Sullis erste Orakelbefragung

  • Ganz aufgeregt verliess Sulli schon am frühen Morgen die heimelige Sicherheit der Casa Vinicia, um endlich das Orakel über sein Schicksal zu befragen.


    Er freut sich, Sybilla wieder zu sehen...


    "Ave, ich habe den Weihrauch mitgebracht. Mein Onkel Hungi hat ihn gekauft."
    Aufgeregt übergibt Sulli der Sybilla den Weihrauch. Er konzentriert sich und versucht die Frage seines Lebens, seiner Zukunft zu formulieren.


    Sulli, denkt er sich, jetzt ja KEINEN Versprecher und Worte wie Bauer, Tagelöhner, Landstreicher oder Kloputzer in den Mund nehmen.


    "Liebste Sybilla, befrag das Orakel. Ich würde gerne von Dir eines wissen. Glaubst du ich werde ein hervorragender Jurist, ein patriotischer Volkstribun, ein schützender Legat oder ein furchterregender Praefectus wie Onkel Hungi?"


    :D

    =* Amicus certus in re incerta cernitur *=


    =*Tausende Pfeile der Perser verdunkeln den Himmel, mein Herr - Schön, wir kämpfen sowieso lieber im Schatten.
    Dienekes von Sparta

  • Lächelnd begrüßt die Priesterin den Jungen wieder.
    "Salve, Sulli. Wie schön, dass du den Weg hierher so schnell wieder gefunden hast..."
    Vorsichtig nimmt sie den Weihrauch entgegen und sieht ihn sich kurz an. Staunend stellt sie fest, dass er tatsächlich den richtigen besorgt hat. Andere Fragende hatten da schon weitaus mehr Probleme mit. Silvia nickt lächelnd.
    "Wunderbar! Der Weihrauch ist genau richtig."
    Sie lässt den Beutel in einer Falte ihres Gewandes verschwinden und fördert sogleich Wachstäfelchen und Stilus zutage. Geübt notiert sie sich seine Frage und nickt zufrieden.
    "Eine interessante Frage, Sulli. Gut, dann werde ich sie kurz fragen. Warte so lange hier..."
    Verschwörerisch zwinkert die Priesterin dem Kleinen zu und macht sich dann auf den langen Weg zum Orakel. Mit elegantem Gang durchquert sie Licht und Schatten um sich allmählich dem verborgenen Raum zu nähern, in dem das große Orakel wirkt.


  • Sulli spürt, wie sein Schweiss aus allen Poren trieft. Was für eine Aufregung.....welchen Weg soll er wohl einschlagen.....

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  • Nach einer kalten Nacht, die Sulli schlafend auf den Treppen des Tempels verbringt, denkt er sich, ob sein Leben so lang wird, dass Sybilla mehr als blos ein paar Stunden benoetigt.....

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  • Eine ganze Weile später kommt die Priesterin den langen Gang zurück. Der kleine Sulli ist noch immer da und sie freut sich, dass er so brav gewartet hat. Vor allem, da die Sibylle wirklich lange gebraucht hat. Sie war unglaublich tief in die Trance eingetaucht, was darauf schließen lässt, dass sie lange und intensiv nach der Antwort hatte suchen müssen. Aber zumindest hat der Junge nun einen eindeutigen Orakelspruch.
    "Ich habe hier die Anwort des Orakels, Sulli."
    Die Priesterin lächelt den Jungen an, rollt das Pergament auseinander und liest ab:
    "Oh, wie wohl wär mir am Morgen,
    Oh, wie wohl ist mir am Morgen,
    Denn es ist mir wurschtegal,
    Falls ich nicht fett werd wie ein Aal,
    Und ich nehme nicht zu,
    Was ich tu."

    Sie rollt das Pergament wieder zusammen und reicht es Sulli mit einem Zwinkern. "Also für mich hört sich das wie ein 'Ja' an."

  • Sulli konnte sich Freundenstränen nicht erwehren. Das Orakel, die Sybilla weisen ihm den Weg.


    "Das heisst, dass ich nicht nur ein Ziel haben kann sondern mehrere. Wichtig ist nur, dass ich nicht zuviel Gewicht habe. Also Übergewicht. Danke Sybilla.....und noch was. Wenn du einmal in Not bist, wenn du Zweifel hast, wenn du in Bedrägniss gerätst, wenn du alt bist und kein Zuhause hast. Komm zu mir. Sulli wird dir helfen. Das verspreche ich."


    Sulli verneigt sich, wendet sich und geht ab. Auf seinen Lippen ein stolzes Lächeln. Und die Gewissheit, Onkel Hungi die nötige Ausbildung für alle Lebensziele abzuringen.........


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    Einmal editiert, zuletzt von Publius Vinicius Sulla ()

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