• Da es dem Verhafteten anscheinend die Sprache verschlagen hatte wurde er nun von den Praetorianern in Ketten gelegt und zur Castra Praetoria gebracht.


    Decius schaute sich noch einmal um und sah, dass der Platz nun wieder genau so leer war wie noch vor kurzer Zeit. Zufrieden half er seinen Kameraden, den Querulanten zur Castra zu transportieren.

  • Curio stand noch immer auf der Treppe und beobachtete die Menschen, die sich zu zerstreuen begannen. Er war froh, floss kein Blut, wunderte sich aber, dass die Leute so schnell wieder von dannen zogen.


    Eine Frage, die ihm nach wie vor nicht aus dem Kopf ging, stellte er ungezielt in die Runde. Es war nicht ersichtlich, ob er wirklich eine Antwort erwartete oder nicht.


    "Wie konnte der Consul nur derart Mars beleidigen...?"


    Er schüttelte den Kopf und beobachtete weiter die Menge.


  • Imperiosus kam gerade, auf seinem Weg zum Mercurius-Tempel an dem Gescheheniss vorbei. Einige Menschen standen noch herum, auch eine Reihe von Praetorianern.
    Er konnte nur mutmaßen was hier geschehen sei, doch er ging ohne Nichts zu ahnen die Treppe herunter als er einen Mann dies sagen hörte.
    Im Vorbeigehen sprach er ihn kurz an.


    "Dies ist nicht verwunderlich, Fremder. In einer persönlichen Unterredung mit dem Consul hat er mir offenbart, dass er Nichts von Mars hält. Er meinte, dass Mars im Zusammenhang mit dem Morden römischer Heere stehe und er selbst zwei seiner Söhne beraubt wurde. Er sagte er werde nicht zusätzlich die Gier nach menschlichen Blut anheizen und einem Gott spenden, der ihm die Söhne raubte. Also bitte, Fremder, dies ist nicht verwunderlich."


    Und Imperiosus ging weiter. Es war alles gesagt und der Fremde sollte nun eines Besseren belehrt sein.

  • "Nun ja...nun sind wir schon ein wenig weiter draußen."


    So sprachs nun ziemlich sinnreich nachdem sie am Fuß der Treppe standen und er schon wieder ein Pause machte. Das lag sicher nicht daran, dass er schon nicht mehr laufen wollte oder konnte, aber sie verstand auch nicht so ganz warums nun nicht so richtig weiter ging. Hatte sie irgendetwas vergessen?

  • Balbus schaute sie an und hatte das Gefühl, dass sie entweder verwirrt oder enttäuscht war. Und so setzte er zu einer Erklärung an: "Hier hätten wir die erste Sehenswürdigkeit der Stadt. Der Palast des Kaisers." Er deutete auf das Gebäude, dass sie soeben verlassen hatten und schmunzelte leicht.
    "Es gibt mehrere Trakte. Zum einen das Domus Augustana, in dem sowohl der Kaiser als auch seine Familie lebt und daneben das Domus Flaviana, das unter anderem die Aula Regia, also den grossen Thronsaal enthält. Auch die Officien der Administratio Imperialis befinden sich hier."


    Er lächelte. "Und natürlich gibt es auch das Domus Aeliana, in dem die Gens Aelia ein lebenslanges Wohnrecht geniesst."

  • Und nun konnte sie nicht anders als laut los zulachen. Sie hatte ja wirklich mit Allem gerechnet, aber nicht damit, dass er ihr Heim vorstellte. wenn sie sich irgendwo in Rom gut auskannte dann hier. Auch wenn sie noch nicht überall war, aber sie wusste schon was hier befand. Nachdem sie sich dann wieder ein wenig gefangen hatte und so langsam versuchte wieder den nötigen ernst in die Sache zu bringen, wollte sie natürlich die Sache kommentieren.


    "Also, dass der Kaiser hier wohnt und seine Empfänge hier abhält. Ich bin ehrlich beeindruckt. Das wusste ich noch gar nicht. Das ist also ein ziemlich denkwürdiger Ort?"


    Natürlich wusste sie dies alles, dennoch spielte sie im Moment gern die Unwissende, die gerade dieses Fleckchen gezeigt bekam.

  • Balbus hatte stark damit zu kämpfen nicht zu lachen und sprach daher einfach weiter: "Er wohnt hier und regiert aus diesen Gebäuden heraus das gesamte Reich. Man könnte es in der Tat einen denkwürdigen Ort nennen. Manche würden sogar sagen, dass es ein Hort der Macht ist."


    Er deutete auf die Milites vor dem Eingang. "Und wie du siehst, wird der gesamte Komplex streng bewacht durch die mutigsten und ehrenhaftesten Soldaten des Reiches."

  • "Die mutigsten Männer des Imperiums? Ein Hort der Macht?"


