Ursus, der noch nie weiter weg war in Rom von der Casa Vinicia weg als bis zu den Mercati, mußte mehrmals fragen, bis er zur Taverna Apicia fand. Er schaute sich unsicher um. Doch viele merkwürdige Gestalten, wer weiß, wer von denen sauber war. Er schluckte einmal, dann faßte er sich ein Herz und ging zum Wirt.
Ich suche Pollio.
Der dicke Wirt nickte kurz und sah mit den Augen zu einer merkwürdigen Gestalt hinüber. Ganz nahe an der Türe und vollkommen verhüllt.
Bist du Pollio?
Der Angesprochene schaute langsam auf und lächelte verächtlich.
"Nein, die Jungfrau von Aurelianum."
Dann wandte er wieder seinen Blick ab.
"Wer will das wissen?"
Die Jungfrau von ... was? Ah ist ja egal.
Ursus setze sich nieder und schaute sich verlegen ein wenig um.
Na mein Herr, Marcus Vinicius Hungaricus. Er hat einen Auftrag für dich.
Pollio spuckte auf den Boden.
"Was hat er denn für einen Auftrag?"
Ursus fühlte sich immer unwohler hier. Bloß schnell den Auftrag abgeben und dann nix wie weg hier.
Hier. Da steht alles drin. Und das soll ich dir auch geben, für deine Mühen.
Kurz schaute er sich um, ob eh niemand zu ihnen herübersieht, dann überreichte er ihm den Zettel und den kleinen Geldbeutel. Dann schaute er sich wieder um, unsicher, nervös.
Du sollst ihn zu seiner Zufriedenheit und buchstabengetreu ausführen, hat er noch gesagt.
Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn.
Ähja, du hast jetzt alles. Äh, war nett, dich kennengelernt zu haben. Vale.
Ursus stand auf und verließ den für ihn so unheimlichen Ort und eilte zurück zur Casa Vinicia.
Pollio grinste verächtlich, als er den Sklaven hinterherblickte. Er konnte sich nicht vorstellen, dass man hier nicht gerne war, es war dreckig, es war laut, aber man bekam Wein und Frauen, und wenn man genug von der minderen Qualität des einen zu sich nahm, desto mehr war es einem egal, wie minder die Qualität des anderen war. Er rollte die Notiz auseinander und las sie durch. Buchstabengetreu also. Einfache Aufgabe. Pollio wog den Geldbeutel in seiner Hand. Aber gut bezahlt.
Pollio stand auf, trank noch die Reste Wein aus seinem Becher leer und verließ dann die Taverne...
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