Officium|Augur

  • Weiterhin lächelnd folgte sie seiner Anweisung und nahm Platz. Sie betrachtete kurz die Züge ihres Gegenübers ehe sie auf ihre im Schoß gefaltete Hände blickte und einen Anfang suchte.


    "Nun, es ist folgendermaßen. In Hispania wird momentan der Bau eines Kapitols geplant. Besser gesagt ist die Planung bereits abgeschlossen und die Architekten suchen nach Plätzen in der Stadt, welche geeignet sind. Doch selbstverständlich brauchen wir auch einen Auguren für die Wahl des endgültigen Bauplatzes"

  • "Einen Auguren, ja..."


    Er blickte kurz nachdenklich.


    "Nun, wie ihr sicher wisst kann ein Augur keinen Bauplatz in diesem Sinne auswählen. Er kann einen Vorschlag auf seine Eignung hin überprüfen und bei der Einweihung anwesend sein, um dort noch einmal die Unterstützung der Götter zu versichern... und ihr werdet vermutlich einiges an Papierkram zu erledigen haben. Es ist nicht ganz einfach, als Augur aus Italia herauszukommen oder auch nur aus Rom. Das kann ich euch aus eigener Erfahrung sagen."


    Er lächelte und machte eine weitschweifige Geste, um seine Menge an Arbeit, die sich in Form von Papieren auf seinem Tisch ablagerte, zu verdeutlichen.

  • "Ja, aus eben diesen Gründen brauche ich einen Auguren. Ich errichte diesen Tempel zu Ehren der Götter und nicht zu Ehren meinerselbst und mir ist wichtig, dass wir geeignetes Gebiet erwählen."


    Sie musste lächelnd.


    "Aber was den Berg an Arbeit angeht kann ich Dich verstehen. Ich bin damals kaum aus Hispania herausgekommen um dem Conventus beizuwohnen. Doch würde ich sehr erfreut sein, wenn innerhalb der nächsten Zeit ein Augur sich dieser Sache annehmen könnte. Es ist wirklich wichtig."

  • "Nun, zweifellos. Ich möchte euch keinesfalls von eurem Unternehmen abraten. Ich wollte euch lediglich auf mögliche Schwierigkeiten hinweisen. Nun, ich nehme an, dass ihr bei dieser Aufgabe an mich gedacht habt, wenn ihr zu mir kommt. Schließlich bin ich nicht der Magister Augures."


    Er legte die Fingerspitzen zusammen und lehnte sich ein wenig zurück.


    "Der möglicherweise schnellste Weg würde über den Kaiser führen. Legt ihm die Wichtigkeit des Tempelbaus nahe und er wird einen Auguren abstellen, vermutlich auch einen solchen, den ihr auswählen dürft. Oder habt ihr bereits etwas ähnliches in die Wege geleitet?"

  • "Nein, das habe ich noch nicht! Ich wollte mir erst einmal einen Rat einholen, aber ich schätze du wirst Recht haben. Nur wollte ich nicht direkt vor den Imperator treten. Wahrscheinlich ist es aber tatsächlich besser!"


    erwiderte sie schmunzelnd und strich sich eine Falte der Tunika glattt, zog sie wieder hoch und rollte diese auf.


    "Wenn es allerdings für dich genehm ist, werde ich dich bei ihm vorschlagen!"

  • Sim-Off:

    Tut mir leid, hab's total vergessen :(


    "Nein ich denke das wäre es für's erste! Ich werde beim Pontifex Maximus vorsprechen und ihm deinen Namen nennen. Ich hoffe er wird mir meine Bitte gewähren. Vale, Sophus!" nickte Helena ihm freundlich zu und stand auf.

  • Er erhob sich ebenfalls und verbeugte sich leicht.


    "Vale, Pontifex.", sagte er und setzte sich, nachdem die Tür wieder geschlossen und er allein im Raume wahr um sich mit einem kurzen resignierten Seufzen wieder an die Arbeit zu machen.


    Sim-Off:

    Nicht weiter schlimm.

  • Ein Bote erreichte die Villa und gab einen Brief der Verwaltung ab:


    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    An Tiberius Annaeus Sophus



    Auf Wunsch unseres Kaisers habe ich einen Termin für die Vollversammlung der Acta Diurna festgelegt. Diese wird am ANTE DIEM XII KAL MAI DCCCLVI A.U.C. (20.4.2006/103 n.Chr.) in den Hallen der Aula Regia mit unserem Imperator stattfinden.
    Bitte finde dich am genannten Tag im Officium Imperatoris ein, um einen Audienztermin zu erhalten.


    Vale,



    Gaius Decimus Maior
    Magister Officiorum – Officium Imperatoris


  • Tiberius trat an diesem Morgen mit einem zufriedenen Lächeln an die Tür seines Officiums in der Regia des Cultus Deorum und atmete tief durch. Er hatte vor kurzem erst einen Brief vom Magister Memoriae erhalten, der eine Weisung des Kaisers selbst enthalten hatte. Er würde endlich wieder Italia verlassen können, hatte er sich doch in diesem Gebiet zwar nicht unwohl, aber nicht wirklich gefordert gefühlt. Vielleicht erwartete ihn in nun in Hispania eine andere, wichtigere Aufgabe.
    Mit ruhiger Hand befestigte er einen kleinen Zettel an der Tür.


    Aufgrund einer Weisung des Imperators befinde ich mich für eine nicht zu bestimmende Zeit in Tarraco in der Provinz Hispania. Sämtliche Nachrichten sind an die Pontifex Hispania, Rediviva Helena, zu übermitteln.


    Gezeichnet


    Tib. Annaeus Sophus


    http://www.imperium-romanum.in…ges/sigs/cdcoau-augur.png


  • Sim-Off:

    Großvater ist verwandtschaftlich zwar nicht richtig, Urgroßvater wäre aber nicht wirklich realistisch. Entschuldige also den Formfehler.


    Die ganze familia wollte er besuchen und scheute auch nicht den Weg zu seinem Großvater, einem Augur. Selbstbewusst schritt er durch den Tempel und gelangte schließlich zum Officium, an das er klopfte.

  • Sophus fühlte sich erschöpft, als er eintraf. Er hatte nicht einmal bei seinem Haus Halt gemacht, sondern war gleich hergekommen. Was hätte er in seinem Heim auch tun sollen? Es war nichts mehr dort, was ihn interessierte oder woran er sich besonders erinnerte. Das kleine Haus war von einem bleiernen Nebel umhüllt. Er erinnerte sich jedoch an seine Aufgabe.
    Er kehrte zurück, nahm den vergilbten Zettel von der Tür des Officiums und ging hinein. Er murmelte ein Wort zu dem Sklaven, der die Truhe mit seinen Berichten mit sich trug, und ließ ihn die Truhe im Raum abstellen. Dann machte er sich daran, sich wieder einzufinden. In Rom hätte er so rasch sicher keine Ruhe.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!