Magister Domus Augusti - Officium

  • Zitat

    Original von Marcus Aelius Callidus
    Callidus erschien, wie so manches Mal, im officium des magister domus Augusti. Nachdem er angeklopft hatte, trat er ein.


    > Salve, ich hatte soeben ein Gespräch mit dem princeps. Kann ich dich einen Augenblick sprechen? <


    “Salve Marcus. Es ist gut das du kommst. Bitte, setz' dich.“

  • Callidus setzte sich, beließ es aber zunächst dabei Quarto sprechen zu lassen, da er aus seinen Worten schloss, dass dieser Callidus ebenfalls etwas mitteilen wolle.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • “Ich nehme an, dir ist bereits zu Ohren gekommen, dass der Imperator Caesar Augustus an der Spitze eines Heeres nach Osten aufbrechen wird?
    Das hat natürlich Konsequenzen für die Arbeit hier bei Hofe.“

  • > Ja, man redet viel über das, was im Senat bekanntgegeben wurde, und was auf dem Palatin seine Kreise zieht. Iulianus unterrichtete mich über einige anstehende Dinge und darüber, dass auch du den Heereszug im zivilen Stab begleiten wirst. Hat er dich gebeten oder willst du Rom aus freien Stücken Richtung Osten verlassen?
    Nun, ich wurde angewiesen den Audienzverkehr möglichst einzustellen, in Bälde wird die Kanzlei alles über den Schriftverkehr deligieren. Der Augustus sollte auch in den östlichen Provinzen über jegliches Geschehen informiert sein. Doch hoffe ich, dass er auch aus dem Senat die Nachrichten erhält, die er benötigt. Werden starke Feldherren wie Decimus Meridius und Purgitius Macer Legionen führen? Die Anwesenheit solcher Männer in Rom während der Abwesenheit des princeps gibt immer Grund zur Sorge. <


    Auch fand er es wenig beruhigend, dass Caecilius Crassus zu diesem Zeitpunkt noch immer in Hispania weilte. Der praefectus praetorio wäre eine entscheidende Stütze zur Erhaltung des status quo in Rom und Italia.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • “Ich habe ihm explizit angeboten ihn als Berater zu begleiten und er hat angenommen. Es ist mir nicht leicht gefallen, dass kannst du mir glauben. Rom und Italia zu verlassen fällt mir ohnehin nicht leicht und es ist natürlich denkbar, dass die Abwesenheit des Kaisers in Rom für Unruhe sorgt.
    Aber ich hoffe, dass dem Kaiser treu ergebene Senatoren wie Vinicius Hungaricus und Prudentius Commodus im Senat jeden Anflug von Verrat ersticken werden. Octavius Victor ist als Praefectus Urbi der Stellvertreter des Imperators Caesar Augustus. Er ist ein redlicher Mann und ich wünsche ihm sehr, dass er sich dieser großen Verantwortung gewachsen zeigt. Purgitius Macer wird kein Kommando erhalten und wohl in Rom bleiben. Um ihn mache ich mir jedoch wenig Sorgen. Eher schon um Decimus Meridius. Auch er ist wieder hier und sein Ergeiz und seine Ambitionen sind groß. Aber man muss wohl sagen, dass er nie daran Zweifel ließ, dem Kaiserhaus in Treue zu dienen. Ich hoffe, daran hat sich während seiner Zeit in Germania nichts geändert.
    Flavius Felix... dem Mann ist niemals zu trauen und er zieht seine Fäden im Verborgenen. Um ihn ist es in letzter Zeit ruhig geworden. Sollte sich das nun ändern, ist große Aufmerksamkeit ratsam.“


    Aelius Quarto strich sich nachdenklich durch den Bart, bevor er weiter sprach.


    “Ich habe mich auch deshalb entschlossen, mit dem Kaiser nach Osten zu gehen, weil ich ihn bei diesem Feldzug nicht ausschließlich von seinen Generälen beraten wissen will. Ich fürchte nämlich, sein Stab könnte zu begierig auf eine offenen Krieg sein und unsere eigentlichen Ziele aus den Augen verlieren.
    Decimus Livianus wird ihn mit seiner I. Legion begleiten. Außerdem ein Mann namens Publius Acilius Attianus, den er recht überraschend zum zweiten Praefectus Praetorio ernannt hat. Ich kenne diesen Mann nicht und kann weder sagen, ob er vertrauenswürdig ist, noch über seine Fähigkeiten urteilen. Dazu kommt noch Helvetius Falco, der Sohn des Senators Helvetius Geminus. Er dient dem Kaiser schon lange und kennt sich wohl recht gut mit den Gegebenheiten in Armenia und Parthia aus, aber er ist auch schwer ausrechenbar und undurchschaubar.


