtete holte Furianus aus und schlug ihm mit der geballten Faust auf die Wange.
    Der Probat fiehl von der Wucht des Schlage um und Furianus schrie ihm voller Wut ins Gesicht.


    "Du! Was fällt dir ein! Wir hätten Beide sterben können da drinnen! Habe ich den Befehl gegeben dort rein zu laufen?! Habe ich jemals gesagt, dass dort Personen eingeschlossen sind?! Hörst du nicht zu oder willst du nicht?! Ich hätte dich dort drinnen im Stich lassen sollen! Bei den Göttern, Probatus, bist du des Wahnsinns?!"


    Noch immer bewegte sich der Brustkorb des Optios mit rasanter Geschwindigkeit auf und ab und die daneben stehenden Vigiles konnten nicht fassen was dort geschehen ist.

  • Gabriel sah, wie der Mann, der ihm ins brennende Haus gefolgt war, ohne das gabriel den Befehl dazu gegeben hatte nun endlich ins Freie kam und Gabriel taumelte ihm hinterher. Seine Schulter schmerzte arg von dem heruntergebrochenen Balken, der ihn getroffen hatte und ihm fast die Luft genommen hatte. Nun aber kam auch Gabriel ins freie und gebeugt lies er den Strohballen falllen und wollte gerade etwas sagen, als ihn plötzlich ein heftiger Schlag seines Vordermannes ereilte und ihn fast umwarf.
    Mit schrecken sah er nun in das Gesicht seines Optios, der ihm wutentbrannt diese Worte neben dem Schlag zu trug und Gabriel kam schliesslich auf dem Boden an, wo er ihn nur fassungslos anstarrte, sich seine Wange haltend.


    Das war ein wenig zu viel. Gabriel verstand in diesem Moment nichts mehr, auch wenn er die Worte verstand, welche ihm da entgegen geschleudert wurde, und doch brauchte er einen Moment.
    Und er starrte seinen Optio an, fassungslos und er keuchte noch von dem Rauch und der Anstrengung und spürte noch den heissen Balken auf seiner Schulter.


    Anscheinend machte Gabriel alles falsch, aber er wollte es in diesem Moment nicht einsehen. Er hatte etwas getan, von dem er glaubte, daß es richtig war in einem echten EInsatz. Nie hatte er jemanden befohlen, ihm zu folgen und das dies dann ausgerechnet sein Optio gewesen war, konnte er icht ahnen.


    Fassungslos und ziemlich vom Einsatz eben starrte er ihn an und stammelte nur, ohne zu wissen, mit wem er da redete, sondern sich nur langsam fassend: »Du hast gesagt, ich solle die Übung leiten! Ich habe niemals den Befehl gegeben, das du mir folgst!«


    Gabriel starrte, während er am Boden lag und eine Hand auf seinem geretteten Strohballen hielt, seinen Optio einfach nur fassungslos an. Warum verdammt vertraute er ihm nich und musste ihm gefolgt sein? Und ihn jetzt noch strafen? Das lag doch sicherlich nur daran, das Gabriel ein ehemaliger Sklave war.
    »Ich hatte mich alleine dazuentschlossen .... sieh das verdammt noch mal ein!«


    Gabriel war ausser sich und dann überkam ihn ein erneuter Hustenanfall.

  • Wutenbrannt starrte er ihm in die Augen.

    "Was fällt dir ein, Probatus!? So mit mir zu reden!? Du und mir Befehle geben?! Was bildest du dir ein wer du bist! Ich habe hier die Befehlsgewalt und solange ich dein Ausbilder bin bleibt das auch so!"


    Er hielt kurz inne und strich sich mit der Hand durch das Gesicht. Seine Stimme wurde ruhiger.


    "Mein Befehl war das Haus zu löschen. Wärst du dort drinnen umgekommen würde ich vor das Kriegsgericht kommen und müsste mich dann für deinen Tod verantworten. Hast du daran gedacht? Nein! Und darum sage mir nicht was ich tun und was ich nicht tun soll. Dies liegt nämlich nicht in deiner Entscheidungsfreiheit und nicht in deinen Befugnissen! Verstanden? Gut."


    Furianus wartete nicht ab bis der Probatus ein Wort antworten konnte und ging auf ihn zu. Nahm seine Hand und half Didianus sich aufzurichten. Dann lächelte er ihn freundlich an und klopfte auf die Schulter. :D


    "Der Schlag war dafür, dass du dich Befehlen widersetzt und dein Leben und meine Karriere aufs Spiel gesetzt hast. Und das hier ist für deinen Mut und die tadellose Aufopferung. Von den kleinen Fehlern abgesehen und von diesem Ereigniss gerade eben sehe ich die Prüfung als bestanden. Doch verspreche mir, dass du in Zukunft immer auf Befehle hörst. Dies erspart dir Sorgen, Gabriel. Und auch eine gute Karriere bei unserer Einheit steht dir voraus."

