• Sie sprang so schnell auf, daß mir die worte noch auf den Lippen abstarben. Und dabei wollte ich meine Gäste doch nur bitten es sich in meinem gut geteertem Faß bequem zu machen, sofern es die Enge dann doch zuließ.


    Gehen wir hinein, ehe noch Wasser uns den Olivenblättertee mit der frischen Büffelmilch verdünnt und die Brühe aussieht wie aus Tiberwasser gebraut.


    Ich stand auf und ging hinein.

  • Das ist nicht nach meinem Geschmack mein Guter Ich stand auf und reckte mich

  • Alter Wein und junge Weiber
    sind die besten Zeitvertreiber.


    Doch leider hatte ich weder das eine noch das andere im Faß und schon gar nicht zur Hand und so schielte ich weiter völlig unauffällig in Richtung der Sonne..

  • Sie schrieb die Botschaft die er ihr diktiere in sauberer Schrift mit fast gemalenen Buchstaben auf dann machte sie sich auf den Weg zu seinem Haus und brachte folgendes dort an:


    Liebe Mitbürger!


    Ich, Publius Aelius Hadrianus, besitze ein kleines Fleckchen Erde auf dem Forum Romanum. Direkt neben meinem Faß ist ein Baum gewachsen, an dem sich schon viele Bürger erhängt haben. Da ich ein größeres Faß bauen will, wollte ich dies hier rechtzeitig ankündigen: Damit die, die noch Lust haben, sich zu erhängen, das in aller Ruhe noch können, möchten dies bitte bis zur den nächsten Terminalien tun, da ich dann den Baum fällen werde.


    Sie lächelte leicht amüsiert , verstand sie doch nicht genau worum es sich handelte und kam es ihr dioch wie ein Scherz vor, dann kehrte sie heim zum Hause des Antipater

  • Als Theodorus in Gedanken verloren einen Frühmorgenspatziergang über das Forum tätigte, fiel ihm ein altes Fass auf, das seiner Meinung nach eigentlich nichts auf dem sauberen, protzigen Ambiente des Forums zu suchen hatte. Irgendwie weckte es Erinnerungen bei ihn an einen alten und weltbekannten Philosophen, der der Legende nach sogar dem großen Alexander überlegen war. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass auch niemand ihn beobachtete und er eventuell in Gefahr geraten würde, bei einer Unschicklichkeit erwischt zu werden, betrachtete er das Fass neugierig. Dort las er auch den Brief.


    Dieser Aelius Hadrianus scheint ein sehr schräger Kauz zu sein, dachte er bei sich. Einer dieser verrückten Philosophen, vor denen man nirgendwo in der griechischen Welt sicher war. Es gab praktisch keine Agora auf der Welt, auf welcher man nicht Angst haben musste, doch von einen dieser spleenigen Kerle abgefangen zu werden, die sich wie eine Klette an einen klebten und einen mit ihrer "Wahrheit" "beglücken" mussten. Eben jene, die den Sprung zur höheren Philosophie in den Akademien und Museen der Welt verpasst hatten und sinnlos durch die Lande streifend, höchstens einmal eine kleine Stelle in irgendeinen zweitklassigen Provinzgymnasion verpasst kriegten.


    Normalerweise hielt er diese Vögel für eine der unangenehmeren Begleiterscheinungen der modernen Zivilisation. Hier in der Fremde, im halbbarbarischen Rom aber vermittelten ihm das Fass und der kauzige Brief ein Gefühl von Heimat. Also beschloss er, einen Blick hinein zu wagen, ob denn jemand drin sei.


    Sim-Off:

    Ist da noch jemand drin, der gestört werden möchte? :D

    gelehrter aus alexandria- gebildet, intellektuell, tolpatschig und zerstreut

  • Den Strick müßt Ihr euch schon selber mitbringen. beschied ich dem ungefragt in die gute Stube Schielenden.
    Aber macht schnell, damit die in wenigen Minuten vorbeikommende Wache Euren Leichnam gleich mitnehmen kann!



