• Durus ging zielstrebig in das Tablinum und setzte sich in einen der Korbsessel. Sofort huschte ein Sklave herbei und bot ihm einen Becher Wein an.
    "Nur Wasser." antwortete er knapp, dann sah er sich etwas um.
    Vielleicht würde ja seine Verwandtschaft kurz Zeit haben, sich mit ihm zu unterhalten, bevor er wieder aufbrechen musste...

  • Als er am Tablinum vorbeiging, wunderte er sich über den Mann, den er aus den Augenwinkeln sah. Doch dann erkannte Flaccus seinen Vetter Durus.
    Durus? Du bist doch erst vor kurzer Zeit nach Misenum aufgebrochen! Was verschlägt dich so schnell wieder nach Rom?
    Flaccus gesellte sich zu Durus und nahm ebenfalls auf einem Korbsessel Platz, bevor er mit einem Wink den Sklaven Wein zu bringen deutete.

  • Flaccus staunte.
    Nun, dann scheinst du ja bereits in die Arbeit eingespannt zu sein. Doch es ist nicht schlecht, dass dir solcherlei Aufgaben übertragen werden, anstatt du hinter einem Schreibtisch sitzt und nur Papyrusrollen sortierst. So kennt man in Rom dein Gesicht, so knüpfst du schon frühzeitig Kontakte. Führe deine Aufgaben zur Zufriedenheit aus, denn es ist schon beachtlich, dass man dir als scriba solche Verantwortung überträgt. Aber es freut mich zu sehen, dass ein weiterer Spross der Tiberier mit schnellen Schritten in das politische Tagesgeschäft einsteigt.

  • "Ja, es scheint wirklich gut zu laufen. Auch der Magistrat ist ein verständiger Mensch, wie mir scheint. Aber ich muss los, dass ich meine Aufträge ausführe. Ich denke, ich komme dann noch einmal vorbei. Vale!"
    Und schon stand Durus auf, um sich ins Castra Vigilium aufzumachen. Es gab viel zu tun!

  • In all seiner Ruhe saß Flaccus auf dem Korbsessel, als Durus auch schon wieder aufsprang und sich verabschieden musste. Sicherlich wäre ein Amt in der Verwaltung oder ähnliches in der Politik nicht seine Sache. Die Hektik des Alltags würden ihn schon nach kurzer Zeit zermürben und das Dasein als Priester verschaffte ihm die Möglichkeit zu lesen und seine "Geschäfte" in aller Bedächtigkeit auszuführen.
    Vale, Durus. Du bist jeder Zeit willkommen.

  • Durus' Weg ist lang gewesen und endlich steigt er aus der Sänfte und geht hinein - der Ianitor kennt ihn noch.
    So durchquert Durus das Vestibulum und geht in das Atrium, in der Hoffnung, noch jemanden aus der Gens zu treffen.
    "Jakobus, du brauchst das Gepäck nicht auszupacken - ich muss sowieso bald wieder weg" ruft noch seinem Sklaven zu, dann setzt er sich in einen der bequemen Korbsessel, um die Ruhe des großen Raumes zu genießen, der nur ab und zu von vorbeihuschenden Sklaven gestört wird.

  • Aus einem der hinteren Räume taucht langsam Flaccus auf, dem die Ankunft des Durus durch einen Sklaven schnell gemeldet worden war. Er hatte die Schriftrollen beiseite gelegt, den Sklaven angewiesen, ihm bei der Anlegung seiner Toga zu helfen und begab sich nun in das Atrium, um Durus zu begrüßen.
    Salve, Durus. Du warst lange fort. Ich bin froh, dass Mercruius meine Gebete für dich erhört hat und dich wohlerhalten zurückkehren ließ. Auch meine Bitten am Lararium stimmten wohl die Laren und Penaten milde. Bitte, lass dich nieder. Erzähl, wie es dir ergangen ist.
    Dann wandte Flaccus sich an einen Sklaven, der abwartend und unauffällig in einer Ecke stand.
    Bring schnell Wein, ein paar Trauben und etwas Brot, damit mein Cousin sich stärken kann!

  • Durus' Miene hellt sich auf, als Flaccus eintrat. Er begutachtet seinen Cousin von oben bis unten, dann erwidert er den Gruß
    "Salve, Flaccus! Ich danke dir für deine Gebete! Wir sind zwar sogar in einen kleinen Sturm geraten, aber Neptunus und Mercurius waren mir gnädig!"
    Ein Sklave kommt heran und bieten eine Kleinigkeit zu Essen an. Durus greift sofort zu - er hat seit dem spärlichen Mal auf dem Schiff nichts mehr gegessen. Er spült das Brot mit dem Wein herunter - ein guter Wein!
    Dann wendet er sich wieder seinem Gegenüber zu
    "Was gibt es Neues in Roma?"

