Valeria und das Orakel....

  • Schon etwas aufgeregt war sie, als Valeria nun das Orakel befragen wollte. Mit klammen Fingern und dem Weihrauch im Schlepptau kam sie hier an und räusperte sich in der marmornen Vorhalle.
    "Ehm...hallooo?" fragte sie etwas kleinlaut, wobei ihre Stimme kurz von den Wänden wiederhallte.


    Sim-Off:

    Weihrauch steht in der WiSim - ist aber normaler, anderer war nicht da! :(

  • "Hallooo?" rief eine männliche Stimme zurück und kurz darauf erschien auch schon der dazugehörige Priester.
    "Salve, junge Dame! Kann ich dir helfen?"
    Er erkannte einen Beutel in ihrer Hand. "Du möchtest den Rat der Sibylle?" Ohne Zeit zu verschwenden griff er zu dem Beutel mit Weihrauch, öffnete, roch hinein und gab ihn ihr wieder. "Aiaiai, da müssen wir noch einen besseren für dich finden. Versuch es bei dem zweiten Händler wenn du hier nochmals hinausgehst und um das dritte Eck links. Vielleicht hat er etwas Passenderes."

    Sim-Off:

    Hab dem Händler schon drauf aufmerksam gemacht und hoffe ein Angebot steht bald wieder :)

  • Valeria zuckte leicht zusammen, als die Stimme erklang. Sie war ziemlich schreckhaft... Aber es war auch wirklich schade, dass Maximian nicht auch mitgekommen war. Nun denn, dann musste sie das Orakel eben allein befragen! Valeria hatte kaum Zeit genug, ein "Ja" zu nuscheln, als der Priester auch schon den Weihrauch begutachtete und ihr den ledernen Beutel wieder zurückgab. Sie sah den Priester verdutzt an und sagte:


    "Äähm...na gut...äh.."
    Valeria runzelte noch einmal die Stirn und seufzte.
    "Ich komme dann später wieder..."


    Sich noch immer wundernd, warum der Weihrauch nicht gut genug war, und den Beutel kritisch anstarrend, verließ Valeria den Tempel, um später zurückzukehren.



    Sim-Off:

    Hmm....gut...hoffentlich dauerts nicht so lange *ahem* ;)

  • Einige Zeit später kam Valeria mit 'Orakelweihrauch' zurück. Für sie sah das Zeugs wie ganz normaler Weihrauch aus - aber nun gut. Im Stillen fragte sie sich, ob man nicht einen geheimen Vertrag mit dem Händler hatte, der ihr das Kraut für sage und schreibe sechsunddreißig Sesterzen verkauft hatte. Aber nunja, die Götter wollten eben anständiges Zeug haben und außerdem war sie es, die eine Frage hatte. Und dafür und für das dem Apollo geweihten Orakel war das Beste gerade gut genug. Sie trat also wieder in den Tempel und suchte nach dem Priester. Als sie ihn gefunden hatte, hielt sie den Lederbeutel erneut hoch.


    "Salve - da bin ich wieder. Ist es diesmal der richtige?"

  • "Wir werden sehen, wir werden sehen..."
    Mit kritischer Miene nimmt der Priester den Inhalt des Beutels in Anschein. Er
    schnuppert nachdenklich daran und nickt schließlich bedächtig.
    "Ja, ja... Sehr schön. Ja, der Weihrauch ist akzeptabel."
    Nun lässt er sich doch noch zu einem netten Lächeln hinreißen und sieht die junge Dame freundlich an.
    "Sodann sage mir deine Frage, auf dass ich sie dem Orakel überbringe..."
    Nebenbei stopft er das Beutelchen mit dem Weihrauch umständlich in seinen Tragebeutel und zieht ein Wachstäfelchen hervor, um sich alles genauestens zu notieren.

  • Valeria hob verwundert eine Augenbraue, sagte aber nichts. Schließlich musste sie schmunzeln und zuletzt lächelte sie den Priester ebenso freundlich an wie er sie ansah. Valeria nickte und räusperte sich. Kurz schloss sie die Augen, um sich zu sammeln, dann sprach sie.


    "Gut...äh...meine Frage. Also. Ich erwarte ein Kind von einem Mann, der vom Stande her mein Cousin ist, aber vom Blute her nicht. Alles, was ich wissen möchte ist...ob das Kind gesund zur Welt kommen wird und..und ob mein Geliebter und ich eine gemeinsame, glückliche Zukunft haben werden...und wann das soweit sein wird", setzte sie mit einem Seufzer hinzu.


