[Officium] Duumvir Marcus Matinius Metellus

  • Metellus schaute den Beiden hinterher, wie sie leise miteinander redeten als sich dann Romanus zu Wort meldete.


    "Ist gut Romanus! Und denk bitte an die Lex Tarraconis. Es wäre gut, wenn du einen Aushang machen würdest, dass Besitzer von Geschäften, Betrieben und Marktständen sich nachmelden wenn sie ihr Gewerbe schon vor der Lex Tarraconis besessen haben. Natürlich ohne die Gebühr entrichten zu müssen. Da kannst du dich dann gleich schon mal mit den Anträgen vertraut machen, welche du in dem Archiv findest. Bitte stelle mir dann eine Liste zusammen!"

  • "Nun, sicher ist dir das neue Gesetz schon aufgefallen! So steht den Vigiles in Tarraco nichts mehr im Wege. Ich werde in den nächsten Tagen nur noch die Details für die Lex Tarraconis ausarbeiten! Und du bist dir wirklich sicher, dass du diesen Schritt wagen möchtest? Immerhin ist es ein verantwortungsvolles Amt, gerade jetzt in der Entstehungsphase!"


    Metellus sah Iovianus prüfend an. Vom Familienstatus sprach für ihn nichts dagegen, immerhin entstammte Iovianus nicht der Familia seines Vaters und war so dem Ordo Senatorius nicht nahe. Sonst hätte sein Vater sicherlich schon Einspruch eingelegt.


    "Hast du denn bereits Erfahrungen auf diesem Gebiet?"

  • Das konnte man auch leicht mißverstehen, dachte sich der grinsende Metellus.


    "Naja, solange du sie nicht selbst gelegt hast!"


    sprach er scherzend. Dann wurde sein Blick wieder ernst.


    "Nun gut, dann steht deiner Ernennung erstmal nichts im Wege, auch wenn der weitere Weg danach noch etwas unklar ist. Erstmal muss ich ein Haus für die Vigiles auftreieb und das entsprechende Material und einen Ausbilder für dich!"

  • "Ich werde dir bescheid geben, wenn ich entsprechende Räumlichkeiten gefunden habe! Auch um einen Ausbilder werde ich mich bemühen! Ernennen werde ich dich trotzdem erstmal! Du kannst mir während der Wartezeit einen Bericht schreiben, wie du dir die Arbeit bei den Vigilen von Tarraco vorstellst, was dich erwartet, was du lernen wirst etc. Und nimm dir die Lex Tarraconis mal vor. Kann nicht schaden!"


    sagte ich knapp

  • "Gut, dann kannst du dich nun an die Arbeit machen, vielleicht kannst du dabei auch die Scribae gut gebrauchen! Vale, Romanus!"


    Dann wandte sich Metellus an den Scriba Tacitus, da Agrippa und Sevycius sich anscheinend noch am beraten waren.


    "So! Und was hast du auf dem Herzen?"

  • >>> Ein fremder Jüngling <<<


    Völlig außer Atem hatte der schmutzige Junge die Regia erreicht und sich bis zum Officium des Duumvirs durchgefragt. Seine Kleidung war schon sehr alt und wies viele Flicken auf, das Geld reichte nicht für eine Neuerung. Sein Gesicht war staubig und zeigte eine blutige, frische Schürfwunde. Er riss die Tür des Officiums von Metellus einfach auf, er hatte keine Zeit für unangebrachte Höflichkeiten. "Duumvir?" fragte er kalt.

  • Metellus schaute von seinen Unterlagen auf und erblickte einen schmutzigen Jungen. Er war erbost über die Störung, ließ sich allerdings erstmal nichts anmerken, denn vielleicht war es ja etwas Wichtiges.


    "Ja der bin ich!"


    Metellus fragte sich, wer diesen Jungen hier hineingelassen hatte und was der Grund für seinen Besuch war.

  • >>> Ein fremder Jüngling <<<


    "Das ist mir schon klar." erwiderte der Junge patzig und schüttelte den Kopf. Wer sonst sollte im Officium des Duumvirs zu erwarten sein? "Es gab einen schlimmen Unfall beim Hafen. Sie brauchen dorrt dringend Hilfe." Er überlegte nach dem Namen jener Frau, die ihn sandte, doch er fiel ihm nicht mehr ein. "Du musst schnell dorthin, jemand sandte mich aus dich zu holen."

  • Metellus schrieb eben noch den letzten Satz auf dem Pergament zuende und schaute dann wieder auf.

    "Einen Unfall? Und was kann ich da tun? Ich bin kein Medicus! Hast du es schon bei dem Magistratus Romanus probiert? Scheint, dass er eher der richtige Ansprechpartner ist!"


    Metellus seufzte und stand auf.


    "Erzähl doch erstmal, was passiert ist!"


    Wie praktisch wäre es in dieser Situation eine vollstänidg einsatzbereite Vigiles, einen Regionarius und einen Praefectus Portunensis zu haben. Aber mit all dem konnte er nicht dienen. Doch die Mitglieder der Curia waren auf seinen Vorschlag nicht eingegangen und so konnte er sich nicht um die Besetzung der Stellen kümmern.

  • >>> Ein fremder Jüngling <<<


    Dem Jungen reichte es. "Es ist völlig gleich ob Du ein Medicus bist! Du als Duumvir bist für diesen ganzen Schlamassel verantwortlich und ich wurde explizit gebeten, dich zu holen." sagte er und ballte seine Hände zu Fäusten. Sein Vater war schwer verletzt worden und nun scheute sich der Duumvir auch noch zu helfen, sich die Finger schmutzig zu machen. "Der Kran am Hafen ist umgestürzt und hat viele Menschen in den Tod gerissen. Dort herrscht ein heilloses Durcheinander. Mütter weinen ob ihrer verstorbenen Söhne, Söhne über die geschiedenen Väter." stellte er die Ereignisse bunter dar, als sie eigentlich waren. "Du darfst nicht zögern. Komm!"

  • Nun hatte Metellus aber genug. Er gab dem Jungen eine Backpfeife.


    "Ich bin garantiert nicht an dem Unfall beteiligt, Junge!"


    Wie kam dieser Bengel dazu dies einfach zu behaupten? Aber das war erstmal egal. Nun musste er koordinieren. Er brauchte Männer um für Ordnung zu sorgen. Doch er hatte keine Männer. Nur einen Vigil, der völlig unerfahren war.


    "Nun gut, ich werde mich der Sache!"


    Metellus hoffte, dass sein Vigil selbst dort hinfinden würde. Er ging an dem Jungen vorbei hinaus aus seinem Officium.

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