Gartenrundgang mit dem Vilicus

  • Hoffentlich kam ich nicht in Schwierigkeiten, wenn ich ohne Anweisung durch den Garten schlenderte. Auch fragte ich mich, was ich dem Verwalter hier zeigen sollte.


    "Schau mal, dort stehen mehrere Oleanderbüsche. Jeden Winter bibbere ich, dass sie den Frost nicht überstehen. Bisher ging es gut, vielleicht liegt es am geschützten Standort. In der Nachbarvilla gab es bereits mehrere Ausfälle." :)

  • Ich hatte ja zum Glück meinen dicken Kapuzenumhang dabei. Schnell nahm ich ihn ab und mummelte die kleine Samira ein.


    "Ich möchte ja nicht, daß Du Dir hier den Tod holst, mein Täubchen. Wie bist Du eigentlich in dieses Haus gekommen? Erzähle mir Deine Geschichte."

  • Ich fror tatsächlich. Dankbar kuschelte ich mich in den Mantel. Ein flüchtiges Lächeln huschte über mein Gesicht.
    Er fragte nach meiner Geschichte. Hmm, die Erinnerung war wenig schön, ich hatte sie größtenteils verdrängt.


    „An die Zeit vor meiner Versteigerung kann ich mich nicht erinnern. Versuche ich es, bekomme ich Angst. Daher schiebe ich diesen Lebensabschnitt weit von mir. Ich war etwa zehn, als ich zu den Aureliern kam. Meine Eltern waren unfrei wie ich, aber auch an sie kann ich mich kaum erinnern.


    Und wie ist deine Geschichte?“, fragte ich mit piepsiger Stimme. Es stand mir nicht zu, Fragen zu stellen.

  • Ich streichelte ihre Schulter und lachte...


    "Du hast eine hübsche Stimme, Samira. Ich kann Dir stundenlang zuhören...ich komme aus Herkulaneum und bin der ältere bruder von dem kleinen Klienten der Patrizierin......ich habe ihn zu dem gemacht, was er ist :] "


    ...Naja, nen bißchen blutleer ist der Kleine, da müssen wir noch dran arbeiten. Auch beim Wein trinken kippt der zu schnell um.

    "ist die Herrin denn gut zu Dir?"

  • Natürlich kannte ich den Klienten der Familie. Deswegen lächelte ich kurz. Er musste ein Mann mit Witz sein. Oft hörte ich die Herrin lachen, wenn er zu Besuch war.


    „Ich kann über meine Herrin nicht klagen. Sie kann ganz offensichtlich nicht streng sein. Obwohl, ... so ganz stimmt das nicht. Man muss sich bei ihr an bestimmte Grenzen halten, damit es reibungslos läuft. Das habe ich inzwischen gelernt und daher kann ich mir leisten, ab und an sogar eine große Lippe zu riskieren. Manchmal“, ich senkte meine Stimme, „ist sie nämlich unsicher wie ein Kind. Also, nur in bestimmten Situationen versteht sich.“


    Ich lächelte vor mich hin. Da fielen mir doch auf Anhieb mehrere ein. Schließlich blickte ich auf den Verwalter.


    „Warum fragst du mich das?“

  • "Och, ehrlich gesagt, seit ich Dich gesehen hatte, da schwirrst Du mir im Kopf rum. Ich will Dich einfach kennenlernen.....den Witz hat der Kleine übrigens von mir :]"


    Ich grinste zufrieden und klopfte mir auf den Bauch. Dann sah ich dem Täubchen in die Augen.

    "Ja, ja, Deandra ist mal so mal so....aber nen liebes Kind ist sie allemal. Manchmal trägt sie ihr Näschen nur nen bißchen hoch, ;)...halt Patrizierin ....Woher kam denn Deine Familie?"

  • Eine Sklavin kam und überbrachte eine Nachricht der Herrin.


    „Wir müssen unseren Gartenrundgang ein anderes Mal fortsetzen. Deine Dienste werden in Misenum benötigt. Ich begleite dich dorthin.“


    Ein Nicken sollte Aulus auffordern, unverzüglich seine Sachen zusammenzusuchen und die Reise anzutreten.

  • Schade, konnte das dumme Huhn nicht später kommen? Ich wollte doch gerade so schon shakern.

    "Na gut, ich bin einsatzbereit. Kann losgehen"


    Ich war ja gespannt, was nun passieren würde.

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