  • Gabriel war ausser sich, denn er hatte eben sein Leben für eine Übung gegeben und nun handelte man ihn Schläge und böse Worte ein. Den Schlag würde er seinem Optio niemals vergessen und auch nicht verzeihen, denn dies erinnerte Gabriel daran, das man ihn als Sklaven geschlagen hatte, welcher er nicht mehr war. Und dieser Schlag war es, der ihn nun versteinernd lies. Nein, das wollte er nicht mehr erleben, niemals, von niemandem mehr und so starrte er seinen Optio nun finster an.


    Und alles, was sein Optio nun rief, kam zwar bei ihm an, aber Gabriel keuchte nur vor Anstrengung und sah das, was sein Optio ihm nun entgegenhielt als vollkommen falsch an.
    Gabriel fühlte sich nun vollkommen miss- und falsch verstanden. Aber auch wenn die Worte seines Optio zum Schluss etwas milder waren, so war es Gabriel nicht.


    Gabriel funkelte seinen Optio nur noch düster an und dann stiess er wirklich böse hervor: »Schlag mich nicht noch einmal, das rate ich dir, denn dazu hast du kein Recht. Ich kenne die Rechte. Und ich habe niemanden befohlen, mir zu folgen in das Haus, aber du hast mir gesagt, das ich die Übung leite. Also habe ich gehandelt, aber niemanden befohlen, sich in Lebensgefahr zu bringen. Du hast dich falsch verhalten, nicht ich. Verdammt. Du hättest mir nicht folgen sollen ... es war meine Entscheidung!«


    Gabriel war außer sich und er war kurz davor, diese Ausbildung hinzuschmeissen. Das lag schlicht daran, daß er sich nicht verstanden fühlte und daran mochten die letzten Worte seines Optio auch nichts mehr mehr ändern. Auch wenn er ihm nun aufhalf und nettere Worte verfasste, welche Gabriel nur noch nebenbei wahrnahm.
    Er war einfach nur ausser sich .... aber er dann stand er kerzengerade dar, wenn auch etwas verletzt, denn das Feuer hatte ihn arg mitgenommen, aber er sah gerade hinaus und verfluchte die ganze Welt.
    Und am liebstenb hätte er noch mehr gesagt, tat es aber nicht.


    Und nach einem kurzem Zögern presste er bitter hervor:
    »Ich habe mich nicht deinen Befehlen widersetzt. Verdammt, Ich habe versucht deine Aufgabe zu erfüllen. Du hast mir befohlen, den Brand zu löschen, aber nicht mehr. Es war meine Entscheidung, ins Haus zu gehen. So. Aber das reicht ja alles nicht.«


    Und dann senkte Gabriel seinen Blick und konzentrierte sich nus noch auf seine schmerzenden Handflächen, welche arg schmerzen, weil er sie sich verbrannt hatte, aber das war ihm grad egal, egal, wie sehr die schmerzten.

  • Furianus lächelte müde. Die lobenden Worte schien der Probatus ganz gewiss überhört zu haben und so ging er mit gehobenem Zeugefinger auf jenen zu.


    "Sprich nicht so mit mir, Probauts. Ich riskierte gerade mein Leben für dich! DU kennst dein Recht?! Weißt du auch was dir für Strafen auferlegt werden können bei Befehlsverweigerung? Bei Beleidigung eines Vorgesetzten? Weißt du das?! Ich kenne die Rechte auch, verdammt!"


    Mit einer energischen Handbewegung zeigte er auf die danebenstehenden Vigiles.


    "Warum verweigern sie keine Befehle, handeln nach Vorschrift?! Warum, sag es mir! Ein anderer hätte dich schon längst aufgegeben, hätte dich einfach rausgeschmissen und für untauglich erklärt! Und das ist der Dank, deine zynischen Worte?! Befehl war das Haus zu löschen, nichts sonst! Es hat dir keiner Befohlen dort hinein zu rennen! Sage mir, Probat, warum gewinnen unsere Legionen?! Durch Disziplin! Stell dir vor, dort würde ein solcher Miles wie du in Formation stehen und der Feind würde stürmen?! Was glaubst du würden deine Kameraden machen, würdest du einfach so nach Belieben aus der Formation gehen und irgendwohin sonst laufen, so wie du eben auf eigene Faust gehandelt hast!? Sie würden dich töten, du Narr! Und wir sind nicht anders als die Legionen, wir bauen auch auf Disziplin, die bei dir aber nicht vorhanden ist!"