    Helvetius Falco und Decimus Livianus mögen fähige Soldaten sein, aber ich bin mir nicht sicher, ob sie die außenpolitischen und diplomatischen Aspekte dieser Unternehmung ausreichend würdigen.
    Der Kaiser wird zwar eine große Armee ins Feld führen, aber wenn es zu einem offenen Krieg mit dem Reich der Parther kommt, wird sie dann ausreichen diesen Gegner vollständig zu besiegen? Das ist uns in der Geschichte trotz aller Anstrengungen noch niemals gelungen. Zur Stunde ist es nicht klug das öffentlich auszusprechen, aber man muss darauf vorbereitet sein, Oroes auch mit den Mitteln der Diplomatie zu begegnen Darum habe ich mich entschlossen, mit nach Osten zu gehen. Mögen die Götter geben, dass ich diesen Entschluss niemals bereuen werde.“


    Er blickte seinem Verwandten fest in die Augen.


    “Ich zähle auf dich, Marcus! Du musst in der nächsten Zeit gut auf unsere Familie acht geben; auf den kleinen Gaius und die Frauen.“



    /edit: Einen falschen Namen korrigiert.

  • Ein Brief nach Hispania – geschrieben, unterzeichnet, gesiegelt und einem zuverlässigen Prätorianer der Equites Singulares überreicht, damit er rasch sein Ziel erreicht.


    An den
    Praefectus Praetorio
    Gaius Caecilius Crassus
    Provincia Hispania – Im Felde


    Salve Gaius Caecilius Crassus!


    Ich bete zu den Göttern und bin voller Zuversicht, dass Dein Kampf gegen die verräterischen Aufrührer weiterhin so gut verläuft, wie uns hier in Rom schon bislang berichtet wurde.


    Leider wird das Imperium Romanum nicht nur im Westen, sondern auch im Osten herausgefordert. Das mit uns verbundene Königreich Armenia wird nämlich durch die Parther unter ihrem König Oroes verwüstet.
    Der Imperator Caesar Augustus hat sich nun entschlossen, selbst an der Spitze einer Armee nach Osten zu eilen, um Roms berechtigte Interessen zu verteidigen.
    Er lässt Dir durch mich mitteilen, Du möchtest eine ausreichend große Abordnung besonders kampferprobter und zuverlässiger Männer nach Rom zurücksenden, damit sie sich dem Zug des Kaisers anschließen und ihm als Leibwache dienen können.


    Für Deine weiteren Unternehmungen in Hispania wünsche ich Dir den ungebrochenen Segen der Götter.


    gez. Lucius Aelius Quarto
    ----- MAGISTER DOMUS AUGUSTI -----



    ROMA - NON MAI DCCCLVII A.U.C.
    (7.5.2007/104 n.Chr.)

  • Zitat

    Original von Lucius Aelius Quarto


    Nach diesen Worten des Senators erhob Aelius Quarto sich, um die beiden zu verabschieden.
    “Es tut mir leid, Caius Ferrius Minor, wenn ich für den Augenblick nicht noch mehr für dich tun kann.“


    Ich verneigte mich ehrfurchtsvoll. "Habt Dank für eure Mühen. Ihr habt mir wahrlich genug geholfen, allein daß Ihr mich empfangen tatet."


    Dann wandte ich mich an meinen Großvater. "Ich folge Dir, avus."

  • Die Namen, die er hörte, kannte er aus den im Palast vorhandenen Akten, den ein oder anderen hatte er bereits kennengelernt. Nun wurde er zumindest auch noch mit Hintergrundinformationen aller Art versorgt, was ihn auf den neuesten Stand in der Angelegenheit des Feldzuges brachte.


    > Ich hoffe sehr, dass der Feldzug ein Erfolg wird. Deine Anwesenheit wird sicherlich, wenn auch nicht militärischer Natur, dazu beitragen können, weshalb ich deine Entscheidung nachvollziehen kann. Mögen die Götter dir im Osten beistehen, im alltäglichen Leben im Lager, wie auch bei deinen Entscheidungen. Ich werde mein Möglichstes tun, um für eine fortlaufende Arbeit auf dem Palatin zu sorgen und um die familia in dieser schweren Zeit zu stützen. <


    Vermutlich war die Begleitung des Augustus sogar die beste Variante, die auch Quarto frühzeitig erkannt hatte.


