Mit dem Magister Memoriae neben sich klopfte Adria an der Tür und trat ein.
Officium des Scriba Logei
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Constantius gellte sich zu ihr und versuchte schoneinmal zu beruigen, damit er nicht gleich auf den Scriba einprügeln würde wenn er ihn erblickt.
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"Im übrigen glaube ich nicht daran, dass der Kaiser dich dafür eigenhändig erwürgen würde. Die Schuld liegt leider bei der Schola. Und außerdem hat er für solche Aufgaben seine Prätorianer."
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Das war ja auch ein Spass, der Kaiser ist ja auch ehr eine zurückhaltende und bedachte Person. So schnell wird er uns schon nicht aus dem Weg räumen.
Die Prätorianer... ja unter ihnen habe ich viele Freunde.
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Auch wenn es deutlich erkennbar war, wie er die Freunde meinte, antwortete sie nicht ganz ernstgemeint darauf: "Weise von dir, dir Freunde unter den Prätorianern zu halten, besonders wenn dir die Aufgabe am Kaiserhof lieb ist."
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Constantius musste kurz auflachen, aber nicht zu laut, schließlich hatte er seine patrizierischen Manieren zu wahren.
Da habt ihr auch wieder recht.
Wie läuft die Arbeit in der Schola sonst so?
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Einer der Copisten kam zufällig die Treppe rauf auf die Ballustrade und sah die Rectorin und einen Fremden, den aber schon mal zu gesehen zu haben glaubte. Er trat auf die vor dem Officium des Scriba wartenden zu.
"Salve Rectorin. Scriba Tacitus befindet sich zur Zeit außer Haus. Er stellt einige wissenschaftliche Nachforschungen zu Werken des Iulius Frontinus an."
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Sie setzte gerade an, Constantius zu antworten, da kam ein Copist daher.
"Weißt du Bescheid über Unterlagen für den Kaiserpalast über Christen in Asia? Dieser Herr hier erwartete die Unterlagen bereits vor Wochen und hat sie noch immer nicht bekommen. " -
Mit finsterer Miene positionierte Constantius sich neben der Rectorin und starrte den Copisten an.
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Der Copist überlegte.
"Hm, über meinen Tisch ging nichts, an daß ich mich erinnere. Nein, tut mir leid."
Mit beinahe entschuldigender Geste blickt er die Rectorin an.
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Sie hielt sich die Hand an die Stirn und überlegte was zu tun, um nicht noch mehr inkompetent zu wirken als es bisher ohnehin schon der Fall war. Mit einem Hauch von Verzweiflung trat sie in das Zimmer ein.
"Sehen wir nach ob wir auf seinem Schreibtisch irgendetwas finden." -
Da kam ein anderer Scriba und bemerkte den Aufruhr. Wenn drei Leute in den Gängen vor den Officien beieinander standen, war es mit so etwas bereits vergleichbar.
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"Actuarius, komm her." Mittlerweile war Adria schon deutlich gereizt was deutlich in ihrem Ton merkbar war.
"Weißt du etwas von Unterlagen für den Kaiserpalast über Christen in Asien?" -
"öhm" Er schaute in die Luft und überlegte. "Hmm. Jaa, das kommt mir bekannt vor. Ich hab nichts damit zu tun, aber der eine Scriba, der kleine mit den Locken, hat uns in den letzten Tagen die Ohren vollgejammert, er muss noch irgendwas kopieren, schon zum zweiten Mal.
Er hat gesagt, morgen abend gehn wir in die Taverne weil er dann endlich fertig ist." Er zuckte mit den Schultern. "Mehr weiß ich nicht." -
Das klingt so als ob es wenigstens bald fertig sein würde...
Wandte Constantius ein.
Aber ein wenig lang dauert es schon... naja lieber spät als nie...
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Das erleichterte Adria endlich ein wenig.
"Es tut uns leid, es sind mehrere ungünstige Zufälle eingetroffen die zu der ungewöhnlich langen Verzögerung geführt hat.
Wie du hörtest, spätestens morgen wird es euch zugestellt werden."
Zumindest hoffte sie es inständig. -
Gut...
Dann hoffen wir es, nocheinmal werde ich die Schola nicht decken können oder wollen.
Constantius war eindeutig wütend.
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Adria stand vor der Tür des Scriba und machte dies mit einem rhythmischen viermaligen lauten Klopfen an derselben bemerkbar.
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Tacitus war gerade dabei ein paar Schriftrollen zu verstauen. Sie sollten ins Archiv. Sorgsam legte er die zusammengerollten Papyri in Kisten, als es klopfte.
"Herein, es ist offen."
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Sie trat ein und versuchte durch schöne Gedanken an das wunderbare Wetter und den letzten entspannenden Besuch in den Thermen ihre Laune möglichst gut zu halten.
"Grüß dich, Tacitus!"
Langsam trat sie zu seinem Schreibtisch und begann ein harmloses Gespräch.
"Wie geht es dir? Wie steht es mit der Arbeit?"
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