Miriam weiter auf der Flucht....

  • Als sie vom Schiff lief, schlug sie einfach eine Richtung ein ohne zu wissen wohin sie laufen würde. Als erstes galt es einfach ausser Sichtweite des Schiffes zu kommen. Sie hoffte innständig, dass man den Jungen nicht bestrafen würde, denn sie würde sicher rausbekommen, dass er ihr geholfen hatte. Das Zittern konnte immer noch nicht weniger werden, da sie rannte als wären zehn Pferde hinter ihr her.


    Noch nie war sie an einem Stück soviel gerannt und das Schlimmste war, dass sie sich hier einfach nicht auskannte und Ziellos umher lief. Als sie meinte weit genug weg zu sein blieb sie stehen und bog in eine kleine Gasse ein. Ihre Haare hingen ihr ins Gesicht und auch die Strapazen waren ihr mehr als nur anzusehen. Mit dem Rücken lehnte sie sich gegen eine Hauswand und ihre Hände strichen von den Seiten über die kühle Fläche der Wand und dann über ihr Gesicht. Es war erfrischend aber beruhigte sie nicht. Dieser Sklavenhändler war noch irgendwo am Hafen und würde er nach ihr suchen? Sie hoffte es nicht, vielleicht hatte sie Glück und man würde ihr Verschwinden nicht sofort bemerken....

  • Sie hatten mich in die Stadt geschickt, einige Besorgungen zu machen. Lucius hatte mir eine lange Liste gegeben und ich wollte selbst eine kleines Sache für Alexis besorgen.


    So ging ich durch die Strassen. Mittlerweile kannte ich Carthago Nova recht gut und so kürzte ich den Weg durch einige Gassen ab.


    Da sah sie, an eine Hauswand gelehnt, völlig ausser Atem und irgendwo sah sie danach aus, als ob sie schlimmes durchgemacht hatte.

    "Fehlt dir was ? Kann ich dir helfen ?"


    Ich ging auf sie zu.

  • Ihr Kopf pochte und sie hatte das Gefühl, dass er ihr jeden Moment platzen würde. Auch ihre kalten Hände taten da keine Abhilfe mehr. Aber all zu lange konnte sie hier nicht mehr verweilen es war einfach zu gefährlich wenn sie nicht wieder in die Finger dieses Hanno geraten wollte. Noch einmal fuhr sie sich mit den Händen über ihr Gesicht, massierte sich die schmerzenden Schläfen und merkte, dass das Zittern endlich nach ließ und niicht mehr so stark war wie zuvor.


    Die Stimme riss sie aus ihren Gedanken und sie fuhr zur Seite rum um den näher kommenden zu sehen. Zwar wollte er ihr wohl nichts Böses nach seinen Worten zu urteilen aber sofort wurde sie von Panik ergriffen und sie wollte die Flucht ergreifen und wegrennen, stolperte dann aber rückwärts über etwas was auf dem Boden lag und fiel hin..

  • Ich erschrak bei ihrer Reaktion. Wirkte ich denn bedrohlich ? Dann stolperte sie und fiel hin. Sofort war ich bei ihr, kniete mich neben sie.

    "Keine Angst, ich tu dir nichts. Hast du dir weh getan ?"


    Ich lächelte sie freundlich an.

    "Ich bin Cato...."


    Meine Mutter Mara hatte mir immer beigebracht, stell dich vor, dann wirkst du freundlicher.

  • Zwar war sie härter auf dem Boden aufgekommen, aber sie hatte sich nicht weiter verletzt und stützte sich sogleich mit den Unterarmen auf dem Boden ab und sah den Fremden nun genauer an. Nein er sah wirklich nicht bedrohlich aus, aber die Angst saß mittlerweile tief in ihr fest und wollte nicht weichen.


    "Miriam" sagte sie abwesend "Nein es geht schon wieder. Kannst du mir sagen wo ich hier bin?"


    Vorsichtig setzte sie sich etwas auf, das Zittern war wieder da.

  • Ich reichte ihr meine Hand und half ihr auf die Beine, denn so auf dem Boden konnte sie nicht sitzen bleiben.


    "Das ist gut," antwortete ich lächelnd.

    "Du bist hier in einer kleinen Seitengasse. Dort geht es zum Hafen...und da,"
    ich zeigte in eine andere, "da kommst du zum Forum und der Curia."


    Dann stutzte ich. Konnte es sein, das sie nicht wusste, wo sie war ? In welcher Stadt ?
    Fragend blickte ich sie an :

    "Oder willst du wissen in welcher Stadt du bist ?"

  • Nur vorsichtig ergriff sie seine Hand und ließ sich aufhelfen, zog ihre Hand dann aber wieder schnell zurück als hätte sie Angst, er könnte sie fester greifen und wegzerren.
    Seitengasse, Hafen? sie überlegte und merkte schnell, dass sie sich nicht richtig ausgedrückt hatte, schaute aber dennoch zurück wo es zum Hafen ging, den Weg den sie gerannt war.
    Überrascht sah sie ihn an und nickte schwach.
    "Ich weiß nicht in welcher Stadt ich hier bin. Bitte sage mir den Namen" bat sie ihn und blickte sich wieder um. Wie lange war sie schon hier auf der Stelle?

  • "Du bist in Carthago Nova."


