• "Vielleicht sollten wir das wirklich lieber lassen. Ich denke, du wirst gut schlafen. Man kann viel über Milo sagen, aber nicht, dass er unbequeme Betten hat!" sagte er lächelnd.
    Wie schade, dass sie morgen weg sein würde...

  • Fabia erwiderte sein Lächeln. Er führte sie durch die Casa und dann kam eine Holztür zum Vorschein, vor der Durus stehen blieb.
    "Gut, dann...werde ich das Bett wohl testen gehen..." sagte sie, nachdem sie sich zu Durus umgewandt hatte. In ihrem Bauch kribbelte es seltsam, doch sie würde sich hüten und sich diesem Gefühl hingeben!

  • Tja, da waren sie auch schon. Wie dumm! Beinahe hätte er gefragt, ob er ihr bei ihrem Test behilflich sein dürfte. Aber so etwas tat man nun wirklich nicht!
    "Gut, dann..." er räusperte sich "wünsche ich dir eine gute Nacht! Mögen die Götter dich behüten!"
    Mehr fiel ihm jetzt auch nicht ein.

  • "Ich danke dir, Durus. Auch für den Vorschlag, hierher zu kommen. Bisher habe ich nicht bereut, mitzukommen. Mögen die Götter deinen Schlaf bewachen. Schöne Träume..."
    Fabia lächelte ihn noch einmal lieb an, dann offnete sie die Tür und verschwand in dem Zimmer. Drinnen lehnte sie sich kurz mit dem Rücken an das Holz und seufzte. Warum nahm Durus' Anwesenheit und seine Art sie derart mit?

  • Durus lehnte sich zur gleichen Zeit - ohne es zu wissen - auf die andere Seite der Tür. Sie war so...so wunderbar! Aber er wusste nicht, ob sie ihn auch so wunderbar fand. Vielleicht war sie einfach nur höflich? Wie dem auch sei - er wollte auch nicht mehr zu Milos ungehobelten Freunden zurückkehren. Wenn er rasch schlafen ging, würde er vielleicht morgen früh vor Fabia wach werden und sich noch verabschieden können...
    So lief er schließlich los und ging in sein benachbartes Zimmer.

  • Fabia konnte sich schließlich doch noch von der Tür loseisen und sich bettfertig machen. Durus hatte recht gehabt, das Bett war wunderbar weich und Fabia schlief beinahe augenblicklich ein.
    In dieser Nacht träumte sie von IUNO.

  • Durus kam in sein Zimmer und lächelte über sich selbst. Er war tatsächlich verliebt! Und das in seinem Alter! Er hatte immer gedacht, er würde irgendwann eine Zweckehe mit einer Patrizierin eingehen - am besten mit einer, die viel Einfluss hatte. Aber jetzt wünschte er, er würde den Rest seines Lebens mit Fabia verbringen. Und das, obwohl er sie er seit heute kannte! Der Wille von Venus war doch unergründlich!
    Rasch zog er sich aus, dann schlüpfte er in die Leinentunika, die auf dem Bett lag. Jakobus hatte alles gewissenhaft ausgepackt!
    Bevor er schlafen ging, trat er noch kurz an sein neuerworbenes Lararium und entzündete eine Öllampe.
    "Ihr Ahnen, steht mir bei! Zeigt mir den richtigen Weg!" betete er kurz, dann wandte er sich wieder ab und legte sich in sein weiches Bett.
    Noch lange lag er wach und dachte über den Tag nach. Über das Treffen auf dem Markt, das Wiedersehen im Amphitheater und schließlich die gemeinsame Cena. Irgendwann schlief er ein und träumte - natürlich von Fabia.

