allgemeiner Conventus des Cultus Deorum

  • "Ich muß widersprechen, in erster Linie sind die Pontificies Minores Gehilfen des Collegium Pontificium. Dementsprechend entscheidet das Collegium über die personelle Besetzung jenes Amtes.
    Eine Person außerhalb des Cultus Deorum kommt aber nicht in Frage."

  • Es war zum Aus-der-Haut-fahren, hatte sie nicht vor Wochen mit Imperiosus dieses Thema besprochen und es ihm versucht auszutreiben? Scheinbar war sie nicht erfolgreich gewesen. Sie seufzte unhörbar.


    Nach einem kurzen, fragenden Blick in die Runde fuhr sie fort: "Gibt es sonst noch Dinge, die die ehrwürdigen Sacerdotes aus Italia besprechen möchten? Falls dem nicht so ist, würde ich vorschlagen zum nächsten Punkt überzugehen."

  • Imperiosus saß ruhig und entspannt da. Doch die äußere Fassade trübte dieses Mal umso mehr.
    In seinen Gedanken war Empörung zu verspüren und Sätze wie...


    "Soll ich diese Arbeit nun noch weitere zig Monate machen?"
    "Warum kein Bedarf?"
    "Ich sollte mich nicht so ausnutzen lassen"


    ...stellte er sich immer wieder. 8)
    Doch als Priester musste man seine Fassade wahren, sich immer freundlich und gutmütig präsentieren und die Laster dieser Fassade mit sich tragen. 8)

  • Victor hat noch immer nichts zu sagen, drum blickt er weiterhin auf einen Punkt weit vor ihm irgendwo im endlosen Raum. Er spürt immer deutlicher, wie ihm die Kehle immer trockener wird und er etwas bräuchte, um sich irgendwie abzulenken. Als Eques der Ala hat man in solchen Momenten immer ein Messer dabei, mit dem man sich dann die Fingernägel säubern kann. Doch als Sacerdos sitzt man vollkommen blank rum, das Opfermesser kann man ja nicht einfach zum Fingernagelsäubern verwenden, mal davon abgesehen, dass man als Sacerdos auch nie so dreckige Fingernägel hat, wie als Eques.

  • Ein weiterer fragender Blick in die Runde und Claudia fuhr fort.


    "Gut, kommen wir also zum Thema Germania." Sie schaute in Richtung der Auguren.


    "Der Augur Annaeus Sophus bereiste vor kurzem die Provincia Germania und ich hoffe, er wird uns nun einige Eindrücke seiner Reise schildern. Augur?"

  • Tiberius erhob sich freundlich lächelnd von seinem Platz und räusperte sich vernehmlich.


    "Ich danke euch, Flaminca Minervae.
    Obwohl meine Reise nach Germania eher kurz war, werde ich versuchen, ein möglichst aussagekräftiges Bild der Lage aufzuzeigen.
    Die religiöse Lage in Germanien ist, so denke ich, kaum mit der hiesigen vergleichbar. Obwohl es zumindest in der Hauptstadt der Provinz einen offiziellen Tempelbezirk gibt, sind unsere dortigen Kollegen meiner Meinung nach den Herausforderungen, die ihr Amt mit sich bringt, nicht unbedingt gewachsen. Nur dem Kriegsgott Mars kommt dort scheinbar wirklich Aufmerksamkeit zu, der Rest des Pantheons wird wohl in kleineren Tempelgebäuden angebetet, die ich mir nicht angesehen habe, ich fürchte gar, dass sich wegen dieser mangelnden Aufmerksamkeit seitens des Cultus Deorum hier in Rom dort andere Religionen ausbreiten könnten. Die Naturgottheiten Germaniens mögen zwar den primitiven Geistern der unzivilisierten Völkerschaften genügen, denen unsere Soldaten dieses Land entrissen haben, aber für die Zivilisation Roms sollte es nicht genügen!
    Ich bin der Meinung, dass, wenn wieder engagierte, gut ausgebildete Kräfte hier aus Rom dorthin entsandt werden, ein wichtiger Schritt zur Festigung der römischen Zivilisation dort ist, dass sich nicht der Aufgabe entzogen werden kann, vielleicht auch mit aufwändigeren Maßnahmen, Kulthäuser zu errichten, um nicht nur metaphorische Säulen der Zivilsation in Germanien zu schaffen, auf denen das ganze dortige Volk ruhen und sich stolz als Römer bezeichnen kann.
    Das ist meine Sicht der Dinge, ich danke euch für euer Ohr."


    Er setzte sich wieder und hoffte, einige der Zuhörer für diesen Plan begeistert haben zu können.


    Sim-Off:

    Ich weiß, wir haben ein Personal in Germanien und es gibt auch Tempel, nur alles nicht von Spieler-IDs gesteuert. Nur leider lässt sich eine Lage ganz schlecht analysieren, wenn man das berücksichtigt, denn dann reicht der Spielraum z.B. in diesem Falle von einer überwiegenden Zahl an Anhängern der nordischen Mythologie bis hin zur flammenden Glaubensgemeinschaft und den prächtigsten Tempeln. Ich hoffe, ich habe hier einen realistischen Mittelweg gehen können.

