Ausserhalb der Schule

Ich blickte hinauf auf den Himmel.
"Um die Sterblichkeit.
Sie sind unsterblich, dass heisst sie haben unendlich viel Zeit, alles zu machen, zu erleben...
Sie beneiden uns darum dass wir sterblich sind.
Wir alle müssen einmal von hier gehen, unsere Zeit ist wertvoll. Deshalb zählt manchmal jede Sekunde im Leben eines Menschen.
Jeder einzelne Moment den er erlebt wird zu seinem Leben.
Die Götter wissen nicht wieviel ein Moment sein kann."

"Denke ich irgendwie auch. Deshalb sollten wir auch jeden Moment geniessen.
Kampf der Götter hin oder her, selbst die Blitze sehen schön aus."
Gar nicht lange darauf schlug ein solcher etwas entfernt in einen Baum ein.

"Zurück zur Schule oder weiter in den Wald?"
Alleine auf offener Fläche zu laufen war gefährlicher als sich in einem Wald oder am Rand dessen zu befinden.

"Also komm."
Ich nahm sie an der Hand und führte sie auf einen kleinen Wildwechsel, der in den Wald führte.
Hier war man wenigstens etwas vor den tropfen geschützt.

"Es wird langsam kühler, aber so ist das ja im Winter.
Kennst du viele Lieder?", fragte ich beiläufig und einfach so, während wir den Pfad hinuntergingen.

"Tja die die ich kenne wären vermutlich nichts für dich.", sagte ich und musste dabei grinsen.
Selbst Strafgefangene sangen schliesslich ab und zu etwas.

"Hm, die Erwähnung hübscher Frauen könnte zwar auf dich zutreffen, aber...
Lass mich überlegen..." Ich dachte nach, die Zeit damals hätte ich am liebsten verdrängt und jetzt dachte ich amüsiert dran zurück.

"Wir hatten zwar nicht viele Gelegenheiten zu trinken, aber in der Armee war dieses das bekannteste:"
Nun erklang meine Stimme, allerdings nicht zu laut
"Ja, Wein, Weib und Gesang,
Und das ganze ein Leben lang!
Wenn das nicht mehr wär', ich armer Tor,
|: Ja dann wär' mir Angst und Bang
Schlaget an das erste Faß,
Denn der Wein schlichtet größten Haß.
Er benebelt die Sinne
Und schlägt auf die Stimme,
Aus jedem Tenor wird ein Baß.
Mannen hebet an den Kilt.
Für die Weiber ein lustiges Bild.
Doch wer sich nicht traut,
Weil er klein ist gebaut,
Der verstecke sich hinter sein Schild.
Weiber knöpft auf die Blusen, aber schnell.
Denn wir Mannen lieben Blusen ohne Ell.
Bleibt das Hemd zu bis oben,
Kriegt Ihr keinen Mann zum Toben.
Macht Ihrs doch gibt's Gejaul und Gebell."
ich musste lachen, als ich an die Zeiten zurückdachte.

"Na hör mal, die letzten Jahre fehlte es mir einfach an Gelegenheiten.
Kannst du denn besser singen?"

"Hört sich sehr... frühlingshaft an.", sagte ich und schmunzelte.
"Ok Aine, ich gebs zu dass du besser singen kannst."