    Sim-Off:

    Am Besten schreib ne PN, damit die Leitung nicht wieder so lang ist. ;)

  • Auch die verwahlloste Gestalt, die in einer Wolke aus unangenehm harzig-süßlichem Gestank in den Tiefen ihrer Tonne kauert, erinnert Theodorus an die Philosophen der Heimat. Zum Glück weiß Theodorus als echter Hellene, wie man mit solchen Leuten umgehen muss. Allerdings muss man erst rauskriegen, welcher Schule sich der Kerl zugehörig fühlt
    (Theodorus hat einen schweren Verdacht auf Epikuräismus, könnte aber auch irgendeine platonische Strömung sein. Dank der Lebensweise kann man zumindest Peripathetiker, dank der Frage, Stoiker ausschließen) 8)


    Frage Nr. I ist aber eigentlich, ob es sich wirklich um einen Philosophen handelt, oder nur einen geistig Verwirrten oder Betrüger...


    Deswegen fragt Theodorus theatralisch und auf Griechisch in die Tonne hinein:


    "Weswegen meinst Du denn, dass ich dich aufgesucht habe?"

    gelehrter aus alexandria- gebildet, intellektuell, tolpatschig und zerstreut

  • Das wissen nur die Götter und Du. Ich schickte mich an aufzustehen und ins Freie zu treten, um den Besucher Angesicht zu Angesicht entgegenzutreten.
    So trat ich denn ins Freie:
    Was ist Dein Begehr?
    Mist, irgendwie hatten sich wieder einmal Brotkrümel in der Tunika verfangen. Ich suchte diese nach dne Übeltätern ab und klaubte die Ertappten einzeln von dem Stoff.

  • Ich hielt urplötzlich inne.
    Wenn er Unterhaltung sucht, dann sollte er sich der heutigen Politik zuwenden. Wenn er aber Unterhaltung im privaten Bereich sucht, so laufen genug Huren beiderlei Geschlechts durch Rom und bieten ihre Dienste an.


    Ich wandte mich wieder meiner Tunika zu.

  • Theodorus merkt auf. Mit scharfem Blick mustert er den verwirrten Kauz, der da aus seinem Fass gekrochen war. Ein bisschen enttäuscht ihm der Fassbewohner. Er hat wirklich überhaupt nichts gemeinsam mit dem großen Sinoper, dem wohl einzigen Menschen, der den großen Makedonen jemals besiegte. Eher meint, dass Theodorus es mit einen Nacheiferer zu tun hat. Auch der Zynismus, den der Rhomäer an den Tag legt, hat wenig mit der Philosophie des Diogenes zu tun.


    Ein anderes Problem ist, dass der Mann immer Theodorus Fragen entschlüpft. Trotzdem übt sich der Alexandriner weiter in sokratischer Dialektik:


    "Sag, warum wohnst du in diesem Fass?"

    gelehrter aus alexandria- gebildet, intellektuell, tolpatschig und zerstreut

    Einmal editiert, zuletzt von Theodoros Alexandreus ()

  • Ich merkte auf:


    Warum stellst du Fragen?


    Ein wenig zupfen noch hie und dort, richtete mich voll auf und fuhr mit festem Blick fort:


    Um deine Neugier zu stillen: Ich, Publius Aelius Hadrianus, Sohn des zu den Göttern gezogenen Publius Aelius Hadrianus Afer, Sohn des den Göttern gleichen Lucius Ulpius Iulianus auf Erden lebe hier in Rom in diesem Faß in freiwilligem Exil, da mir der Gestank des Götterfrevels unerträglich ist.


    Ich mußte unwillkürlich an Quarto denken. Ob er sie immer noch bestieg und so betört von ihrem süßen Gift jeden Tag zehrte, daß sie ihm unter dem Deckmantel der Liebe gab? Ich hatte ihn lange nicht mehr gesehen oder etwas von ihm gehört.

