Atrium | Erstbegehung

  • "Vielleicht? Pah... Mach dir nur keine Mühe. Am Ende schämst du dich noch, mit einer Frevlerin wie mir gemeinsam gesehen zu werden."


    So schnell will Livia sich auf keinen Fall wieder besänftigen lassen. Allerdings spürt sie insgeheim schon, wie ihr Widerstand dahin schwindet. An den tagelangen Trotz, den sie in jüngeren Jahren noch entwickeln konnte, reicht sie längst nicht mehr heran.


    "So schwer ist das mit dem Opfern schließlich auch nicht..."

  • Flaccus hörte, wie seine Schwester sturr seine Begleitung ablehnte, doch waren ihre letzteren Worte nun eine Frage, oder eine Aussage? Etwas Unsicherheit spürte er doch, die er nicht ungenutzt lassen wollte.
    Nun ja, ich bin mir sicher, dass du genau weißt, was du dem Apoll zu opfern hast. Denn schließlich ist das ja das Wichtigste. Sonst könntest du noch dessen Zorn auf dich ziehen, aber ich bin mir sicher, deine Opfergabe wird genauestens den Erwartungen des Gottes gerecht!
    Natürlich ließ er einen Hauch von Ironie in seiner Stimme mitschwingen, während er bei seinen Worten nicht den Blick auf sie, sondern auf die in einer Schale präsentierten Köstlichkeiten richtete.

  • Livia hört die Spitze in seinen Worten sehr wohl heraus und seufzt. Bevor sie ihrem Bruder jedoch antwortet, holt sie sich noch einige Trauben auf ihren Teller und isst ein paar von den süßen Früchten.


    "Natürlich bin ich keine Expertin. Doch im Apollo-Tempel findet sich sicher ein netter Priester, der mir all meine Fragen genauestens beantworten kann. Meinst du nicht?"

  • Pah...ein netter Priester, der ihre Fragen beantwortet. Offensichlich zieht sie es gar nicht in Betracht, ihren Bruder darum zu bitten, sie zu begleiten. Mit völliger Gleichgültigkeit überspielt Flaccus jedoch seine leichte Enttäuschung.
    Sicher wird dir ein netter Priester behilflich sein und dir alles nötige erklären. Der Hilfe deines Bruders wirst du dazu sicher nicht bedürfen! Da hast du natürlich Recht, Livia.

  • Nun fällt Livias schmollende Maske endgültig und schmunzelnd steht sie von ihrem Platz auf, geht zu Flaccus hinüber und setzt sich zu ihm auf die Liege. Lächelnd sieht sie ihren Bruder an und legt ihm versöhnlich die Hand auf den Arm.


    "Ach, Flaccus. ;) Wir beide sind doch nun wahrlich zu alt für solche Spielchen. Verzeih, dass ich dich geneckt habe. Würdest du mir die Ehre erweisen, mich zum Tempel des Apollo zu begleiten, um gemeinsam mit mir ein dem großen Gott ein angemesses Opfer darzubringen?"

  • Er nahm eine Traube und sog sie genüsslich in seine Mund. Dann lächelte er seine Schwester an.
    Lass mich nachdenken, ja, ich denke, ich werde einen Moment meiner Zeit dafür entbehren können.
    Weißt du schon, ob du ein großes oder kleines Opfer darbringen willst? Danach kann ich dir ein Opfertier anraten. Und bei der Überbringung des Opfers an den Gott, kränze dich mit Lorbeer!

  • "Lorbeer? Das wird sich machen lassen..."


    Livia stibitzt sich eine von Flaccus Trauben und isst diese genüsslich, bevor sie ihm antwortet.


    "Allzu klein sollte das Opfer nicht sein. Ich dachte schon daran, dass es ein Tier sein sollte und dazu einige kleinere Gaben. Kein zu großes, das wäre vermessen. Aber eine simple Taube wäre mir auch nicht genug. Hast du in der Größenordnung eines Schweins oder einer Ziege vielleicht etwas anzubieten?"


    Sie lächelt verschmitzt und klaut sich eine weitere Traube.

  • Ein Ziegen- oder Schafbock würde ihn sicher aufbringen, da er doch der Beschützer der Herden ist. Weiße Tauben oder gar weiße Mäuse wären sicher angebracht, aber in der Tat wären diese ein kleines Opfer. Ein Stier wäre zu groß und sicher das prunkvollste Opfer. Du solltest dich um ein Kälbchen kümmern, wenn du dies auf den Märkten erstehen kannst. Es sollte jedoch eine helle Farbe aufweisen, am besten weiß. Das solltest du bedenken.
    Aber auch das würde sicher nicht billig werden, da auch die Händler um die Preise für weiße Kälber wussten, und Flaccus glaubte schon, dass seine Schwester beim Anblick der Preise sicher einem kleinen Opfer in der Größe einer Maus wieder eher zugetan wäre.

