Schlagabtausch philosophischer Natur: Darf ich zur Diskussion auf die Rostra bitten?

  • Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus
    "Wer bist du, das du voller Trotz über den Stand der Senatoren lästerst? Was schuffest du, um dich wertvoller für's Imperium zu sehen?"


    "Nur ein einfacher Arbeiter 8), der an Deiner Hörfähigkeit zweifelt, Consul. Habe ich mich für wertvoller für das Imperium als die werten Senatoren bezeichnet ?"


    wobei er das 'werte' bewusst betonte.


    "Nein, ich glaube einfach, daß unser allwissender gnädiger Imperator seine Arbeit so gut macht, daß er auch auf die Herren Senatoren verzichten könnte."

  • Die Sache schien für Furianus immer interessanter zu werden und er stellte sich die Frage wann und ob der Consul Gebrauch von seinen Liktoren machen würde.
    Ja, die Liktoren waren ja nicht nur für pompöse Auftritte zu gebrauchen, sie hatten ja auch andere Funktionen. 8)


    Sein Sklave, welcher immer in seiner Nähe blieb, reichte ihm einige Oliven. Diese verspeiste Furianus genüsslich und lauschte aufgeregt den Personen.

  • Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus
    "Komisch nur, das unser geliebter Kaiser dies wohl ein wenig anders sieht, als du. Denn wenn es so wäre wie du beschreibst, warum dann läßt er den Senat weiterhin Gesetze und Vorschriften erarbeiten?"


    "Der amtierende Imperator mag das anders sehen, da hast Du recht. Und noch dürft Ihr euch daran erfreuen, euch in der Curia austoben und in die eigene Tasche wirtschaften."


    Zitat

    "Du mögst dich außerdem auf den Wogen der Rosta sicher fühlen, doch sei mit deinen Worten bedachter, überall wimmelt es von Zuhörern und es soll Senatoren geben, die sich nicht pausenlos von einfachen Römern ohne Taten und Gewissen verhöhnen oder beschmutzen lassen."

    Zitat


    "Vorsicht ist für die Dummen, denn sie verschanzen sich und verpassen das meiste. Doch sei Dir gesagt, auch ich stehe nicht schutzlos da und habe einflussreiche Freunde."

  • "Ein Philosoph seid ihr mit Gewissheit nicht, Freigelassener. Geht eures Weges." Wieder sprach aus Eugenius der stolze Patrizier der für Sklaven oder Freigelassene wenig Sympathie empfand. Hauslehrer... Paah! Der Grieche war kein Römer und er war Sklave gewesen, alleine das reichte dem Aurelier bereits aus sich nicht weiter mit ihm zu beschäftigen. Sein Blick fuhr über den Pöbel. Und blieb auf dem Prätorianer hängen.


    "Gaius Caecilius Crassus, richtig? UNSER göttlicher Kaiser..." dann sah er zu Senator(in) Tiberia Livia "...und der Senat trägt für vieles die Verantwortung. Sagt mir einmal aufrecht: Fällt euch nicht der Werte- und Standesverfall auf? Viele achten nicht mehr unsere Gottheiten und viele haben die Gleichstellung der Frau zum Mann in unserer Gesellschaft stillschweigend hingenommen. Und dann diese Unverschämtheiten von Freigelassenen, wie diesem Griechen, diesem Peregrinus von eben. Römische Werte wie Ehre und Stärke vermisse ich zunehmend."


    Sein in der Menge umher gehender Blick blieb an der Senator(in) hängen.


    "Senator(in) Tiberia Livia. Sei mir gegrüßt. Ich fasse mich kurz und äußere mich nur zu einigen Dingen die mir mißfallen. Der Senat kann scheinbar nichts gegen den Verfall von Traditionen in der Gesellschaft und der Mischung von Patrizier Blut mit Plebejer Blut unternehmen?"

  • "Ich lerne immer und überall, und darf mich wahrlich glücklich schätzen über deine Belehrungen, die mir den Pfad zur Sonne ebnen. ;)
    Und was gibt es Törichteres, als von seinen eigenen guten Eigenschaften bezaubert, von seinen Verdiensten entzückt zu sein?"

  • Zitat

    Original von Manius Aurelius Eugenius
    "Gaius Caecilius Crassus, richtig? UNSER göttlicher Kaiser..." dann sah er zu Senator(in) Tiberia Livia "...und der Senat trägt für vieles die Verantwortung. Sagt mir einmal aufrecht: Fällt euch nicht der Werte- und Standesverfall auf? Viele achten nicht mehr unsere Gottheiten und viele haben die Gleichstellung der Frau zum Mann in unserer Gesellschaft stillschweigend hingenommen. Und dann diese Unverschämtheiten von Freigelassenen, wie diesem Griechen, diesem Peregrinus von eben. Römische Werte wie Ehre und Stärke vermisse ich zunehmend."


    Ich hatte seit längerem den Disput verfolgt, war das eine oder andere mal ins Schwitzen geraten, fand aber diese Worte derart vortrefflich, dass ich nicht umhin konnte, Beifall zu spenden. :app:


    "Onkelchen, du bist aus wahrem Aurelierholz und ich freue mich besonders, dich kampfesmutig erleben zu können. Du hast dir ein äußerst delikates und heiß umstrittenes Thema für diesen Auftritt gesucht. Wisse, dass es manch konservativen Plebejer im Reich gibt, der - anders als einige Patrizier - den alten Werten anhängt. Eine Koalition sollte man bilden, die der Tragik unserer Tage zuleibe rückt, die uns zu den Traditionen und Strukturen unserer Vorfahren zurückführt."

