• Der Leichnam des Syrius lag aufgebahrt im Atrium des Hauses. Alle Verwandten versammelten sich um Syrius um noch ein letztes Mal Abschied von ihm zu nehmen. Hungaricus kam näher, beugte sich über den Leichnam und gab ihm einen Abschiedskuss, als symbolisches Zeichen, den Geist des Verstorbenen zu übernehmen.


    Draußen fingen einige Frauen mit der lauten Wehklage an. Laut schrien sie seinen Namen, während Syrius auf seine Totenbahre gebettet wurde. Die Trauernden streuten sich Asche aufs Haupt.


    Die Türen der Casa öffneten sich. Langsam ging der Zug hinaus aus der Casa zu dem Platz, der die letzte Ruhe des Syrius' sein sollte. Begleitet wurden die Angehörigen nur von einigen Klageweibern - auf Wunsch des Pater familias.

  • Einige Zeit später kam der Zug zum Stehen. Hungaricus stellte sich so, daß ihn alle hören konnten und begann mit seiner Trauerrede.


    Brüder und Verwandte.


    Heute sind wir hier um ein letztes Mal meines Neffen Syrius zu gedenken. Viel zu früh wurde er uns genommen...


    Er war leichtsinnig, er war naiv, er war schon fast dumm. Ich stellte mir in den letzten Tagen immer wieder die Frage, wie das nur passieren konnte. Ich finde keine Antwort drauf.


    Er war aber auch mitfühlend, arbeitsam und immer auf das Wohl der Familie bedacht. Und so will ich ihn in meiner Erinnerung behalten.


    Und so wahr ich hier stehe, ich werde nicht ruhen, bis ich den Mörder meines Neffen gefunden und ihn ins Gefängnis gebracht habe - oder die Götter mich zu sich rufen. Doch wenn ich ihn habe, wird er sich wünschen, die Erde schnell wieder zu verlassen. Seid dessen gewiß!


    Er schloß seine Trauerrede.
    Still und leise wurde der Tote bestattet.

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