  • "Hmm... Ich werde einen Sklaven losschicken, um all das zu besorgen. Ein weißes Kalb wird sich sicher irgendwo finden lassen. Darfst du ein solches Opfer schon selbst darbringen? Wenn ich mich recht entsinne bedarf es zum Überprüfen der Eingeweide des Ranges eines Sacerdos, oder?"


    Lächelnd erhebt sie sich wieder von seiner Cline und setzt sich wieder in ihren Korbsessel.

  • Machte sie das etwa wieder mit Absicht? Fein rieselten die Worte seiner Schwester in Flaccus Ohren wie das Salz in die Wunde.
    Nein, Livia, ich darf das nicht. Du hast Recht, dazu bedarf es eines Priesters, der haruspex ist. Nur er weiß die Eingeweide des Tieres zu deuten. Einem discipulus wird eine solch wichtige Aufgabe nicht anvertraut.
    Gut, dass er nicht einer der Dümmsten war. Er würde sicher bald den Rang des discipulus verlassen dürfen, um commentarius zu werden.
    Du solltest dich zu den beginnenden Parentaria auch einmal dem Lararium widmen!

  • Livia seufzt enttäuscht als er ihre Vermutung bestätigt. Viel lieber hätte sie das Opfer allein mit ihrem Bruder durchgeführt.


    "Schade... Nun, es wird sich schon alles finden."


    Angesichts seiner neuerlichen Ermahnung verzieht sie leicht das Gesicht.


    "Ja, Mama..." :P

  • Sisyphos? Sisyphos hatte Mühen? Flaccus würde gern dessen Stein den Berg hochrollen, wenn jener ihm die Ermahnungen an seine Schwester abnehmen würde! Er hörte ihre Worte und wusste, dass die seinen wohl im einen Ohr erklangen und im anderen verhallten... Aber zumindest das Lararium sollte sie nicht außer Acht lassen. Er würde dies sicher zu gegebener Zeit prüfen. :P
    Als er seine Schwester anblickte, musste er ihr jedoch ein Lächeln schenken und griff danach wieder zu den Speisen.
    Ich weiß doch, dass du auf deinen großen Bruder hörst, Schwesterchen.

  • :D Livia ahnt insgeheim, dass er sie von nun an so lange triezen, ermahnen und kontrollieren wird, bis dass sie sich wirklich darum gekümmert hat. Sie beschließt jedoch, dass es schlimmere Beschäftigungen gibt und lehnt sich mit einem verschmitzten Lächeln in ihrem Korbsessel zurück. Genüsslich trinkt sie ein paar Schluck Wein und sieht zu Flaccus hinüber.


    "Aber immer doch, liebster Bruder. Wie habe ich deine Fürsorge doch vermisst. Aber genug von meinen unerledigten Verpflichtungen. ;) Wie steht es um dich? Bist du nicht allmählich in dem Alter, dass du dir eine Frau suchen solltest?"


    Das Lächeln auf ihrem Gesicht wird geradezu schelmisch und voller Freude wartet Livia seine Reaktion auf dieses Thema ab.

  • Flaccus führte gerade seinen edlen gläsernen Becher zum Mund, als ihre Frage seine Bewegung für einen Bruchteil einer Sekunde stocken ließ. Auf den jüngst gefeierten sponsalia hatte sie ihn schon darauf angesprochen, doch kam ihm damals Livias Verlobter "unfreiwillig" zu Hilfe. Dieses Mal war es wohl aussichtslos, dass er in der Türe stehen würde. Doch Flaccus ließ sich möglichst wenig anmerken, setzte seinen neutralsten Blick auf und antwortete ihr in patrizischer Manier.
    Nun... es hat sich noch keine... passende... Verbindung ergeben.
    Auf den Reisen war dies auch schlecht möglich. Zu wenig verweilte er an einem Ort und nur in Palmyra hatte sich ein Tächtel-Mächtel eingestellt. Doch da er um seine baldige Abreise damals wusste, hatte sich eine Vertiefung dieser Beziehung nicht gelohnt.
    Doch wusste er nun auch, dass gerade dieses Thema für seine Schwester sicher ein gefundenes Fressen war.

  • Das Stocken in seiner Antwort fügt Livias Lächeln eine unverkennbar triumphierende Note bei. Rasch ruft sie sich jedoch selbst zur Ordnung und setzt eine etwas gelassenere Miene auf.


    "Tatsächlich nicht? Oh, das tut mir leid. Wünscht du, dass ich mich einmal umhöre, ob sich nicht hier in Rom eine angemessene Partie fände? Vielleicht gibt es bei den Flaviern oder den Claudiern ja eine hübsche und anständige junge Dame, welche sich als deiner würdig erweist..."