    Sie wusste nicht, ein welcher Stadt sie ist ? Ich musterte sie nochmal gründlich, sie war ausser Atem, erschöpft, und geriet leicht in Panik.
    Das war ein Zustand, den ich selbst gut kannte, damals in Germania.

    "Du bist auf der Flucht."


    Es war keine Frage, es war eine Feststellung.

  • Wie weit war sie nur von Tarracco entfernt? Nicht, dass sie dort unbedingt wieder zurück wollte, aber sie wusste auch nicht mehr wie lange sie auf See gewesen war und über diese Stadt hier wusste sie auch nichts.


    "Ich bin auf der Flucht von Männern die mich entführt haben als ich in Tarraco war. Sie haben ein Schiff im Hafen und ich konnte ihnen entkommen."


    Sie erzählte ihm nicht alles und vor allem nicht, dass sie eine entflohene Sklavin war, er musste nicht alles wissen aber ein kleiner Plan reifte in ihrem Kopfe heran. Wieder sah sie sich um, sie konnte nicht anders, denn die Angst davor erwischt zu werden war zu groß.

  • Ich merkte schon, das sie mir nicht ganz die Wahrheit sagte, aber sie sah jämmerlich aus. Sie brauchte Hilfe.

    "Du wurdest entführt ? In Tarraco ?"


    Ich sah sie freundlich an, probierte mit einem Lächeln ein wenig ihr Vertrauen zu gewinnen. Vielleicht wäre es einfacher gewesen, wenn Alexis bei mir gewesen wäre, aber die war in der Casa.

    "Brauchst du Hilfe ? Du musst zu den Behörden gehen..."

  • Nervös strich sie sich einige Strähnen ihres dunklen Haares aus dem Gesicht und nickte. Irgendwie wurde sie immer nervöser je länger sie hier waren.


    "Sie haben mich in den Gassen aufgegriffen. Ich weiß nicht warum oder für wen sie mich gehalten hatten aber sie haben mich dann auf das Schiff gebracht."


    Miriam zuckte mit den Schultern. "Behörden? Nein!! Ich kann nicht zu den Behörden gehen" sagte sie vielleicht etwas zu energisch.

  • "Aber warum nicht ?"


    In meinem Kopf ratterte es, sie war auf der Flucht, wurde entführt und traute sich nicht zu den Behörde. War sie eine Verbrecherin ? So sah sie nicht aus, zumindest sah sie nicht gefährlich aus. Vielleicht eine Diebin, oder eine entflohene Sklavin ?
    Aufjedenfall brauchte sie Hilfe, das war nicht zu übersehen... Und die Unruhe in ihr war nicht zu übersehen, sie wollte weiter.

    "Vielleicht möchtest du mitkommen ? In der Casa Didia können die Männer dir nichts tun. Und vielleicht kann Lucius dir helfen."

  • "Ich...ich kann das nicht sagen" stotterte sie vor sich hin. Sie wusste selbst, dass sie sich mit ihrem Verhalten verraten würde, und sie wusste nicht was das für einer war, ob er sie an die Behörden ausliefern würde oder nicht.


    "Mitkommen? Sie ging einen Schritt nach hinten. "Woher weiß ich, dass ich dir trauen kann? Und wer ist dieser Lucius?"

  • Ich lächelte sie an.

    "Hab keine Angst, du kannst mir trauen. Ich spreche von der Casa Didia Sevycius, dort wohne ich. Mein Domine Quintus Tiberius Vitamalacus hat mich bei seinem Freund Lucius Didius Crassus gelassen, waährend seiner Zeit in der Legion. Und Lucius ist ein wichtiger Mann in der Provinzverwaltung, gerade vom Kaiser zum Eques erhoben, und er ist mein Freund, ich kenne ihn seit meiner Jugend. Und in der Casa ist auch Alexis, meine Freundin, wir dienen dem gleichen Domine."


    Ich redete und redete, probierte ihr Vertrauen zu gewinnen.

    "Und du kannst mir trauen, ich werde dir nichts tun und probieren dir zu helfen. In der Casa könnte ich dir etwas zu essen besorgen. Alexis und ich könnten dich auch in den Sklavenunterkünften verstecken, bis du dich etwas erholt hast."

  • Von dieser Casa hatte sie noch nie gehört wie auch von diesem Crassus. Wie hätte sie als Sklavin auch? Schließlich war sie noch nie hier gewesen und nur in Tarracco bei ihrem Herrn. Es waren viele Namen die er da aussprach und alle konnte sie sich gar nicht behalten. Wenn dieser Mann aber in der Verwaltung arbeitet würde er dann nicht auch davon erfahren, dass eine Sklavin entflohen war auch wenn es aus einer anderen Stadt war? Miriam war sich unschlüssig, aber sie spürte ein gewisses Vertrauen zu Cato, dennoch nicht so ein starkes wie zu dem Jungen.


    Ja sie hatte Hunger und auch Durst und gerne hätte sie sich etwas gewaschen denn sie fühlte sich wirklich schlecht. Von ihrer Flucht von Tarracco bis hier her war einfach schon viel zu viel geschehen und sie besaß nichts mehr weiter als das was sie am Körper trug.


    "Ich hoffe ich begehe keinen Fehler wenn ich mit dir gehe" meinte sie leise aber dazu entschlossen es zu wagen, denn viel hatte sie nicht mehr zu verlieren. Alleine war sie hier aufgeschmissen und würde sich niemals zurecht finden. "Und er kann mir helfen? Dein Freund?"

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