  • Die Frage ärgert Theodorus allerdings ein bisschen. Sicherlich gibt es eine richtige Antwort. Das ist sicher so eine philosophische Standardfrage. Nur ist Theodorus ja mehr Philologe, nicht Philosoph. Er kennt nur die Technik, nicht die Anwendung. Was soll er sagen: Laut Xenophon ist dies die Art und Weise, in der Sokrates dialektische Gespräche zu führen gedachte und ich bin persönlich der Meinung, dass Xenophone Sokratesinterpretation richtiger ist als die des Plato? Wahrscheinlich nicht.


    Dann versteht Theodorus: Der Mann war augenscheinlich gar kein Philosoph sondern nur ein normaler Sonderling.


    "Nun, freut mich deine Bekanntschaft zu machen. Ich bin Theodorus der Alexandriner. Und ich muss dir auch gleich die nächste Frage stellen, oder besser, deren 2: Du bist der Sohn des Kaisers? Und warum wird den Göttern gefrevelt."


    Keine Frage: :p:

    gelehrter aus alexandria- gebildet, intellektuell, tolpatschig und zerstreut

  • Ja, ich bin der Sohn des Kaisers. Das sagte ich mit fester Stimme, gleichwohl ich wußte, daß so mancher, der mich nicht kannte, das überhaupt nicht verstehen würde.
    Zu der anderen Frage verbleibt mir nur zu sagen:
    Es ziemt sich nicht über andere zu sprechen, wenn diese nicht in der Nähe weilen.


    Sim-Off:

    http://www.imperiumromanum.net/tabularium.php?a=uc&p=483
    Also bitte Vorsicht, ehe man gleich einen einem Vogel zeigt.

  • Wenn man schon mal angefangen hat mit dem Fragen kann man auch nicht einfach aufhören:


    "Und ist dein Exil im Fass freiwillig gewählt oder auf Geheiß anderer aufgezwungen?"

    gelehrter aus alexandria- gebildet, intellektuell, tolpatschig und zerstreut

  • Ich lächelte milde und wiederholte meine Antwort.
    Ich, Publius Aelius Hadrianus, Sohn des zu den Göttern gezogenen Publius Aelius Hadrianus Afer, Sohn des den Göttern gleichen Lucius Ulpius Iulianus auf Erden lebe hier in Rom in diesem Faß in freiwilligem Exil, da mir der Gestank des Götterfrevels unerträglich ist.



    Dann überlegte ich stellte selbst noch eine Frage.


    Ist das die Art der Unterhaltung, die du zu pflegen beliebst?

  • "Für gewöhnlich nicht. Aber ich treffe zugegebenermaßen auch nicht jeden Tag auf einen Fassbewohner..." ...der etwas verschroben ist, muss Theodorus im Geiste ergänzen. Vielleicht wäre es auch besser gewesen, ganz anders zu antworten. Eigentlich schon der erste Teil seiner Antwort gehörte eher in die Kategorie "Sätze, die man besser für sich behält", genauso wie der andere Gedanke:
    "Ich rede auch selten mit Leuten, mit denen sich eine Unterhaltung so schwierig gestaltet."


    "Aber deine Antwort bezieht sich nur auf deine Tätigkeit, weniger auf die Ursache deiner Tätigkeit. Man kann auch aus Zwang verbannt werden und die Verbannung trotzdem freiwillig annehmen.


    Ich wundere mich nur: Denn ist es nicht eigentlich so, dass du den erlittenen Frevel einfach hinnimmst, wenn du in dieser Tonne sitzt? Dass du ihn quasi eine Berechtigung gibst, ihn unterstützt durch dein Nichtstun?"

    gelehrter aus alexandria- gebildet, intellektuell, tolpatschig und zerstreut

  • Ein unwillkürliches Lächeln umspielte meine Mundwinkel.