    Überaus genüsslich trinkt sie von ihrem Wein und lässt sich das köstliche Getränk schmecken.

  • Er hätte tatsächlich in seiner Bewegung stocken, und den Becher abstellen sollen, denn nun verschluckte er sich fast an dem edlen Nass, als er hörte, dass seine Schwester ihn auch noch verkuppeln wollte. Einen Moment schaute er sie an, bevor er Worte fand.
    Das ist sehr liebenswürdig von dir, Livia. Aber ich denke, dass gewisse Feierlichkeiten in Rom, deren Zahl ja bekanntlich groß ist, die ein oder andere Gelegenheit ergeben werden. Ich bin mir sicher, dass die Claudier oder Flavier äußerst liebreizende Damen zu bieten haben, wenn auch nicht so liebreizend, wie die Tiberier.
    Dieses Kompliment musste er noch hinzufügen bevor er fortfuhr.
    Und sicher wird sich dann auch irgendwann eine so harmonische Verbindung wie die deine ergeben.
    Nun konnte er wieder genüsslich eine Traube zu sich nehmen.

  • Zuerst ist Livia noch entspannt zurückgelehnt. Sie erfreut sich am wunderbaren Geschmack des Weines und lässt ihn sich förmlich auf der Zunge zergehen. Mit einem leichten Lächeln sieht sie zu Flaccus hinüber und genießt seine Verlegenheit. Durch sein Kompliment bekommt sie sogar kurz ein schlechtes Gewissen, dass sie ihn so ärgert. Lange währt es jedoch nicht an. Plötzlich scheint der Wein schal und bitter zu werden. Livia schluckt hastig herunter, um das plötzlich so scheußliche Zeug nicht ausspucken zu müssen. Missmutig sieht sie zu Flaccus hinüber und seufzt. In der Beziehung ist ihm wohl nichts vorzumachen.


    "Ist es denn so offensichtlich? Im Laufe der Zeit wird es sich schon einspielen... Meinst du nicht?"

  • Flaccus hatte den Bogen vieleicht doch etwas überspannt und war nun um Beschwichtigung bemüht.
    Du zeigst dich an seiner Seite wirklich als ganz bezaubernde Verlobte, Livia. Sicher gehört eine Phase der Gewöhnung dazu, damit sich zwischen euch eine Vertrautheit einstellt. Das wird seine Zeit brauchen. Doch sobald eure Verbindung Früchte trägt, wird diese Vertrautheit ganz von allein kommen.
    Er lächelt ihr liebevoll zu.

  • Unsicher sucht Livia den Blick ihres Bruders und klammert sich an seine Worte. Genau das hat sie sich bislang auch stets einzureden versucht. Einigermaßen gut hat das auch schon funktioniert, doch der Zweifel will einfach nicht verschwinden.


    " Ich hoffe, dass du recht hast..."


    Sie lächelt ein wenig schief und versucht das Thema nun doch lieber zu wechseln, um nicht auch ihm noch die Laune zu verderben.


    "Keine Sorge. Du weißt doch: Unkraut vergeht nicht. Ich lasse mich schon nicht unterkriegen. Apollo wird mir nach unserem wunderbaren Opfer sicher zur Seite stehen und die Laren werde ich auch um Kraft und Stärke bitten."


    Livia erhebt sich von ihrem Platz und geht noch einmal zu ihrem Bruder hinüber. Sie beugt sich zu ihm herab und umarmt ihn sanft.


    "Ich freue mich sehr, dass du wieder da bist. Danke... Für alles..."


    Mit einem ernsten Lächeln sieht sie ihn an und lässt wieder von ihm ab.


    "Nun werde ich mich gleich nach einer kleinen Gabe für die Laren umsehen. Wenn du noch irgendwelche Wünsche hast, oder etwas brauchst, dann benutze einfach die Sklaven, wie es dir beliebt..."


    Fragend blickt sie Flaccus an und wartet ab, ob er noch etwas anmerken möchte.


    Sim-Off:

    ...damit wir die "Erstbegehung" dann einmal abgeschlossen haben und in aktuellere Zeitzonen (Lararium, Apollo-Opfer, Durus Ankunft) vordringen können. :]

  • Auf Umwegen wird sie nun durch ihren Verlobten doch noch gläubig...immerhin. Er erwidert ihre Umarmung und ist doch leicht gerührt von ihren Worten, was man ihm aber eigentlich nicht anmerken kann. Dann greift er wieder zu den Oliven.
    Nein, geh nur Livia. Ich werde noch etwas hier liegen bleiben. Die Sklaven laufen zu lassen wird mich sicher beschäftigen und erfreuen...


    Sim-Off:

    closed ;)

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