Schlagabtausch philosophischer Natur: Darf ich zur Diskussion auf die Rostra bitten?

  • Der Knabe schien eine blühende Phantasie zu haben. Aber eine solche, die ihm Gutes aufträgt.


    "Oh, dies ist sehr aufmerksam von dir. Ein jeder andere hätte die Münzen eingesteckt."


    Er wollte sich eben weiter unterhalten, als ein Lärm ihnen entgegenbricht, wie ihn nur Mars entfesseln konnte. Ein Fluss einer riesigen Menschenmenge ergoss sich in Richtung Palatin.


    Curio schaute einen Moment auf den Jungen, dann auf die Menge, dann wieder zum Jungen zurück.


    "Wollen wir ihnen mal folgen ;)?"


    Ohne, dass eine Antwort nötig gewesen wären, befinden sie sich schon im Menschenstrom und streben dem Palatin entgegen.


    Sim-Off:

    Genial die Manen :dafuer:

  • "Edler Mann, halt mich an der Hand, ich hab ein wenig Angst"


    Sim-Off:

    danke, alter Haudegen ;)

    =* Amicus certus in re incerta cernitur *=


    =*Tausende Pfeile der Perser verdunkeln den Himmel, mein Herr - Schön, wir kämpfen sowieso lieber im Schatten.
    Dienekes von Sparta

  • Immer noch an einer Wand lehnend sah Nikias eine aufgebrachte Menge von Bürgern zum Palatin ströhmen. Aus der lächerlichen Rede des Aureliers hatte sich ein kleiner Aufstand entfachen lassen. Doch warum hatte der Consul, bei der Würde seines Amtes, diese Rede gehalten, die die Menge noch weiter aufbrachte. Nikias hatte sich doch zunächst mehr Besonnenheit vorgestellt und die Schlichtung durch die ausgewogenen Worte des Consuls; doch enttäuschten die Vorwürfe des Avarus.
    "Ach, Rom, warum bescherst du deinen Magistraten keine aufeinanderfolgenden Amtszeiten...dann hätte das Volk wohl einen Quarto perpetuus. ".... dachte sich Nikias, und beschloss den Platz nun doch zu räumen. Es wurde ihm unwohl und er ging zurück zur Villa Pompeia.

  • Caius mußte nur den Kopf schütteln. Im Vergleich zum Palatin war es hier nicht weit weg davon nahezu beschaulich. Er sah den Griechen, scheinbar gerade im Aufbruch begriffen. Wahrlich ein vernünftigerer Mann, als alle Römer gemeinsam.


    "Halt an, Grieche. Weißt du bereits, was beim Palatin los ist ? Ein Tumult, wie man ihn lange nicht mehr erlebt hat. Ich frage mich, wann der Hausherr davon Wind bekommt und seine Hunde vor die Tür schickt.
    Aufgebrachte Platzhirsche mit ihrem pupertären Gehabe spielen sich auf wie potente Strandhaie. Man fragt sich, wer der sogenannte Mob sei, das Volk, die Senatoren oder die blassierten Patrizier, denen die Arroganz zwar aus dem Hirn sprudelt, sich gleichzeitig aber gepickt von Voyeurisumus und Geilheit auf diese niedere Schauspiel einlassen und begierig dem Procedere nachgaffen.
    Es fehlt nur noch, daß einer beginnt zu schreien 'Blut ! Wir wollen Blut sehen !' und der allwissende Imperator winkt aus seinem Fenster und entscheidet mit seinem Daumen über den Ausgang der Schlacht."

  • Nikias dehtre sich nochmals um, als er schon gemächlichen Schrittes das Forum verlassen wollte..." bist du nicht einer der Männer, die zu Beginn mit dem Consul debattierten? Nunja, ich hätte mir bedachtere Worte gewünscht. Letztlich waren jetzt wohl alle Gruppierungen beleidigt worden, die es zu beleidigen möglich war. Und du hast doch Recht mit deinen Bildern. Rom will Spiele, vielleicht ließ der letzte Aedil damit zu lange warten? Sollen sie zum Palatin rennen, es ist nicht mein Rom. Sie holen uns als Lehrer, als Ärzte und Gelehrte, doch eine Stimme haben wir nicht, fragen wollen sie uns nicht. "...Nikias lachte dabei.
    " Aber dort hinten passiert etwas, Der Consular Aelius Quarto zeigt sich, er wird es richten. "...zumindest hoffte Nikias, dass es einem der angesehensten Bürger gelang.

