Rede des Tribunus Plebis

  • "Ich glaube ich muss nicht den "aufgeblasenen Patrizier" fragen, ich kann dir gleich selbst anworten. Die Urbs Aeterna lässt auch einem Homo Novus die Chance aufzusteigen. Rein formells darfst du dich auch schon zum Amtsadel zählen, aber es steht dir natürlich frei, dich weiterhin als Barbaren zu sehen."


    Curio trat nun näher an Avarus.


    "Ach davon sprachst so sibyllisch. Ich bin noch in den Verhandlungen. Wenn wir Pech haben, wird das erst in noch kommenden, umfassenderen Reformen realisiert werden. Aber kommen wird es, darauf sollten wir trinken ;)."

    PATER FAMILIAS DER GENS SCRIBONIA

    amare et sapere vix deo conceditur

  • Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus
    "Eine gute Idee und ein ebenso gedankenreicher Vorschlag. In welche Stube wollen wir gehen?"


    "Es ist doch eher keine gute Idee. Die Götter könnten in deiner "verdammten" Anwesenheit jegliche Flüssigkeiten in Gift verwandeln."


    Mit diesen Worten trat er auf die Seite, nickte dem Consul und widmete sich wieder dem Volkstribun.

    PATER FAMILIAS DER GENS SCRIBONIA

    amare et sapere vix deo conceditur

  • Varus lauschte der Rede mit gemischten Gefühlen. Sicher, nun würden viele der ärmeren Plebejer sofort auf Maximus' Seite stehen - aber wie sah diese 'gute Tat' gegenüber den Patriziern aus - und erst gegenüber jenen Kaufleuten, die eben nicht ihre Waren an den Tribun loswurden? Enttäuscht sah Varus zu dem Mann auf, der auf der Rostra stand. Es mochten ja nur die besten Absichten gewesen sein; aber Varus, der ebenfalls ein Geschäft hatte, konnte die Preise nicht noch weiter drücken als in der letzten Zeit. Dabei bot er schon zum Bestpreis auf dem Markt an! Er seufzte tief undsah sich auf dem Platz um. Nicht viele bekannte Gesichter entdeckte er. Und er war auch einer der wenigen, die lediglich verhalten applaudierten, hatte er sich doch etwas anderes gedacht.

  • Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    Durus sah mit versteinerter Miene, wie der Tribun ganz an die Art des Konsul anknüpfte und die Patrizier beleidigte.
    Währenddessen stürmten die Massen des Volkes, die sich versammelt hatten, auf die Wagen. Durus blieb stehen. Er hatte zwar selbst zur Zeit etwas wenig Geld, aber DAS hatte er noch nicht nötig. Stattdessen sah er sich um und erkannte den Alten von der Rostra-Diskussion. Demonstrativ stellte er sich zu ihm
    "Salve! Der Plebs ist doch wahrlich leicht zu befriedigen." sagte er, während er die Arme verschränkte und missbilligend auf die gierigen Massen sah.


    "Der Plebs ist eine dumme Masse. Leicht lässt er sich durch Volkstribunen wie den da..." Eugenius zeigte auf den Redner auf Rostra "...zur Tat aufhetzen, selbst wenn es den Untergang Roms bedeuten würde. Den Plebs kümmert das nicht. Der Plebs sieht nicht Roms wahre Größe. Die Plebejer leben für den Moment; was danach kommt kümmert sie nicht. Und einen solchen Plebjer haben wir auch noch als Consul! Der Alte hob demonstrativ sein Haupt und seine Arme gen Himmel. "O ihr Götter! Kann Rom tatsächlich mit solchen Gestalten Größe von Dauer erreichen?" Dann ließ er die Arme wieder hinab sinken, denn er sich sicher über die Antwort und schüttelte den Kopf.


    "Anders als bei uns Patriziern, liegt im Plebs alleine Kraft durch seine Masse."


    Als sich Eugenius ausgelassen hatte stellte er sich schließlich dem Patrizier vor. "Doch verzeiht mir meine Ausgelassenheit; mein Name ist Manius Aurelius Eugenius."

  • "Ja, die Plebjer sind leicht aus der Reserve zu locken, nicht wahr? Nun hat der Consul seine Maske fallen gelassen und das aufgebrachte Volk verlangt seinen Kopf. Sag' mir Durus, ist deine Familie immer noch kaisertreu und konservativ, so wie ich sie in Erinnerung habe?"

  • Durus nickte zustimmend.
    "Ich bin gerade erst in Rom angekommen und habe meine Familie seit einiger Zeit nicht gesehen, aber soweit ich das beurteilen kann, bewahren wir noch immer die mos maiorum und stehen treu zum Kaiser - wenn der Kaiser treu zu uns steht. Zumindest ist das meine Ansicht!"

  • Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    Durus nickte zustimmend.
    "Ich bin gerade erst in Rom angekommen und habe meine Familie seit einiger Zeit nicht gesehen, aber soweit ich das beurteilen kann, bewahren wir noch immer die mos maiorum und stehen treu zum Kaiser - wenn der Kaiser treu zu uns steht. Zumindest ist das meine Ansicht!"


