Tiberius und Toxis

"Wie schön. Ich schau mal ob ich für etwas reservieren lassen kann.
Möchte einer von euch etwas zu trinken?"

"Klingt gut!" stimmte Aine zu.

"Gut. Moment..."
Ich erhob mich und holte eine Amphore her. Ich stellte zwei Becher auf den Tisch und schenkte ein, ich merkte dass ich den dritten vergessen hatte, lehnte mich nach hinten zum Nachbartisch, nahm einen Becher und füllte auch diesen mit rotem Wein.

"Oh, wir hatten ein paar schöne Tage miteinander verbracht. Ich muss sagen, ich habe es genossen.
Interessierst du dich dafür?" Ich nahm einen Schluck Rotwein und machte mit dem Becher eine "zumwohlgeste", zu Aine und dann Iovianus.

Aine erwiederte die Geste, so ganz wohl war ihr nicht, dass sie jetzt so zwischen den beiden Männern saß. Schweigsam verfolgte sie das Gespräch, sie wünschte sich gerade an einen anderen Ort, weit weg von hier, noch besser wäre es natürlich, sie wäre unsichtbar.

"Ich habe sie in die Taverne eingeladen, wir haben den Strand besucht, wie du es ja selbst mitbekommen hast, Picknick gemacht... Ich musste feststellen, dass sie noch gut singen kann, im Gegensatz zu mir." Den letzten Teil des Satzes sagte ich etwas amüsiert, ansonsten war nichts, aber auch gar nichts besonderes aus meinem Gesicht herauszulesen. Höchstens vielleicht, dass ich ein wenig leuchtende Augen bekommen hatte.
Vermutlich war es Aine etwas unwohl, doch... scheinbar führte kein Weg daran vorbei.

Aine spürte wie sich Spannung in dem Raum aufbaute, eilig suchte sie nach einem ausweg, doch so schnell hatte sie keine Idee, wie sie die beiden Männer beschwichtigen sollte.

Ich hatte die Birne aufgegessen und schmiss den Rest zielsicher in den Abfallkorb.
Ich bemerkte seine Angespanntheit.

Aine war auf der suche nach einem Mauseloch, wo sie sich verkriechen konnte, so langsam wurde es doch reichlich ungemütlich.

"Iovianus, stimmt etwas nicht?"
Ich trank den Rest des Weines aus und machte mich auf etwas gefasst...

"Iovianus... " ich machte eine beschwichtigende Geste, merkte aber dass er sie angesprochen hatte.
Arme Aine, sie tat mir leid. Zwischen zweien zu entscheiden...

Völlig verblüfft strarrte sie zwischen den beiden hin und her! Was sollte sie machen, sie biss sich auf die Unterlippe, sie hatte eigentlich nicht gewollt, dass es soweit kam.

Langsam wurde sie wütend: "DU HAST KEIN RECHT MICH SO AN ZU BRÜLLEN!" sagte sie, den Tränen nah.

Sie stand auf und lies die beiden allein, sollten sie es doch unter sich ausmachen, sie hatte keine Lust dauaf, zumal sie nicht sicher war, was sie Empfand.......