    > Es gibt, auch in Zusammenhang mit dem Feldzug, noch ein Anliegen meinerseits. Ich erwähnte dem princeps gegenüber, dass ich die Förderung des Tiberius Iuvenalis, des primicerius des officium für Briefverkehr, befürworte und dir vorschlagen wolle. Iulianus billigte diesen Vorschlag. Der Tiberier erscheint mit geeignet, auch wenn aus patrizischem Hause. Er könnte in der Abwesenheit des Augustus in höherer Funktion sicher die Arbeit am Palast weiter unterstützen. Was hältst du davon? <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Der Magister Domus Augusti nickte.
    “Er scheint mir ein fähiger Mann zu sein. Sein Eifer ist mir auch schon positiv ins Auge gefallen. Du denkst dabei an eine Beförderung zum Magister Memoriae?“

  • > Ja, ich denke, dass er dieses Amt ausfüllen könnte. Besonders für den bald erforderlichen Schriftverkehr, der unerlässlich sein wird, um den princeps über alles zu informieren, wäre er sicherlich aufgrund seiner bisherigen Tätigkeit auch eine gute Wahl. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Es dauerte nicht lange da stand Iuvenalis vor dem Officium des Magister Quarto. Er klopfte an und trat ein.


    Salve Magister Domus Augusti Quarto. Man sagte mir Du wollest mich sprechen?


    Fragend sah er seinen Vorgesetzten an.

  • “Ah, salve Appius Tiberius Iuvenalis. Ja, in der Tat wollte ich mit dir sprechen. Bitte, setz’ dich doch.“
    Der Magister Domus Augusti machte eine einladende Geste in Richtung eines der bequem aussehenden, aber in Wahrheit nicht sehr bequemen Besucherstühle.
    “Ich darf sogleich zur Sache kommen: Der Magister Officiorum hat sich mir gegenüber für deine Beförderung zum Magister Memoriae ausgesprochen. In diesem Amt würdest du das Vierfache deines bisherigen Lohns erhalten, aber es wäre auch mit einem größeren Maß an Verantwortung verbunden. Siehst du dich dem gewachsen?“
    Forschend blickte er den bisherigen Primicerius Notariorum an.

  • Überrascht sah der Alte seinen Vorgesetzten an.


    Bitte? Ich soll Magister Memoriae werden?


    Irgendwie konnte er es nicht fassen.


    Bevor ich sage das ich dem gewachsen bin oder nicht, was wären meine Aufgaben?


    Fragte er. Man kaufte ja die Katze nicht im Sack auch wenn es sich vom Gehalt her sehr verlockend anhörte.

  • “Als Magister Memoriae würdest du die Postabteilung des Palastes leiten und wärst direkt dem Magister Officiorum unterstellt. Denn auch die Postabteilung gehört zur Kaiserlichen Kanzlei.
    Du wärst für die Entgegennahme und korrekte Weiterleitung aller Briefe zuständig. Das ist doch ein Bereich, in dem du schon bisher tätig warst?
    Gewöhnlich überbringt der Magister Memoriae dem Imperator Caesar Augustus und der Augusta auch persönlich die an sie gerichtete Post und ist auch für die Briefe zuständig, die der Kaiser zu verfassen und versenden wünscht.


    Vermutlich ist dir aber zu Ohren gekommen, dass der Kaiser demnächst Rom für eine längere Zeit verlassen und sich in den Osten begeben wird. Die Aufgabe als solche ändert sich dadurch nicht, es wird nur etwas… nun ja, komplizierter. Die Briefe an den Kaiser müssen ihm nachgesandt werden. Dafür zu sorgen, dass wäre dann für diese Zeit ebenfalls an Dir.“

  • Da er dies eh die ganze Zeit über schon getan hatte war es für ihn eigentlich nichts wirklich neues. Von daher würde er guten Gewissens diese Aufgabe meistern können.


    So antwortete er.


    Ja so ist es Senator Quarto. Meist hab ich selbst die Post für den Kaiser zugestellt und die Schreiber andere Arbeiten verrichten lassen.
    Und ich hoffe das der Kaiser immer damit zufrieden war, wie auch die Augusta.


    Dann machte er eine kurze Pause und meinte.


    Ja, ich denke ich bin der Aufgabe gewachsen. Und mit dem Nachschicken der Post, da werd ich mir dann etwas einfallen lassen.


    Erklärte er zuversichtlich.

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