  • "Ja, der bin ich. Verzeih, mein Name ist Caius Helvetius Tacitus. Ich war zu lange aus Rom weg, um über die Tagespolitik hinreichend bescheid zu wissen. Wer sagst Du ist der Consular Quarto ?"


    Den Namen hatte Caius schon mal vernommen, doch konnte er dem Namen kein Gesicht zuordnen.

  • Nikias deutete auf den ruhigen und bedächtigen Mann, der versuchte die Menge zu beruhigen.
    " Dort, er war der Consul der letzten Amtsperiode. Er hat sie gut überstanden und ist ein dem Volke umso näherer und ehrbarerer Mann. Sicher wirst du mal in deiner Abwesenheit von ihm gehört haben....mein Name ist Kallydianos Nikias. "
    Beide standen nun abseits und in einer ruhigen Ecke, alle anderen waren, wenigstens aus Neugier, zum Palatin gelaufen.

  • "Ja, gehört habe ich den Namen durchaus. Nikias, ein Grieche. Hast Du davon mitbekommen wie Senator Avarissimus sich auf der Rostra brüskierte ? Er hat ja eine spitze Zunge, und mir sind Charaktere seines Schlags lieber, als so mancher friedliebender Politiker."

  • Senator Avarus, ja. Ich bekam es mit, als ich von den Märkten zurückkehrte. Seine Zunge war spitz, ja, doch richtete er sich gegen die Götter, verunglimpfte die Geschichte und Tradition dieser Stadt, dieses Volkes und brachte gleichzeitig noch die ältesten Familien gegen sich auf. Vielleicht war er sich der Wirkung seiner Worte nicht bewusst, doch sollte er sich dieser in seiner Würde stets bewusst sein. "
    Mit spürbarer Gelassenheit sprach Nikias, denn es war ja nicht seine Stadt, nicht die Gründungsgeschichte seiner Stadt und genaugenommen gehörte er auch nicht dem Volk der westlichen Barbaren an, welches er doch manchmal für ihre nette Literatur zu schätzen gelernt hatte.

  • "Ein Senator und Consul, der aus einer Laune heraus einen beinahe Eklat auslöst ? Nein, das kann ich nicht glauben. Eher nehme ich an, daß es aus politischen Kalkül, denn aus Unbedachtheit geschah. Wobei mir die Motive jedoch verborgen sind."


    Caius zupfelte an seiner Toga zurecht. Er hatte den Berg am Palatin in rascher Eile genommen, um nicht in den Tumult zu geraten und die Anstrengung war ihm ins Gesicht geschrieben.

  • " Politisches Kalkül? So bleibt auch mir seine Absicht verborgen! Zumal er es am Beginn seiner Amtszeit wohl lieber hätte ruhig angehen lassen sollen. Ich bin doch sehr gespannt, wie Senat und Kaiser jetzt reagieren werden. Brisant, dass auch Senatoren selbst zu den "Aufständischen" gehören, dass auch einige von ihnen durch Avarus beleidigt wurden. Schließlich stellen auch die Patrizier ehrenwerte Mitglieder, nimm nur die Flavier oder die Tiberier! Es wird noch viel auf uns zukommen... "

  • "Das sprichst Du wahre Worte. Wenn Du einmal Zeit und Laune hast, so komm mich besuchen in meiner Casa, sie liegt südlich vom Circus, die Casa Helvetia, du kannst sie nicht verfehlen."


    Caius hob seine Tunika zurecht. Es riefen ihn dringende Geschäfte und seine Abreise nach Hispania in den nächsten Tagen stand bevor.


    "Ich entschuldige mich, Nikias. Ich hoffe, wir begegnen uns einmal wieder. Vale."

  • Der Tag ging zur Neige, der platz war bis auf Einzelne schon lange leer und die Hunde wollten ewig leben. Köstlichen helvetischen Hundehinterschinken könnte ich mir auch einmal wieder munden lasten. Zumindest die Tiere taten ihre Pflicht.

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