Gespräch mit Metellus

  • Er hatte sich also noch nicht endgültig versichert, wie ein vom Vater vererbter Ordo einzuschätzen ist.


    „Lass es mich bitte wissen, wenn du genaue Auskünfte des Aedilen hast. Mich interessiert selbst, wie die neuen Einstufungen zu betrachten sind.“


    Schließlich kam die Rede auf Mantua.


    „Oh, natürlich gibt es Nennenswertes aus Mantua zu berichten.“ Ich strahlte ihn an. „Ich habe aufgrund des Hinwegscheidens diverser Commodusbrüder ein großes Opfer zelebrieren lassen. Es war ein herausragendes Gefühl.“ :)

  • Es freute Metellus, seine patronin so strahlen zu sehen. Ja, die Götter sind gerecht.


    Ich hätte ja gerne an dem Opfer teilgenommen. Ich selbst habe kürzlich eines beim Tempel der diana abgehalten, aber es war sicherlich bescheidener als Deines


    Lebhaft waren seine erinnerungen, wie die Priesterin ihn über den Markt schickte, damit er Kuchen für die Göttin besorgen möge. Kuchen!.....Und Oliven für die Sacerdos obendrein.


    Wann lerne ich eigentlich einmal Deinen Vater und Sophus kennen?

  • Ich verfolgte lächelnd seine Ausführung über das Opfer. Als die Rede auf meinen Vater und Sophus kam, wiegte ich nachdenklich den Kopf.


    „Sophus ist du fast ausschließlich in Mantua anzutreffen. Möglicherweise mein Vater in kürzester Zeit auch. Nach den Ereignissen auf der Rostra wird er eventuell Konsequenzen ziehen und die Einheit wechseln. Die Legion war von Anbeginn sein erklärtes Ziel, aber der Standort Mantua hatte ihn bislang abgeschreckt.“


    Eine Pause entstand, in der ich über weitere Konsequenzen nachdachte. Vermutlich würde meine Mutter ebenfalls nach Mantua umziehen. Das Projekt Misenum wäre somit gescheitert, aber wen wunderte es, wenn nach Auflösung der Factio kein Zusammenhalt mehr zu spüren war. Mantua aufleben zu lassen, war immer noch meine allerhöchste Intension.


    „Ich wollte längst einmal ein Familientreffen in Angriff nahmen. Ein paar Wochen Vorbereitungszeit brauche ich dafür allerdings. Zuvor möchte ich auch abwarten, ob jemand aus der anderen Familie den Weg zu uns findet. Ich habe an die Mitglieder des Commodus Einladungen verschickt und sie bei Interesse gebeten, mit mir gemeinsam an einer Familienzusammenführung zu arbeiten.“

  • Der Centurio nickte anerkennend. Deandra beschritt stets den klaren, aufrechten Weg.


    Ich hoffe, sie werden Dir die Chance geben, mit ihnen offen und familiär zu reden. Wahrscheinlich wird Commodus es vereiteln wollen, obwohl es doch ein toller anfang wäre. Streitigkeiten sollte man klären, bevor sie sich einfressen. Gibt es schon Reaktionen?


    Da Metellus seine familie früh verlor, war ihm Zusammengehörigkeit und Nähe wichtig, auch wenn er wenig davon verstand...doch er sehnt sich danach.

  • Ich lächelte verschmitzt.


    „Wer weiß? Wer weiß?“


    Eigentlich sollte ich diese Gespräche mit meiner Familie führen, aber Das Vertrauensverhältnis zu Metellus war inzwischen gewachsen. Fast war er bereits ein Teil meiner Familie.


    „Ich rechne auch damit, dass er es vereiteln will, aber er hat keine Patria potestas über seine Geschwister, nur über den Adoptivsohn. Die anderen können also machen, was sie für richtig halten. Bei Antonia habe ich meine Zweifel, dass der Zusammenführungswunsch auf fruchtbaren Boden fällt. Du kennst sie doch auch. Was hältst du von ihr?“

  • Metellus überlegte kurz......

    Ah, ja, die Priesterin......mir erschien sie als durchaus symphatisch......aber ich hatte damals, im Tempel der Diana, mehr mit ihrer Vorgesetzten zu tun. Ich kenne sie zu wenig, aber sie hat hübsche Augen


    Ein verschmitztes Lächeln huschte über seine Gesichtszüge.