    Beeindruckt echote sie diese Dinge nach und machte auch ein dem entsprechendes Gesicht. Große Augen bekam sie und ihr Mund war vor lauter Verwunderung leicht geöffnet.


    "Dass ich hier stehen darf. Eine wahre Ehre."


    Nur schwerlich konnte sie sich ein Grinsen verkneifen und diese Fassade halten, die sie aufgebaut hatte.

  • Balbus nickte. "Ja, eine wahre Ehre." sagte er. "Vielleicht sollten wir weitergehen, bevor uns die Garde noch als Spione festnehmen."


    Er deutete in Richtung einer Strasse, die vom Palast wegführte. "Wenn du mir folgen möchtest?"

  • "Aber natürlich folge ich dir gern. Es wird mir eine große Ehre sein dir folgen zu dürfen und nichts liegt mir ferner als Spion von diesen tapferen Männern noch verhaftet zu werden."


    Mit einem breiten Grinsen folgte sie nun Balbus zur nächsten Sehenswürdigkeit und war gespannt welche dies nun sein würde. Der Auftakt hatte sie schon einmal wirklich gut unterhalten und sie war der Überzeugung, dass es eigentlich nur noch besser werden konnte.

  • Die Führung hatte nun ihr Ende genommen und Balbus sie so kurz davor noch einmal mächtig in Verlegenheit gebracht. Was man ihr auch ansah, denn sie wurde ziemlich rot im Gesicht. Dass er sie daran nun erinnern musste. Diesen Punkt wollte sie eigentlich vergessen.


    "Ähm...ja...glaube ich gern...."


    stotterte sie vor sich hin und konnte sonst nichts darauf erwidern weil ihr nichts einfiel. Was machte man nur in solch einer Situation? Ein anderes Thema einschlagen und das tat sie dann auch.


    "Damit wären wir dann wohl am Ende angekommen und damit aber auch wieder beim Anfang."


    Ein kleines Grinsen schlich sich auf ihre Lippen, musste sie doch an die Erklärung des Palatium denken. Allerdings war sie auch traurig. Denn nun würde er ja gleich gehen müssen.

  • "Ja, wir sind am Ende unserer kleinen Stadtführung. Jedenfalls vorerst." bestätigte er mit einem leicht wehmütigen Blick. "Ich weiss, dass ich dir nicht sonderlich viel zeigen konnte, aber ich hoffe, dass es dir trotzdem ein bisschen gefallen hat und dass du ein bisschen was über die Stadt gelernt hast."


    Er lächelte sie an. "Falls du in nächster Zeit nach Germania kommen solltest, so wird es mir eine Freude sein dir meine Gastfreundschaft anzubieten." sagte er.

  • "Nicht sonderlich viel? Also wenn ich ehrlich bin, war das schon eine ganze Menge. Wäre nun noch mehr gekommen, hätte mir mit Sicherheit der Kopf irgendwann geraucht weil er so viel sich merken musste. Es hat mir viel Spaß gemacht und ich habe die Stadt kennen gelernt und auch so die ein oder andere Sache gehört, die mir sicher nicht jeder erzählt hätte."


    Den Blick bemerkte sie und sie konnte es auch nachfühlen auch wenn sie nicht ganz verstand warum. Doch sie konnte es recht. Nur zeigen, das wollte Vespa dies nicht. Ihm schien der Abschied von Rom sehr schwer zu fallen und sie wollte da nicht noch etwas zu beitragen. Zumindest nicht so lange sie dies verhindern konnte.


    "Die Einladung nehme ich wirklich gern an. Wenn es mich nach Germania verschlägt, werde ich dich besuchen kommen und schauen wie es dir dort so geht."


    Auch sie lächelte erneut als er es tat.

  • "Dann werde ich dich voller Freude erwarten und auf den Tag hoffen, an dem du vor dem Tor meines Castellums auftauchst." sagte er.


    Einen Moment lang schwieg er, dann durchbrach er die Stille.


    "Es ist an der Zeit. Es war mir eine Freude dir meine Heimatstadt zeigen zu dürfen und eine noch viel grössere war es mir dich kennenzulernen."


    Er lächelte. "Es fällt mir zwar schwer, aber nun muss der Abschied folgen. Lebe wohl, Aelia Vespa und mögen die Götter dich schützen und über dich wachen."

  • "Vielleicht werde ich das eines Tages wirklich tun und vielleicht ist es ja auch früher als man denkt."


    Vespa lächelte die ganze Zeit und versuchte dieses freundliche und eigentlich ehrliche Lächeln auch bei zu behalten als er sich von ihr verabschiedete.


    "Lebe wohl, Prudentius Balbus und mögen dich die Götter auf deinem Weg und natürlich auch in Germania bei der Erfüllung deiner Pflichten beschützen und immer an deiner Seite stehen."

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