  • Sim-Off:

    Oh, vergessen: WiSim! ;)


    Flaccus atmet tief durch, als Durus ihn auf die Ereignisse in Rom anspricht. Zu tief sitzt noch immer die Wut.
    Jüngst wurden die Wahlen abgehalten und die Rostra war wieder voll von Rednern, das Forum voll von Zuhörern. Deine Schwester kandidierte zur Quaestrix, deine Cousine und meine liebste Schwester Livia zu Praetrix des Imperiums. Beide wurden für dieses Amt bestätigt. Doch eine Aurelierin, die meinte sich der Sittsamkeit verschrieben zu haben, hetzte ihre Schmähreden gegen Livia, auch gegen deine Schwester und gegen die gesamte Gens Tiberia. Ich habe mich kundig gemacht und drei Tatbestände entdeckt, wegen derer man sie anklagen müsste. Alles andere als eine Verurteilung wäre lächerlich. Doch erscheint mir deine Cousine zu gutmütig. Livia verzeiht diesen verwirrten Geistern zu großzügig und nimmt sie nicht ernst, doch dertartige Reden gegen meine Familie nehme ich ernst...
    Er unterbrach und nahm nun selbst einen Schluck von dem Wein. Er merkte, wie der zorn in ihm hochstieg, doch musste er sich mäßigen.

  • Sim-Off:

    thx!


    Durus setzt sich auf, als Flaccus Stimme immer zorniger wird.
    "Jemand hat unsere Ahnen beleidigt? Eine Aurielierin sagst du? Dieses Weib sollte ihr loses Mundwerk zügeln! Ich könnte unsere Gens vertreten - ich habe schon in Alexandria als Advocatus praktiziert!"
    Bei all diesen erregenden Geschehnissen, vergisst Durus ganz, sich über die Kandidatur von Honoria zu wundern und sich vor allem über ihre Wahl zu freuen.

  • Ja, das hätte sie tun sollen, doch wird sie darin noch von ihrer Gens unterstützt.
    Noch immer ärgert sich Flaccus innerlich darüber, wie der Name seiner Gens in den Schmutz gezogen wurde.
    Die hauptsächliche und schlimmste Beschimpfung richtete sich gegen Livia selbst und zu einer Anklage müsste sie selbst auch die Zustimmung geben. Doch wie ich Livia kenne, wird sie dies nicht tun. So muss die Sache auf sich beruhen und es bleibt abzuwarten, wann sich dieses Weib das nächste Mal im Ton vergreifen wird.
    Eines war sicher, er stand dieser Gens alles andere als wohlgesonnen gegenüber.
    Schon bald steht Livias Hochzeit an, du weißt davon?

  • Durus sieht Flaccus erstaunt an und lässt das Brot, dass er sich gerade in den Mund stecken wollte, sinken.
    "Livia heiratet? Diesen...Helvetier? Das ist mir neu. Wann findet die Hochzeit statt? Zum Glück habe ich in Syria ein paar Mitbringsel gekauft. Als hätte ich es geahnt!"
    Sein Zorn verfliegt, als er von der Nachricht hört. Auch wenn Hungaricus kein Patrizier ist - er ist zumindest Senator und ein verdammt einflussreicher noch dazu! Das würde der Gens nicht zur Schande gereichen...

  • Flaccus´ Miene verzieht sich nur kurz und sehr leicht. Eine Augenbraue wandert nach oben, während er überlegt, ob ein Man aus dem Hause der Helvetier wohlmöglich besser gewesen wäre. Doch schnell verdrängt Flaccus diesen Gedanken denn dafür war es eh zu spät. Dann wendet er sich Durus zu.
    Die Eheschließung wird bereits am ANTE DIEM XIV KAL MAI DCCCLVI A.U.C. (18.4.2006/103 n.Chr.) stattfinden. Die Feier beginnt hier in der Villa Tiberia und wird dann in einer Prozession zur Casa Vinicia schreiten. Dabei wären wir auch bei ihrem Gatten. Es ist ist kein Helvetier, sondern Marcus Vinicius Hungaricus, der meine Schwester in die ehe führt. Es wäre schön, wenn du der Hochzeit beiwohnen könntest, Durus, und nicht gerade dann in Misenum verweilst. Ich bin mir aber sicher, dass sich dies ermöglichen lässt. Sollte der Duumvir dabei Probleme machen, wende dich an mich. Ich glaube jedoch, dass er deine Abwesenheit durchaus verstehen wird.

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