Nachdem sie nun endlich die Märkte verlassen hatten und Lucia ihren Kaufrausch nicht weiter ausleben konnte betraten sie gemeinsam die Taverne. Im Kopf zählte Maximus immer noch die Verluste zusammen, während er einen schönen Tisch für zwei, am Rande, entdeckte. Sofort wies er Lucia darauf hin, ging zu der besagten Stelle und rückte einen Stuhl vom Tisch und gestikulierte mit einem lächeln, dass sie sich setzten sollte.
Endlich in Sicherheit
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"Oh, danke der Herr", meinte sie, als sie sich setzte, dachte sich dabei lächelnd: Heute so galant? Könnt ich mich dran gewöhnen.
Dann wartete sie bis sich auch Maximus gesetzt hatte, dann begann sie: "Rate mal, wo ich heute gewesen bin!"
Es war ein albernes Spiel, aber lucia wollte es nicht gleich verraten, und ihre Neuigkeit trotzdem unbedingt loswerden. Vorfreudig wartete sie auf Maximus Antwort. -
"Ist doch selbstverständlich." antwortete ich noch bevor ich mich dann schließlich selbst setzte und mich auf ein gemütliches Essen freute. Aber dann begannen wohl schon die ersten Ratespielchen, aber ich blieb dem gegenüber, wie immer, gelassen. "Du warst beim Aedil, damit die Märkte jetzt rund um die Uhr ihre Waren verkaufen?" Eine fiese Antwort, aber ich genoß es.
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"Nghgrrr...", grummelte Lucia. "Nein, ich war beim Sklavenhändler und hab drei neue Sklavinnen gekauft. Frisch eingetroffen, alle drei recht jung und nicht zu hübsch.", meinte sie dann mit todernster Stimme und passender Mine. "Ich denke, sie werden sich gut in das Personal in der Casa einfügen und Latein werden sie auch bald können, was meinst du?" Wartend und innerlich grinsend schaute sie Maximus an.
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Nichtsahnend stieg Maximus voll drauf ein und lies seine fröhliche Miene erst einmal gegen eine verwunderte austauschen. "Häh? Sklavinnen? Wer hat dich denn auf die Idee gebracht, woher hast du überhaupt das Geld dafür? Reicht dir etwa das jetztige Personal nicht aus?"
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"Och..." Lucia grinste und dichtete sich die Geschichte einfach weiter zusammen. "Auf die Idee hast du mich gebracht, ich weiß jetzt nicht mehr genau womit, und bezahlt hab ich noch gar nicht. Ich hab einfach angegeben, dass die drei zu dir kommen. Einer der Angestellten dort ist mit zur Casa gegangen, um das zu überprüfen und er kommt morgen wieder, um das Geld zu holen. War irgendwas im fünfstelligen Bereich. Und ob mir das Personal nicht reicht? Ja hör mal, den Luxus, den ich gewohnt bin, den musst du mir hier erstmal bieten! Und die drei Sklavinnen sind erst der Anfang."
Sie konnte sich grad noch so ein Lachen verkneifen, dachte sich aber, dass die Geschichte langsam verrückt genug war, dass Maximus von allein drauf kam, dass sie ihn nur ärgerte. -
Kurz verschluckte sich Maximus noch als sie ihre Geschichte erzählte, doch an der Art ihres Grinsen war sie nun aufgeflogen. Vielleicht könnte man den Spieß ja gleich einmal umdrehen und Maximus bekam einen recht entspannten Gesichtsausdruck. "Nun, eigentlich hast du recht, wir bräuchten wohl sogar noch weitere Sklavinnen. Erst letztens habe ich eine auf dem Sklavenmarkt gesehen, die war unglaublich, eine Schande, dass soetwas unfrei ist aber naja, Schicksal. Ich denke ich werde sie mir Morgen kaufen und mit den 3 Sklavinnen, die du jetzt schon ins Haus gebracht hast, hab ich dann immer ordentlich Auswahl, wenn du mal nicht da bist." Ein Lachen war jetzt nur noch schwer zu unterdrücken.
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"Hei, ich hoffe für dich, dass du das nicht ernst gemeint hast!", lachte Lucia, doch war sie innerlich angespannt. Ihre Vernunft sagte ihr zwar, das sie das nicht glauben solle, aber ihr Herz sagte ihr da was anderes.
"Andernfalls könnte das unangenehme Folgen haben, für dich... Und die Sklavinnen würden dann sicherlich in einem Landgut, weit weg von Rom, genug zu tun finden... Und, ja! Du hast ja schon das letzte Wort, ich halt meinen Mund..."
Sie verschränkte die Arme rutschte in ihrem Stuhl in eine trotzigere Position und sah Maximus teils böse, teils belustigt, teils schmollend an. -
"Ohhh..ich bitte dich." kam es mit einem großen grinsen aus ihm heraus. Kurz stand er auf und ging zu ihr hinüber und kniete sich hin. Anschließend löste er einen ihrer verschränkten Arme und nahm ihre Hand. "Als ob ich so etwas machen würde, Lucia." Er blickte sie entschuldigend, wenn auch mit einem Grinsen, an. "Aber wer austeilt, muss auch einstecken können."
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Lucias Mundwinkel zuckten zu einem Lächeln.
"Man kann es auch übertreiben, und außerdem hast du angefangen."
Jetzt grinste sie wirklich. Das war einfach zu kindisch!