    Nervös musterte sie den Priester. War das nun zuviel auf einmal? Oder...oder noch schlimmer - was, wenn das Orakel gar nicht antwortete? Valeria schluckte und wartete aufgeregt.

  • Eifrig schreibt der Priester mit und stimmt in ihrenden abschließenden Seufzer mit ein.
    "Aiaiai... Sooo viele Fragen... Nun, ich werd sehen, was sich machen lässt..."
    Er runzelt sorgenvoll die Stirn und watschelt dann mit seinen Notizen wieder davon.

  • Wenigstens hingen sie alle zusammen, dachte Valeria noch, ehe der Priester verschwand. Nun ging sie nervös auf und ab. Was würde das Orakel sagen? Ihre Hände waren kalt und klamm und ihr Herz pochte recht schnell. Hoffentlich wurde sie nicht zu lang auf die Folter gestellt und der Priester kam schnell wieder.

  • Eine Weile später schlurft der alte Mann wieder herbei. "Aiaiai... so viele Antworten..."
    Er zieht eine Wachstafel hervor, bringt seine Nase näher an das Geschriebene heran, murmelt etwas Unverständliches vor sich hin und fährt sich mit der Zunge über die Lippen.
    "Ja also... also das ist die Antwort, hör gut zu."
    Er hüstelt noch einmal und liest dann ab.


    "Gesund... und rund... zwei Augen... ein Mund...
    Punkt, Punkt, Komma, Strich, fertig ist das Mondgesicht.
    Ein Löffel zum neuen Jahr, ein Geldstück dazu,
    schweigt die Mutter, gibt auch der Vater Ruh.
    Die Zukunft ist biegsam, der Löffel nicht,
    wer die Liebe sucht, ist auf Liebe erpicht.
    Hat er Glück gefunden und vergessen was war,
    stellt sich auch das Leben ganz anders dar.
    Doch raus aus den Federn und rein in die Kiste,
    dieses gehört auf die schwarze Liste.
    Wehe der Schwester, die den Vater vernascht,
    und später einen Blick auf die Mutter erhascht.
    Dreißig Tage für ein Kanickel, zehn Wochen für einen Hund.
    Doch des Aeneas' Kinder brauchen noch immer neun Monde.
    erst dann sind sie rund."


    Der alte Mann schaut auf, blizelt und nickt wissend. "Ja, das is alles. So viel, hehe, aber nicht mehr."

  • Valeria war zum Zerbersten angespannt gewesen; und als nun der Priester zurückkam, zitterten ihre Hände sacht und alle Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen. Ehrfürchtig lauschte sie den Worten des Mannes und versuchte, sie sich alle zu merken. Aber aus einem Vers wuedern zwei, aus zweien drei und noch immer endete der Mann nicht. Valeria sah ein, dass es sinnlos war, sich die Worte merken zu wollen, und lauschte stattdessen nur noch. Als der Priester fertig war, nickte sie ganz langsam und dachte einen Moment nach. Schließlich wandte sie sich an den Priester.


    "Ich danke dir und auch der Sibylle für diese Worte. Wäre es möglich, dass ich das Pergament mitnehmen darf? Mein..Geliebter würde sicher auch gern wissen, was das Orakel geweissagt hat und..eh...ich konnte mir nicht alles merken", sagte sie kleinlaut und mit dem bezauberndsten Lächeln, das sie zustande brachte.

  • "Meine Wachstafel geb ich dir nicht!
    Aber du kannst den Spruch abschreiben, wenn du willst. Irgendwo liegt sicher dafür etwas herum."

    Der Priester ging kurz weg und kam mit Schreibzeug wieder.
    "Bitte!"

  • "Ach, das geht auch. Hauptsache, ich bringe nichts durcheinander", sagte Valeria herzlich und nahm das Schreibzeug dankbar entgegen. Es war zwar etwas umständlich, so im Stehen von dem Täfelchen abzuschreiben, und ihre Schrift viel weitaus unschöner als normal aus, aber immerhin konnte sie so den Spruch der Sibylle kopieren. Schließlich nickte sie und reichte dem Priester die Feder zurück.
    "Ich danke dir!" meinte sie fröhlich.
    "Vale bene!"
    Und damit verließ sie zusammen mit dem Pergament in ihrer Hand das Orakel...

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