  • Imperiosus hörte sich dies an und nickte bei jeder Feststellung dem Augurn zu. Vor ein paar Monaten war er doch gerade wegen solchen Missständen bei der Flaminca und bat um eine Versetzung.
    So saß er ruhig da und wollte nicht auf sich aufmerksam machen. Jetzt hatte er Schüler, jetzt hatte er die Verantwortung. Er fragte sich ob dies reichte um in Germania für eine Zeit lang als Pontifex tätig sein zu können, doch er bezweifelte es.


    Er schwieg.

  • Etwas schüchtern erhob ich meine Stimme:
    "Ich würde gerne den Tempeldienst der Iuno in Germanien unterstützen, wenn es mir erlaubt ist, als Popa dorthinzureisen." sagte ich.

  • Claudia wandte sich zuerst dem Auguren zu: "Vielen Dank für deine Ausführungen."


    Sie blickte in die Runde und als Aurelia Antonia sich zu Wort meldete wandte sie sich dieser zu: "Dem widerspricht soweit eigentlich nichts. Bist du eine Popa Iunonis? Wie ist dein Name und wer leitet deine Ausbildung?"

  • Darüber, dass sie die Frage nach ihrem Namen nicht beantwortete schaute Claudia großzügig hinweg.


    "Gut, komme bitte nach dem Conventus gemeinsam mit deiner Ausbilderin in mein Officium."


    Sie machte sich eine Notiz auf ihrem Wachstäfelchen.


    "Gibt es weitere Vorschläge zu Germania?"

  • Flaccus widmete kurz seine Aufmerksamkeit der jungen popa, die anscheinend freiwillig in dieses furchtbar nasse und kalte Land wollte. Flaccus zog die Milde Italias vor. Im Norden waren die Menschen alle vom Wasser aufgequollen, im Süden waren sie ausgedörrt und verbrannt. Nein, Italia war der ideale Lebensraum. Noch kam es auch nicht in Frage, dass er hätte gehen sollen oder müssen. Daher wartete er den weiteren Verlauf ab.

  • Sie schaute erneut über die Anwesenden und als sich niemand rührte sagte sie:


    "Nun gut, kommen wir zum vorletzten Thema." Sie wandte sich Helena zu: "Ich bitte die Pontifex Hispania einige Worte über die Lage in Hispania zu sagen."

  • Gelangweilt lässt Aemilia ihren Blick wohl zum tausendsten Mal an den Wänden der Regia entlanggleiten. Die Wand- und Deckenmalereien kennt sie mittlerweile auswendig, bis ins Detail. Ihr Sitzplatz wird zudem allmählich unbequem und auch die Luft beginnt trotz des großen Raumes durch die überwältigende Menschenmenge allmählich ziemlich stickig zu werden. Sie sieht sich nach der Pontifex Hispania um und wartet ihre Ungeduld mühsam unterdrückend auf deren Bericht.

  • Lächelnd erhob Helena sich abermals von ihrem Platz und blickte sich schmunzelnd um. Hier schien nicht nur sie von mancher Person Benehmen und von den Abweichungen von den Hauptthemen angekratzt zu sein. Wie sie es auch immer tat, strich sie die Strähne aus ihrem Gesicht, die sich, entgegen jeder Versuche sie zu bannen, immer wieder aus dem hochgesteckten Haar löste.


    "In Hispania steht es seit nicht allzu langer Zeit weit besser um den Cultus Deorum. In den letzten Monaten haben sich mehr Schüler zum Dienst an den Göttern gemeldet, als in der gesamten Zeit in der ich als Pontifex die Zuständige bin. Um Sacerdotes steht es nur nicht besonders gut. Jene die wir zur Verfügung haben, haben sich allerdings stehts um das Florieren ihres Kultes bemüht, sodass es immer besser wird. Und auch wenn manche Tempel stark unterbesetzt sind, hege ich die Hoffnung dass unsere neuen Discipulii sich stark bemühen, diesen Zustand zu ändern. Sie sind alle sehr lerneifrig und ich setze großes Vertrauen in sie."


    Helena hielt kurz in ihrer Rede inne und suchte nach Worten. Sie hatte sich ehrlich gesagt, kaum auf eine Rede vorbereitet, doch dafür ging sie ganz gut vonstatten. Na, viele Besonderheiten waren auch nicht zu berichten.


    "Ausserdem ist der Bau eines Capitols geplant, der mittlerweile auch Formen annimmt. Ich habe den Duumvir mit der Bitte beauftragt, ein geeignetes Grundstück zu finden und ich bräuchte auch noch einen Auguren, der das Grundstück auf seine Eignung prüft."


    Mit diesen Worten wandte sie sich lächelnd mit einem Nicken in Richtung der kleinen Gruppe von Auguren.


    "An besonderen Vorfällen gibt es allerdings nicht vieles zu melden. Die Bürger sind religiös aktiver geworden und huldigen häufig den Göttern. Abschließend kann ich sagen, dass ich stolz auf diese Provinz bin. Gibt es irgendwelche Fragen?"

  • Gebannt hörte ich der Zusammenfassung meiner Pontifex zu.
    Könnte es tatsächlich sein, dass diese Frage für Sie überraschend kam?
    Der Bericht klang allerdings sehr gut und ich bedauerte wie so oft, dass meine Pflichten mich nun schon so lange von Hispania forthielten.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!