• Ich kam vor dem Orakelschrein an und sammelte mich kurz. Dann machte ich mich auf den Weg hinein. Drinnen angekommen suchte ich den Vorraum nach dem Orakel ab. In meiner Hand hielt ich ein Bündel Weihrauch.


    "Salve, ist jemand hier?"


    Sim-Off:

    WiSim Angebot :)

  • "Schrei nicht so! Wo sind wir denn hier?"
    Schlecht gelaunt raunzte der Priester den Mann an. Nachdem ein paar Kinder einen Stock für einen Hund geworfen hatten, der Stock auf dem Priester landete, der Hund genauso auf dem Priester und der Priester daraufhin im Dreck, schaffte er heute keine Freundlichkeit mehr. Er nahm den Beutel in die Hand und rüsselte rein.
    "Was willst du damit?"

  • Zitat

    Original von Sibylle
    "Schrei nicht so! Wo sind wir denn hier?"
    Schlecht gelaunt raunzte der Priester den Mann an. Nachdem ein paar Kinder einen Stock für einen Hund geworfen hatten, der Stock auf dem Priester landete, der Hund genauso auf dem Priester und der Priester daraufhin im Dreck, schaffte er heute keine Freundlichkeit mehr. Er nahm den Beutel in die Hand und rüsselte rein.
    "Was willst du damit?"


    Ich sah plötzlich einen Priester auf mich zukommen und lächelte freundlich. Doch das Lächeln verschwand schnell, als er mir den Beutel entriss. Mit einem leicht gereizten, aber noch immer aufgesetzt freundlichen Lächeln sah ich den Priester vor mir an.


    "Ich möchte dem Orakel eine Frage stellen. Es geht dabei um die Deutung eines Traumes..."

  • Ich schlug mir fast vor die Stirn.


    "Oh, es tut mir leid... ich habe den falschen Weihrauch mitgebracht..."


    Ich kramte in meiner Umhängetasche und holte ein Büschel des richtigen Weihrauches hervor.


    "Dieser hier müsste aber richtig sein..."


    Sim-Off:

    Erneutes Angebot WiSim --- Und sry wenn ich das so schnell abhandle

  • Der Priester schüttelte ungehalten den Kopf. Immer das Gleiche. Da wollen sie ihre ach so wichtigen Fragen dem großen Orakel stellen und kommen immer wieder mit diesem billigen Räucherzeug daher, welches man an jeder Ecke kaufen konnte. Wenigstens hatte er das richtige Kraut doch noch dabei. Der Alte nahm es entgegen, roch daran und nickte.
    "Und deine Frage?"

  • "Es geht um folgenen Traum:"


    Zitat

    Original von Decimus Strabo
    Ich stand auf einem Schiff, das Gesicht in den Wind gehalten. Vor mir sah ich eine riesige Flotilie. Sie schien heruntergekommen, aber mit vielen wendigen Schiffen bestückt. Auf ihrem Topp wehte eine schwarze Flagge. Das Schiff, auf dem ich stand, bewegte sich immer weiter vorwärts auf den Flottenverband zu. Langsam sah ich an mir herab. Ich hätte die Rüstung eines hohen Offiziers an.
    Noch langsamer, schon in der Gewissheit, was ich sehen würde, blickte ich nach rechts und links. Überall neben meinem Kommandoschiff fuhren Biremen und Triremen. Was hatte das zu bedeuten?
    Plötzlich trat der Gubernator vor mich, redete wirres Zeugs, dass ich nur sehr verschwommen wahrnahm. Doch bei einer Aussage blieb mir die Luft weg. Er nannte mich Pompeius...


    Kurz wartete ich, dann hob ich wieder an:


    "...und ich meine Frage ist nun...was hat dieser Traum zu bedeuten?"

  • Der Priester ging ohne ein Wort davon. Er hatte allerhand damit zu tun, sich den ganzen Text zu merken. Ein Wort von ihm und er hätte wieder alles vergessen.


    Es dauerte eine ganze Weile, dann kam er wieder mit einem langen Stück Papyrus und einem Stück Brot in der Hand. Er kaute bereits heftig, schob sich jedoch auch das letzte Stück Brot in den Mund. Vor Strabo blieb er stehen, schluckte und wischte sich seine Finger an der Tunika ab. "Deine Antwort."
    Er rollte das Papyrus auseinander und las laut:


    "Ein leeres Gerippe, vom Wind zerfrucht,
    auf tiefem Grund, dein Schiff im Meer.
    Falsche Freunde, falsche Brüder,
    dies ist dein Gedankenheer.
    Ein Messer im Rücken, ein Löffel im Herz,
    des Wunsches Ursprung bietet für dich nur endlosen Schmerz.
    Alles anders, so ists im Traum,
    Als Rüstung nicht Federn, nur weicher Flaum.
    Drum weiche weit aus des Morpheus Hallen,
    denn wer tief in Hypnos Reich wandelt,
    wird schnell in Thantos Welt fallen.
    Zügle deine Sehnsucht, zügle deine Pferde,
    denn deine Wurzeln werden nicht wachsen in fremder Erde.
    So, Feierabend, gib mir den Wein."


    Er schaute irritiert auf das Papyrus.
    "Ajeh, die letzte Zeile gehört natürlich nicht dazu. Vergiss das einfach wieder."
    Er riss das unterste Stück vom Papyrus ab und zerknüllte es.
    "Den Rest kannst du mitnehmen."

  • Ich hörte aufmerksam den Spruch und musste aufpassen, nicht den Faden zu verlieren. Rätselhaft und schwer deutbar - so waren die Sprüche des Orakels - kam es mir vor. Dankend nahm ich den Zettel entgegen.


    "Ich danke dir...oder vielmehr dem Orakel."


    Ich nickte nur kurz.


    "Vale bene!"


    Ohne eine weitere Gefühlsregung, aber mit wirren Gedanken, verließ ich die Halle.

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