  • Flaccus hatte abseits dieses hitzigen Gefechtes gestanden und zugeschaut. Als er bemerkte, dass nun auch seine Schwester in dem Gespräch verwickelt war, drängte er sich durch die Umstehenden bis zu ihr heran.
    Aurelier, was weißt du schon? Der alte Grieche ist zwar nur ein Freigelassener, doch sind unsere Lehrer in der Regel Sklaven aus Achaia. Deine waren es wohl nicht, wenn du welche hattest! Jedoch von dir hörte ich mehr Geschwätz als von jenem. Sieh dir den Pöbel an, der dir zustimmt, wie es einst der Pöbel um Catilina tat. Mit deinen Worten bist du eines Patriziers gar nicht würdig. Geh und bereite deiner Familie nicht so viel Kummer! Lass davon ab, das Volk aufzustacheln!

  • Zitat

    Original von Titus Tiberius Flaccus
    Sieh dir den Pöbel an, der dir zustimmt, wie es einst der Pöbel um Catilina tat.


    Caius lauscht auf und dreht sich zu dem Jüngling.


    "Ich hoffe, du bezeichnest nicht mich mit dem Pöbel, Brudes des Senators Helvetius Geminus, und Klient des Kaisers ?"


    hebt die Augenbraue.

  • Zitat

    Original von Titus Tiberius Flaccus
    Flaccus hatte abseits dieses hitzigen Gefechtes gestanden und zugeschaut. Als er bemerkte, dass nun auch seine Schwester in dem Gespräch verwickelt war, drängte er sich durch die Umstehenden bis zu ihr heran.
    Geh und bereite deiner Familie nicht so viel Kummer! Lass davon ab, das Volk aufzustacheln!


    "Er bereitet seiner Familie keinen Kummer. Den Kummer trägt die Familie durch die aktuelle Missachtung der Traditionen im gesamten Reich bereits in sich. Das ist das Problem."



    edit: Zitat eingefügt.

  • Abwertend und mit seiner ganzen Arroganz schaute Flaccus den Mann an, während er sich dichter zu seiner Schwester, ja sogar schützend vor sie stellte.
    Schämen würde sich dein Bruder, außer sich wäre der pontifex maximus, würden sie deine tobenden Worte hier hören!

  • Eugenius folgte einer alten Eiche gleich den Diskussionen im Pöbel zeitweise, doch sein Blick blieb nirgends lange hängen, da das meiste eben nur uninteressantes Geschwätz war. Dann erkannte er Deandra in der Menge.


    "Ja, eine Koalition aus Konservativen und Traditionalisten in Politik und Gesellschaft wäre zu begrüßen."


    Dann blieb sein Blick kurz bei Titus Tiberius Flaccus hängen, wanderte dann aber unbeeindruckt von dessen weibischen Geschwätz weiter über die Köpfe des Pöbels.


    "Eine Koalition aus ehrbaren Patriziern und Plebejern, welche die Traditionen und Werte achten und den von Dekadenz und Ignoranz vergifteten Zeitgeist verpönen!"

  • Zitat

    Original von Titus Tiberius Flaccus
    Abwertend und mit seiner ganzen Arroganz schaute Flaccus den Mann an, während er sich dichter zu seiner Schwester, ja sogar schützend vor sie stellte.
    Schämen würde sich dein Bruder, außer sich wäre der pontifex maximus, würden sie deine tobenden Worte hier hören!


    "Der Pontifex sollte sich glücklich schätzen einen so ehrbaren Streiter für seine Macht zu haben. Es gibt subversive Elemente, die den Staat unterwandern wollen, sich gegen den Kaiser stellen - auch wenn sie es nie öffentlich aussprechen würden - und sie gibt es auch im Senat.


    Und die Jüngling solltest einen Mann nicht tadeln, der dich an Lebensjahren überragt. Wo bleibt deine patrizische Würde, dein patrizischer Anstand ?!"

  • Zitat

    Wo bleibt deine patrizische Würde, dein patrizischer Anstand ?!"


    Dies sagt einer, der vor den edlen Damen Roms obszöne Worte ausspricht, sich benimmt wie ein Barbar und den Consul als ignavus beschimpft?
    In diesem Moment wünschte er sich den Verlobten seiner Schwester herbei, zumindest dessen Männer. Weiter wollte er mit diesen Menschen nicht reden und wies seiner Schwester den Weg zu gehen.

  • Livia seufzt leise, wendet sich ihrem Bruder zu und nimmt dessen Arm.


    "Ich danke dir. Du hast recht. Eine konstruktive Diskussion ist hier nicht möglich. Es scheint mir eher, dass es einzig und allein um Provokation und Beleidigung geht. Die entsprechenden Stellen werden ihre Augen und Ohren hoffentlich offen halten, falls sich der Tatbestand der Üblen Nachrede oder gar der Volksverhetzung im Weiteren noch erfüllt.
    Lass uns lieber zum Apollo-Tempel gehen..."
    ;)


    Sie lächelt Flaccus zu und verlässt die Rostra gemeinsam mit ihm.


  • Livianus hatte sich bisher im Hintergrund gehalten. Er war gerade - begleitet von seiner Wache - zum Palast unterwegs gewesen, als er den Consul und einige andere vor der Rosta gesehen hatte. Er verfolgte diesen Wortwechsel also schon einige Zeit und trat nun nach vorne, direkt auf Helvetius Tacitus zu. Mit erster Miene sah er ihn an und sprach mit ruhiger aber fester Stimme.


    „Mir ist ganz egal wer du bist oder welche Freunde du hast. Schau das du verschwindest, aber ziemlich plötzlich und ohne einen weiteren Ton von dir zu geben!“

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