  • Früh am nächsten Morgen, als die Frühlingssonne sie an der Nase kitzelte, erwachte Fabia. Sie blieb noch einige Minuten liegen und fragte sich, was der Traum wohl zu bedeuten hatte, den sie gehabt hatte. Iuno war ihr erschienen und hatte ihr geraten, sich nicht zu fürchten und den vorbestimmten Weg nicht zu verlassen. Aber was sollte das bedeuten? Welches war der vorbestimmte Weg? Schließlich seufzte Fabia und stand doch auf. Sie wusch sie mit dem bereitstehenden Wasser, kleidete sich an und bürstete sich das Haar. Wie gern hätte sie eine Leibsklavin gehabt! So musste sie sich selbst das Haar hochstecken, was ihr nicht so gut wie am vorangegangenen Abend gelang, aber dennoch annehmbar war. Von ihren Ohren klimperten nun goldene Ohrringe. Als sie fertig war, schob sie die Tür auf und trat auf den Gang. Sollte sie einfach so gehen? Sie hielt inne und lauschte. Alles war still. Milo und seine Freunde schliefen sicher ihren Rausch aus und Durus schien auch nocht nicht wach zu sein. Sie wollte ihn auch nicht wecken, also ging sie zurück in das Cubiculum, nahm Pergament und Feder und schrieb Durus eine kurze Nachricht, die sie auf den Boden vor sein Zimmer legte, ehe sie zusammen mit den Sklaven die Casa in einer Sänfte verließ, die gen Rom getragen wurde...



    Durus!


    Verzeih mein unhöfliches Benehmen, doch ich wollte dich nicht aus dem verdienten Schlaf reißen. Solltest du jemals wieder in Rom sein, würde ich mich sehr freuen, wenn die Götter deine Schritte in die Casa Helvetia lenken würden. Ich danke dir und auch Milo, bitte richte ihm dies aus.


    In Verbundenheit,
    Fabia

  • Durus erwachte am nächsten Morgen wohlgelaunt. Er hatte wunderbar geträumt. Von Fabia. Sie waren zusammen über Wiesen geschlendert, dann hatten sie sich zusammen niedergesetzt und ... ach, es war zu schön gewesen, um es zu beschreiben.
    Als er die Sonne bemerkte, die sein Zimmer durchflutete, saß er senkrecht im Bett. Er hatte doch extra aufstehen wollen, um Fabias Abreise nicht zu verpassen!
    Schnell löste er sich aus den zahlreichen Decken und Kissen und riss die Tür auf.
    Vor ihm lag der Brief von Fabia. Er nahm ihn und las ihn. Als er wieder aufsah, stand einer dieser langhaarigen Sklaven vor ihm. Durus fiel ein, dass er ja noch sein Nachthemd trug und zog sich rasch wieder in sein Cubiculum zurück.
    Dann las er den Brief noch einmal. Er war zu spät.
    Mit hängenden Schultern warf er sich aufs Bett. Ob er die Angebetete noch einmal sehen würde? Wieso hatte Venus ihn nicht geweckt?
    So lag er etwas da und dachte nach...

  • Durus kam wieder herein und rief seinen Sklaven herbei.
    "Wir gehen, pack meine Sachen. Diesmal gehts fast in deine alte Heimat!"
    Dann wandte er sich an den Haussklaven
    "Sag Milo, dass ich wieder für die Stadtverwaltung unterwegs bin. Es wird höchstwahrscheinlich für eine längere Zeit sein. Und ich danke ihm für seine Gastfreundschaft - ich würde es ihm persönlich sagen, aber ich muss weg - wer weiß, wann das Schiff ablegt!"
    Und schon war in seinem Zimmer, legte die Toga ab und zog sich seinen Reiseumhang an. Dann ging er hinaus, um das Schiff im Portus aufzuhalten, bis Jakobus mit dem Gepäck kam...

  • Jakobus nickte nur, als sein Herr wieder hereingerauscht kam und ihm Anweisungen gab. Seine Heimat? Nach Iudaea? Das würde ihm wirklich gefallen...
    Er murmelte nur "Ja, Herr" aber der Herr hörte das sowieso nicht mehr, denn er war schon in seinem Zimmer verschwunden.
    Jakobus schlenderte hinter ihm her und erreichte die Tür gerade, als sein Herr herauskam und zur Porta eilte.
    Jakobus ging in das Gästezimmer, wo die Toga noch auf dem Bett lag. Sorgfältig legte er sie zusammen und packte sie in den Reisesack für kurze Reisen. Außerdem suchte er noch ein paar andere Dinge hinein und verschnürte das Bündel sorgfältig.
    Dann ging er in die Sklavenunterkunft und machte sein eigenes Bündel zurecht.
    Schließlich verabschiedete er sich von den anderen Sklaven und folgte seinem Herrn zum Portus