Dann nahm Maximus andere Hand auch noch in die ihre, hielt ihn fest und sagte aufgeregt:
"Jetzt rate aber mal ernsthaft, was ich heute früh gemacht habe! Bitte!"
Ihre Augen funkelten freudig. -
"Führ mich doch nicht immer wieder in Versuchung so etwas zu sagen, sondern sprich einfach was du heute gemacht hast. Ich habe nämlich nicht den blassesten Schimmer." Einen kurzen Augenblick wurde Maximus nachdenklich. Hätte er es womöglich wissen müssen? Könnte man ihm wieder ankreiden, dass er ihr zu wenig beachtung schenkt? Naja, vorerst blieb Maximus ruhig, setzte sich wieder und wartete darauf, dass sie es ihm nun endlich erzählen würde.
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"Ich war im Tempel der Minerva...", begann Lucia und strahlte. "Und stell dir vor, dort hab ich die Flaminca Tiberia Claudia getroffen. Und jetzt rate, wer wieder eine Sacerdos ist. Eine Sacerdos Minervae!"
Sie lies Maximus aber gar keine Zeit zum sprechen, sondern antwortete gleich selbst: "Ich! Stell dir vor, ich hab wieder was zu tun! Ich bin wieder eine Sacerdos!" -
Ah, natürlich der Cultus Deorum, ihre Arbeit...
"Das hätte ich fast gesagt, ich schwöre."
"Aber es freut mich natürlich, dass du jetzt auch in Rom den Göttern als Priesterin dienen kannst. Diese Aufgabe hast du ja in Germanien immer mit Leib und Seele ausgeführt." Plötzlich hörte man den Magen von Maximus stark knurren. "Huh, ich glaub wir sollten bald bestellen, meinst du nicht auch?" -
Lucia lachte auf, als sie Maximus Magen hörte.
"Kein Soldat mehr, aber immer noch den gleichen Appetit, was?"
Sie lächelte Maximus an.
"Natürlich bestellen wir! Aber...Wie lange ist das her, seid dem wir das letzte Mal zusammen Essen waren? War das, als meine Brüder uns erwischt, mich heimgeschickt und dich zur Rede gestellt hatten? Nein, danach waren wir doch sicher noch mal, oder?"
Sie lächelte leicht traurig, als sie an ihre Brüder dachte, aber amüsierte sich noch immer über die Reaktion der beiden, und die ihres Vetters natürlich auch. Und am Schluss ihrer Worte grinste sie Maximus nur an. Die Erinnerung war so herrlich! -
"Ja, ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich mich mit deiner Familie anlegen musste und die unangenehmen Gespräche mit Drusus werde ich sicherlich auch nie vergessen, es ist alles irgendwie schon so lange her..." Äußerst schade, dass er gefallen ist, von Magnus mochte Maximus garnicht erst sprechen. Für einen kurzen Augenblick verfinserte sich seine Miene, doch dann wanderte er wieder ins hier und jetzt und versuchte wieder fröhlich zu wirken. "Also ich nehme dann Wildschwein mit etwas Brot und einen Wein, wie siehst mit dir aus?"
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"Auch einen Wein, aber ansonsten... bestell mir einfach irgendwas... Nur kein Wildschwein.", sie grinste leicht. "Am schönsten wäre etwas, das ich noch nicht kenne."
Sie zuckte lächelnd mit den Schultern, irgendwie hatte sie zwar noch Hunger, aber Apetit, der war mit den Gedanken verflogen. Aber sie wollte das Essen nicht ruinieren, und so versuchte sie sich nichts anmerken zu lassen.
Sie versuchte sich selbst abzulenkn, indem sie daran dachte, wann Maximus wohl endlich fragen würde. Sie blickte ihn versonnen an, und fragte sich, wie lange es noch dauern würde. -
"Alles klar." Kurze Zeit später rief ich eine Bedinstete herran und bestellte. "Also, wir hätten gern einmal Wildschwein, einmal Kanninchen und einen Krug Wein mit 2 Bechern. Danke schön." Jetzt galt es nur noch die restliche Zeit ohne Essen mit dem knurrenden Magen zu überstehen. Hoffentlich war Maximus bis dahin nicht verhungert. "Übrigens, hab ich dir schon von meiner Rede erzählt, die ich am Sonntag halten werde?"
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Kaninchen würde es also sein. Nun gut, sie war mal gespannt.
Als Maximus nach der Rede fragte, meine Lucia nur lächelnd:
"Nein, noch nicht, aber das wirst du sicher gleich tun, oder?"
Sie grinste.
"Ich bin ganz Ohr." -
"Nun, ich werd eine halten, jetzt weist du es ja." Wenn Maximus es recht bedachte, wollte er gar nicht weiter darauf eingehen. "Mehr sag ich erst einmal nicht dazu, du wirst dich leider genauso überraschen lassen müssen, wie alle anderen auch. Ich will nur, dass du ebenfalls anwesend bist."
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"Das ist unfair!", lachte Lucia. "Einem erst die Süßspeise zeigen, aber dann selber Essen."
Sie stützte sich mit ihren Unterarmen auf den Tisch und funkelte Maximus belustigt an.
"Aber wenn du es unbedingt spannend machen willst. Gut, ich werde sicher da sein."
Sie lächelte.
"Bist du dir sicher, dass du mir nicht vielleicht doch einen Tip geben willst?"
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