    Ist es wirklich von Bedeutung, wo ein Mensch wohnt und liegt es nicht im Willen der Götter den Frevel zu strafen wann, wo und wie es ihnen beliebt? Warum sollte ich mich nun über die Götter erheben und ihnen den Willen eines Menschen auftun? Mitunter ist eine Gottheit bereit, die Menschen zu Mitwissern des Schicksals und der Vorsehung zu machen, damit sie leichter den richtigen Weg finden.Sie sendet ihnen Andeutungen und indirekte Anweisungen zu, die als Orakel und Zeichen entschlüsselt und gedeutet werden müssen. Daraus folgt doch, daß die Götter uns gleichzeitig das Zukünftige anzeigen, und wenn sie es anzeigen, so weisen sie uns auch gleichzeitig die Wege, diese Anzeichen zu verstehen. Ansonsten zeigen sie ja vergeblich an und den Menschen ist es nicht möglich die Wege zu erkennen, sodaß keine Weissagung möglich ist. Einige wenige Menschen werden die Wege erkennen und den vorgezeichneten Weg gehen. Den Rest der Blinden werden die Götter strafen, wann, wo und wie es ihnen beliebt.


    Ich holte Luft.
    Exil bedeut fortgehen. Fortgehen aus Rom und wartend auf einen Gnadenakt, um die Heimat wiedersehen zu dürfen. Wie du siehst stehe ich leibhaftig vor dir. Mitten in Rom. Nicht außerhalb der Stadtmauer. Hier zu leben ist mein Weg, den mir die Götter vorbestimmten und auf die weiteren Zeichen zu warten.

  • Theodorus hört sich die Worte Hadrianus' genau an. Dann meint er:


    "Aber wenn es so ist, dass die Launen der Götter unberechenbar und ihre Ziele im verborgenen sind, was macht es dann für einen Sinn für den Menschen, sich auf sie zu verlassen? Ein Seemann fährt doch auch zur See und bleibt nicht zuhause, nur weil Poseidon vielleicht einen schlechten Tag erwischt haben könnte.
    Ist es nicht so, dass dank der Anmaßung des Prometheus der Mensch im Geist den Göttern gleich und gleichzeitig von ihnen unabhängig ist? Und dass es jedermanns natürliche Pflicht ist, sein Schicksal selbst in die Hände zu nehmen? Du kannst nicht auf die Zeichen der Götter warten, denn sie werden nicht kommen. Die Götter suchen nicht dich auf, du musst sie aufsuchen, wenn du das rechte tun willst.
    Und ein Exil wird nicht durch Stadtmauern und heilige Bezirke begrenzt. Ein Verbannter kann durchaus in der Fremde leben ohne sein Exil als Verbannung zu sehen. Und ein anderer kann innerhalb der Stadtmauern bleiben und sich trotzdem verstoßen fühlen.
    Ist es nicht so, dass dein Lebensplan im Widerspruch zu sich selbst steht? Einerseits klagst du dein Schicksal an, anderseits nimmst du es hin und wartest?"

  • Schon Epiktet sagte, daß in der Frömmigkeit den Göttern gegenüber das wichtigste ist, daß man richtige Vorstellungen von ihnen hat, nämlich das sie wirklich vorhanden sind und die Welt gut und gerecht regieren.
    Dich selbst mußt du daran gewöhnen, ihnen zu gehorchen und dich in alles, was sie schicken, zu fügen und zu unterwerfen, weil alles in bester Absicht zum Ziel führt und deshalb sollst du nie die götter tadeln oder ihnen gar vorwerfen, daß sie sich nicht um dich kümmerten.


    Ich schwieg einen kleinen Augenblick, um meine Worte sich setzen zu lassen und fuhr dann fort


    Jedes Lebewesen ist doch so beschaffen, dem aus dem Weg zu gehen, was es als schädlich ansieht, während es das Nützliche mit seinen Ursachen erstrebt und bewundert. So ist es unmöglich, daß einer, der sich geschädigt glaubt, an dem Schaden selbst oder dem Urheber des Schadens Gefallen findet. Wer sich also bemüht nur das zu begehren und zu vermeiden, was er soll, der bemüht sich auch um den Glauben an die Götter.
    Was das Exil betrifft so kenn ich keinen, der in der Ferne nicht mir dem Herzen noch in seiner Heimat war. Dem Dichter Ovid ist sogar in dem Verlangen die Heimat wiederzusehen vor Sehnsucht das Herz zersprungen. Nein, mein selbstgewähltes Exil ist nicht vergleichbar mit der Strafe, die so mancher empfang.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!