  • Wieder betrat Durus das Haus, das er eigentlich hasste. Er hatte einen Arbeiter vom Hafen bezahlt, damit dieser ihm das Gepäck in die Casa schaffte. Doch heute konnte ihn nichts betrüben. So begrüßte er freundlich den wieder einmal völlig geschmacklosen und zugleich protzig gekleidete Milo.
    "Salve, Milo! Ich müsste noch etwas deine Gastfreundschaft beanspruchen, wenn es dir nichts ausmacht!"
    Milo lachte laut auf. Er lachte gerne und wenn er lachte, lachte er laut.
    "Natürlich mein lieber Jung'! Bist ja 'n ganz hohes Tier geworden, wie sie sagen!"
    Trotz dieser respektlosen Töne verzichtete Durus diesmal auf eine säuerliche Miene. Er war verliebt und so schaltete er diesen unangenehmen Zeitgenossen einfach weg und dachte an seine Göttin...apropos Göttin! Er musste noch für Fabias Wohl opfern! Aber zuerst einmal musste er ankommen.
    So ging er in sein Gästezimmer, das wieder perfekt aufgeräumt war, jedoch wieder so seltsam eingerichtet war...

  • Durus kam in sein Zimmer und setzte sich aufs Bett. Dann ließ er sich auf die weiche Matratze sinken und wünschte sich, Fabia würde wieder an seiner Schulter liegen wie gestern Abend. Aber sie war weit weg in Roma...
    Nach kurzem Liegen seufzte er deshalb und stand wieder auf, um sich an den Schreibtisch zu setzen, wo er sein Briefpapier hervorholte, das ihm in diesem Augenblick äußerst förmlich und unpersönlich vorkam...
    Er überlegte, wie persönlich sein Brief ausfallen durfte - vielleicht würden ihn die Sklaven oder gar der Hausherr lesen, bevor Fabia ihn in die Hände bekam. Die Enge der Beziehung jetzt zu offenbaren war wohl keine gute Idee...nach einiger Zeit rief er einen Sklaven herbei und fragte nach Büchern von Ovid - Fabia schien diesen Ovid doch zu mögen! So las er etwas, bis er einen passenden Abschnitt gefunden hatte...


    Lange grübelte er, verwarf Ideen wieder, überlegte sich etwas Neues, strich alles wieder durch und holte neues Papier...

    Ad
    Helvetia Fabia
    Casa Helvetia
    Mons Esquilinus, ROMA


    Durus Fabiam s.p.d.


    liebe Fabia. Ich bin gesund in Misenum angekommen und sofort mit viel Arbeit überhäuft worden. Aber dir geht es sicher kaum besser. Ich wünschte, ich wäre noch in Roma, wo die Sonnenuntergänge so hinreißend sind. Ich liebe sie.
    Vielleicht werde ich sie in Zukunft häufiger ansehen können - ich bin zum Sodalis Curiae ernannt worden! Das heißt, ich muss wohl gelegentlich in die Urbs. Vielleicht können wir uns dann ja treffen und etwas Ovid weiterlesen.
    Ich habe eine sehr schöne Stelle gefunden. Sie ist im zweiten Buch der Ars Amatoria:


    Ein weiser Mann, dieser Ovid, würde ich sagen.
    So, ich muss enden. Schreibe mir doch, wie es um dich bestellt ist.


    Vale bene
    http://home.arcor.de/fleisch14/IR/siegel-MTD.gif


    Da er kein besseres Papier zur Hand hatte, verwendete er eben doch sein Briefpapier, auch damit sie wenigstens wusste, dass es sicher von ihm war.
    Als er geendet hatte, ging er hinaus und organisierte die Briefzustellung....

  • Bedauernd zuckte der Sklave mit den Schultern, dann verschwand er kurz, wobei er sagte
    "Tretet doch solange ein und wartet hier einen Augenblick!" und bedeutete sie in das Vestibulum mit dem riesigen Hundemosaik
    Nach kurzer Zeit kam er mit dem Herr selbst. Er war wie immer mit zahlreichen Goldringen und -ketten behängt und trug dazu eine apfelgrüne Tunika. Lächelnd kam er auf die Vigiles zu
    "Seid mir gegrüßt, meine Lieben! Ihr möchtet mein Haus überprüfen? Was darf ich euch zuerst zeigen?"

  • Die vigiles folgten der Einladung und traten in das vestibulum ein.


    "Vielen Dank der Herr."


    "Wir wollen uns nur schnell anschauen ob ihr genügend Brandschutzmaßnehmen habt und ob das Gebälk und eventuell auch Säulen stabil sind. Führt uns einfach herum."

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