In dem Moment als Nadia abgeführt wurde, brach auch die letzte Verstrebung der Regenrinne. Ganymed, der gerade mit seiner einen Hand in Richtung Fenster tastete, fiel in Richtung der Strasse herunter. Wieder kam ein erschrockener Laut über seine Lippen und die Regenrinne sauste herunter. Doch der Schwung katapultierte Ganymed, der sich an der Rinne nicht mehr halten konnte über die halbe Strasse hinweg und er landete auf einem Überdach eines Standes. Das Holz barst, das Ledertuch riß und Ganymed landete polternd in Würsten, geräuchertem Fleisch und anderen kulinarischen Dingen. Die Standfrau schrie laut auf als er vom Himmel fiel und kreischte. Sofort kam ein dicker Mann aus dem Laden und starrte auf den benommenen Ganymed, der sich aufzurappeln versuchte.
Empört starrte ihn der dicke Mann an. Zornigen Blickes packte er einen Knüppel, den er auf dem Fensterbrett bereit hatte und schlug auf Ganymed ein. Ganymed schrie erschrocken auf. Vom Aufprall völlig benommen hielt Ganymed seine Arme schützend über seinen Kopf und taumelte aus der Reichweite des Mannes, der laut und empört. "He, Vigiles, ihr habt da jemanden vergessen!" rief. Ganymed taumelte auf die Strasse. Um ihn herum drehte sich alles und er wußte nicht recht, wo er hinlief.
Ein heftiger Schmerz zuckte durch seinen Brustkorb und das Atmen fiel ihm schwer. Auch schien sein Kopf viel schwerer zu wiegen als sonst. Erstaunt merkte er, wie ihm etwas warmes aus der Nase lief und als seine Hand darüber fuhr, hatte er Blut daran kleben. Verwirrt blieb Ganymed stehen und sank langsam auf der Strasse auf die Knie und fiel dann um. Noch ehe er auf der Strasse aufschlug, war er schon bewußtlos. Einige Menschen sahen zu ihm und manche blieben um ihn herum stehen.
"Ist er tot?" fragte ein kleines Mädchen.
"Ich weiß nicht...!" meinte die Frau, die das Kind an der Hand hielt. "Aber das geht uns auch nichts an." Mit den Worten zerrte sie das Mädchen weiter, die mit großen Augen und mitleidig auf den bewußtlosen Ganymed zurück sah.