    Optio Flavius senkte seine Stimme und legte sich seine recht Hand auf die Stirn und ging weg, indem er noch sagte.


    "Dank den Göttern, dass ich dich, Großmaul, noch bestehen lassen habe. Und nun abtreten in die Unterkünfte."


    Er freute sich schon sehnlichst sein Amt als Quaestor zu übernehmen. Dieser Probatus raubte ihm den letzten Nerv. Ein guter Schluck Vinum würde jetzt das Richtige sein und Furianus ging in eine Taverna, die er doch durch seine Herkunft mied.

  • Auch wenn Gabriel noch etwas keuchte und ab und zu hustete, so beruhigte er sich dann doch langsam und hörte sich schweigsam die Rede seines Optio an.
    Und Gabriel mußte zu geben, daß er zu weit gegangen war. Das geschah einfach im Eifer des Gefechts, denn sein Adrenalin war ziemlich in die Höhe geschnellt, als er in das brennende Haus gerannt war und erst jetzt wurde ihm bewußt, was er da riskiert hatte.


    Er stieß einen tiefen Seufzer aus und merkte, wie seine Hand etwas zitterte und sein Herz raste. Sein Geist hatte sich beruhigt, doch bei seinem Körper sah es anders aus.


    Er stand auf und wollte nicht wieder einen Befehl verweigern, aber er wollte Flavius Furianus noch etwas sagen, wenn dieser ihn überhaupt noch etwas sagen ließe.
    Nein, Gabriel, dachte er, so machst du dir wirklich keine Freunde.


    Und so stand er schließlich auf, die nassen Decken hatte er von seiner Schulter gestrichen und dann stand er vor seinem Optio und dieser konnte allein schon an Gabriels Körperhaltung und Mimik sehen, daß er seinen Fehler einsah.


    Gabriel stand zwar nicht unterwürfig vor ihm, aber dennoch ließ er leicht seine Schultern hängen.


    »Verzeih Optio. Darf ich noch etwas sagen?« fragte er ohne auch nur einer Spur Ironie im Tonfall.

  • Mitten auf dem Weg davon hielt Furianus an und drehte sich um.


    "Erlaubnis erteilt."


    Er hoffte inständig, dass der Probat nun Reue zeigen würde und nicht weiter auf der Sache herumritt, denn Furianus`Zorn war schon sehr ausgeprägt in diesem Moment.
    Er baltte seine Hände zusammen und sah den Mann fragend an.

  • Gabriel zögerte nicht und druckste auch nicht herum. Er sah seinen Fehler ein und stand dazu, in dem er sich nun entschuldigen wollte.
    Er blickte Furianus an, aber in seinem Blick stand Reue und dann sagte er:


    »Du hast Recht und ich habe Unrecht und möchte mich für mein falsches Verhalten aufrichtig entschuldigen. Deine Worte gaben mir zu denken und es wird nicht mehr vorkommen. Außerdem möchte ich mich bedanken, das du mich nicht hast durchfallen lassen oder mir eine andere Strafe erteilst.«

  • Erfreut darüber sagte Furianus mit einem Lächeln auf dem Gesicht.


    "Deine Entschuldigung nehme ich an. Du bist hier um zu lernen und nun weißt du, dass Disziplin eines der wichtigsten Fundamente einer guten Einheit ist. Außerdem bist du ein geeigneter Mann, es hapert zwar noch an vielen Stellen, doch aus dir wird schon noch ein guter Miles."


    Er drehte sich um und wollte schon gehen, bis ihm etwas einfiel.


    "Ahja, noch was. Lass dich im Lazarett vorsichtshalber untersuchen, man ist oft betäubt durch den Schock und entdeckt Verletzungen manchmal erst wenn sie schon entzündet sind. Also ab ins Lazarett, Probatus. Wegtreten."


    Und Furianus machte sich auf in die Taverna, jetzt brauchte er schon seine Erfrischung und Ruhe. Und wie er aussah würde er dort auch gut hinein passen, mit schwarzen Ruß im Gesicht.

  • Gabriel war erleichtert, als er das Lächeln auf den Lippen seines Optio sah und seine Worte vernahm. Und so nickte Gabriel und antwortete:


    »Zu Befehl!«


    Dann sah er Furianus hinterher und verkniff sich den Kommentar, den er zu gerne hätte noch loswerden wollen, weil es einfach in Gabriels Natur lag:
    Aber der Stoffballen, den ich gerettet habe, hat es überlebt! :D


    Doch Gabriel sprach es nicht aus. Stattdessen half er noch den anderen Miles, den Kram hier wegzuräumen und dann begab sich Gabriel ins Lazarett.

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