    "Ich bin erfreut dies zu hören - habe ich doch in eurer Art und eurem Charakter, soweit ich dies zu beurteilen vermag, einen konservativen Patrizier gefunden, der ehrenwerte Interessen verfolgt. Nun, wenn es deine Zeit erlaubt, geehrter Tiberius Durus, möchte ich euch gerne begleiten und weitere Worte mit euch wechseln, was Rom, gar das gesamte Weltreich betrifft. Wenn nicht wir Patrizier mehr zusammenhalten, wer soll da noch Rom zusammenhalten, mein junger Freund?"

  • "Ah ja!" Eugenius nickte. Vor gar nicht all zu langer Zeit, war er es, der von seiner Nichte Deandra in Rom herum geführt wurde. Ein leichtes Grinsen lag auf seinen Lippen, als er daran dachte. "Nun Tiberius Durus, wenn du gestattest, wird unser Weg erst einmal zur Taverna Apicia führen. Ich denke nach den letzten Geschehnissen tut uns Beiden etwas Vinum gut."

  • Nikias war beeindruckt, aus: gib dem Volk panem et circenses machte der tribunus plebis gleich Falernum et circenses. Sicher war es eine kostspielige Angelegenheit. Diese Sache war für einen Volkstribun sehr rühmlich und das Volk konnte er nun auf seiner Seite wähnen. Ob sich die Bedenken mancher Bürger bewahrheiteten, blieb wohl abzuwarten.

  • Nachdem wieder etwas Ruhe eingekehrt war und er die verschiedenen Reaktionen auf seine milde Gabe zur Kenntnis genommen hatte, konnte er sich nun einem weiteren Thema widmen.


    "Plebejer, als nächstes geht es mir darum euch über ein bestimmtes Thema aus dem Senat zu informieren und eine allgemeine Meinung unter dem Volk zu erfassen.


    Es geht darum, dass im Senat derzeit eine Diskussion betreffend dem Bau eine Ulpianums stattfindet. Dieses soll dem Imperium ein Denkmal setzen und an unsere großen Ahnen und ihre ebenso großen Taten erinnern. Eigentlich keine schlechte Idee, sollte man meinen, hätte die Sache nicht einen kleinen Hacken:
    Es wurde ein Bauplatz vorgeschlagen, was den Abriss eines Tempels zur Folge hätte und dabei handelt es sich um den der Venus Genetrix. Das dies den Zorn der Götter auf uns ziehen könnte, steht außer Frage. Jedoch gibt es bereits Vorschläge wie man diese beschwichtigen könnte: Unter anderem den Tempel Stein für Stein innerhalb des Cäsarforums zu verschieben und ein entsprechendes Sühneopfer für die Göttin zu leisten. Die Priester würden dem nur unter diesen speziellen Bedingungen zustimmen.


    Nun frage ich euch: Würdet ihr diesen Vorschlag befürworten und dem Bau eines Ulpianums für gut heißen oder seht ihr es als nicht zu verantwortend an einen Tempel abzureißen, diesen damit zu entweihen um ihn dann einfach an einer anderen Stelle wieder zu errichten?"


    Maximus war gespannt ob der ein oder andere seine Meinung kundgeben würde. Immerhin ist dies eine größere Angelegenheit, weshalb sich auch das Volk dazu äußern sollte.

  • Seit einiger Zeit verfolgt Victor die Reden auf der Rostra etwas genauer. Dies Plattform ist eine der faszinierendsten Einrichtungen Roms und außerdem nicht weit vom Tempel des Mars Ultor entfernt. Zur Rede des Tribunus Plebis ist er daher auch gekommen. Zwar hat er den Anfang verpasst, doch da wohl sowieso gerade Themenwechsel ist, scheint das nicht so schlimm zu sein.


    Vic hört sich also die Worte zum Ulpianum an und wundert sich, was das Volk mit der Entscheidung über die Versetzung eines Tempels zu tun hat. Er schiebt sich ein wenig nach vorne, damit ihn der Volkstribun auch hören würde und ruft dann seine Frage zur Rostra.


    "Seit wann entscheidet das Volk über göttliche Angelegenheiten? Was haben denn die Götter dazu gesagt?"

  • "Menschen sollten ihren Willen nicht über den der Götter stellen! Weder Senatoren noch das einfache Volk! Einen Aufstand gibt es nur, wenn der Wille der Götter missachtet wird. Darum ist es doch müßig darüber zu reden, wenn die Entscheidung uns weder obliegt, noch uns obliegen darf. Der Tempel ist ein Heim der Venus, mit der consecratio wurde der Ort zu ihrem Eigentum. Nur den Göttern allein obliegt die Entscheidung einer Versetzung, eines Abrisses oder sonst etwas. Alles andere kann nur ihren Zorn nach sich ziehen!"

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