    Ich würde mich freuen, wenn ihr das endlich ad acta legen würdet. dafür würde ich glatt ein Opfer celebrieren =)


    Metellus hasste Streitigkeiten, verbrannten sie doch in der regel nur unnütz Zeit und Energie.

  • Die Priesterin betreffend, wiegte ich zweifelnd den Kopf. „Hm, ich habe jedenfalls keine positive Rückmeldung. Und Augen, mein lieber Metellus, interessieren mich nicht.“


    Ein Lachen erklang, was das an sich mir ernste Thema auflockerte.


    „Ja, auch ich möchte den Zwist begraben, aber Fakt ist, er besteht ja nur zwischen uns und Commodus. Die anderen Mitglieder seiner Familie sind mir herzlich willkommen. An das Opfer erinnere ich dich jedenfalls, wenn es einmal so weit ist, zuvor möchte ich dich aber um etwas bitten.“


    Metellus gehörte nur indirekt zur Familie und doch schien er mir aufgrund seiner Art der perfekte Adressant zu sein. Seine sympathische Art würde sicher die Unterredung auflockern.


    „Würdest du mit mir gemeinsam eventuell bevorstehende Treffen mit den mir fremden Familienmitgliedern abhalten?“


    Aus meinen Augen sprach deutlich die Bitte.

  • Metellus war sich nicht sicher, was auf ihn zukommen würde, doch verehrte er seine Patronin sehr. Er nickte freundlich und lächelte warmherzig.

    Was immer Du wünscht, wenn ich Dir dienen kann, diesen leidigen Zwist zu beenden, so will ich alles tun. Verfüge über mich. Erzähl, womit kann ich Eurer Familie helfen, der Gens Aurelia?


    Er kannte nun genügfend Details, kannte die einzelnen personen. es wäre ein schlechter Witz, könnte man sie nicht wieder in aller Freundschaft und Verbundenheit zusammenführen. Es gab schon genügend Probleme auf der welt, da müsste man sich nicht noch neue Sorgen schaffen.Erwartungsvoll richtete sich sein Blick auf Deandra.

  • Erfreut hörte ich seine Zusagen. Erleichtert lächelte ich und setzte mich bequem zurecht, um ihm meine Vorstellungen zu unterbreiten.


    „Also, ich habe mir das so vorgestellt, dass du, wann auch immer sich ein Aurelier der anderen Familie in unsere Stadtvilla verirrt, an meiner Seite bist. Ich möchte gern in einem lockeren Gespräch die anderen Mitglieder kennen lernen und wer wäre für eine lockere Gesprächsatmosphäre besser geeignet als du? Aber zugleich möchte ich ihnen von meinem Vorhaben berichten und dort, wo es mir nötig erscheint, auch nicht mit der Wahrheit über Commodus hinter dem Berg halten.


    Dein Part wäre der lockere amüsante Teil. Den schwierigen würde ich selber übernehmen. Meinst du, das ist machbar?“


    Es klang so leicht. Ob es sich so gestalten würde, blieb jedoch abzuwarten.

  • Metellus sah sich ja schon im Kostüm eines Gauklers mit Bällen jonglieren und Feuer schlucken.....der Gedanke amüsierte ihn...natürlich war er sich der Ernsthaftigkeit bewusst. Erneut nickte er zustimmend.

    Ja, selbstverständlich. Einige Aurelier kenne ich ja auch schon, wenn auch nur flüchtig. Aber ich lerne sie gerne näher kennen. Es wäre doch gelacht, wenn wir das nicht zu einem guten Ende führen würden


    Ein wenig geschmeichelt fühlte er sich schon, Deandra hätte ja auch seinen bruder auswählen können...der war auch locker...und wie :D

  • Praktisch wie auf Kommando kam Samira in das Atrium und meldete mir die Ankunft einer Aurelierin. Puh, mit einem Mal bekam ich Bauchschmerzen. Ich hatte mir den Besuch sehr gewünscht und doch schlug die Aufregung erbarmungslos zu. Hilflos sah ich zu Metellus, riss mich dann aber selbst zusammen. In aller Eile ließ ich ein Opfer vorbereiten.


    „Führ sie herein, Samira. Gleich ins Atrium und bereite Speisen und Getränke vor.“


    Angespannt lächelte ich Metellus an. Seine Worte in der Götter Ohr. Ich wünschte, wir könnten es zu einem guten Ende führen. Tief atmete ich durch, bevor ich aufstand. Mit einem aufmunternden Kopfnicken bat ich Metellus, mich zu begleiten.

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