Im Schweinsgalopp...

  • ...waren wir nach wissendieGötterwievielen Tagen auf der falschen, bzw. der richtigen Seite der Alpen angekommen und - oh Wunder - das sogar in einem Stück.
    Auch wenn mich persönlich die alpennahen Gebiete zunehmend verwirrt hatten. (Neben sonderbaren Bräuchen, die irgendetwas mit roter Kleidung - allerdings nur zum Jahreswechsel und auch nur unter der normalen Kleidung zu tragen - zu tun hatten, seltsamen Spielen, um sich die Zeit zu vertreiben - wer oder was ein Yeti sein soll hatte ich noch immer nicht herausgefunden - und noch seltsameren Bewohnern, hatte ich nun viel über die Germanen gelernt :D )
    Mittlerweile hatten wir auch Raetia hinter uns gelassen und waren in Germania Superior angekommen.


    "Also, sofern uns nicht noch jemand überfällt, muss ich sagen, die Reise war nur halb so schlimm, wie ich befürchtet hatte."

  • Commodus hatte das Gefühl den Grossteil der Reise gar nicht mitbekommen zu haben. Es kam ihm vor, als wären sie lediglich eine Hand voll Tage unterwegs gewesen. Lediglich sein doch leicht schmerzendes Gesäß erinnerte ihn daran, dass es eine durchaus längere Reise war.


    "Beschreie es nicht." sagte er mit einem Zwinkern, da er sich ziemlich sicher war, dass hier niemand war, der sie Überfallen würde. Zumindest keine Germanen. ;)

  • "Meinst du Merkur würde uns nach einem solch gelungenen Opfer einfach im Stich lassen?", fragte ich, scheinbar bestürzt.
    Falls ja würde ich Aemilia die Schuld geben :]
    Wie des Öfteren in den letzten Tagen und Wochen schweifte mein Blick aus dem Fenster. Achja, mal wieder ein Wald. Surprise, surprise. Ich seufzte kurz.
    Diese Provinz schien nur aus Wäldern zu bestehen. Oder ich hatte einfach ein schlechtes Timing beim aus-dem-Fenster-schauen.

  • Irgendwie fühlte ich mich ertappt. So sah ich Commodus ein wenig erschrocken an.
    "Ich...ach...nein, nichts.", erwiderte ich. "Nur...naja, mir fehlt Rom ein wenig. Der Trubel, die Menschen..."
    Wie hielten die Leute, die hier lebten nur diese harmonische Stille aus? Furchtbar sowas. 8)

  • "Dir fehlt der Trubel? Naja, für sowas bist du in Germania definitiv falsch. Wenn hier mal Trubel aufkommt, dann höchstens aufgrund eines Überfalls." sagte er mit einem Zwinkern.


    "Ich bin ja damals hauptsächlich nach Germania übergesiedelt, eben weil es so schön ruhig ist."

  • Ich schmunzelte.
    "Naja, früher oder später werde ich mich daran gewöhnen.", sagte ich, mehr um mich selbst davon zu überzeugen. "Aber in den Städten wird doch wenigsten ein bisschen was los sein?"
    Skeptisch zog ich eine Augenbraue in die Höhe.
    "Oder?"

  • "Das kommt auf die Stadt an. In den grösseren Städten ist meist etwas los, in den kleinen Städtchen und Dörfern eher weniger. Aber ich bin mir sicher, dass du dich nicht langweilen wirst. Falls doch, finden wir schon eine Beschäftigung für dich."

  • "Weben kommt ja wieder in Mode.", grinste ich.
    Gleichzeitig dachte ich an meine Webversuche, welche ich vor einigen Jahren aufgegeben hatte. Wenn ich mich recht entsann hatte ich das Ergebnis meiner Bemühungen verschenkt...als Putzlappen.
    "Ansonsten muss ich jemanden suchen, den ich mit meiner Langeweile nerven kann." :D

  • "Weben? Also das ist beim besten Willen nichts, was ich mir für dich vorstellen kann." sagte er lachend.


    "Du kannst gerne jederzeit in meinem Haus vorbeikommen. Ich bin sicher, wir finden eine sinnvolle Beschäftigung für dich. Zum Beispiel könnte mein Vater hin und wieder etwas Auslauf gebrauchen."


    Er grinste.

  • "Nunja, es ist auch nichts, was ich wirklich beherrsche.", gestand ich mit Unschuldsmiene ein. "Allerdings waren meine Versuche in der ganzen Familie berühmt-berüchtigt." :]
    Ein Schlagloch rief mir in Erinnerung, dass wir in einer Kutsche und nicht im Atrium eines Hauses saßen. Uh, dieser Kutscher...mehr als einmal hätte ich ihm gerne den Hals umgedreht.
    "Deinen Vater? Jössas.", entfuhr es mir, hatte ich doch nicht wirklich damit gerechnet, dass Commodus´ Vater noch lebte :D
    "Aber Auslauf..na, ich weiß nicht. Seit ich für die Curia Italia tätig war, bin ich recht gehfaul geworden."

  • "Wenn du das Weben wirklich gut erlernen möchtest, so könnte ich dir eine meiner Angestellten als Lehrerin ans Herz legen. Sie ist auf diesem Gebiet recht geschickt." sagte er mit einem Augenzwinkern.


    "Ja, mein Vater. Er tauchte vor einiger Zeit in meiner Casa auf. Wir hielten ihn für tot, doch scheinbar war er nur in Gefangenschaft geraten. Das Essen dort muss ihm gut bekommen sein, wenn man sein Alter bedenkt." Nicht zum ersten Mal gingen ihm Gedanken druch den Kopf, wie ein Mann so alt werden konnte.

  • "Och...öh...weißt du...das...ist ja furchtbar nett, aber...hm...ich glaube nicht, dass ich da besonders viel Talent habe."
    Geschweigedenn den Nerv. 8)
    "Da schau an.", kommentierte ich stirnrunzelnd die Geschichte seines Vaters. "Dann muss die germanische Küche sehr gesund sein...oder vielleicht lag es an diesem bitteren Gesöff, das man hier in jeder Taverne angedreht bekommt...ähm...Cervisia."
    Ich schüttelte mich voll unbehagen.
    "Aber ich glaube, ehe ich das täglich trinke, sterbe ich lieber früh." :D


    Indes holperte die Kutsche weiter, bis man nach einiger Zeit den Folterknecht (TAFKAK...= The Artist Formerly Known As Kutscher) rufen hörte:
    "In ner halben Stunde samma in Mogontiakumm. Ungefähr."


    Wie? Ungefähr? Ungefähr eine halbe Stunde, oder ungefähr Mogontiacum? Nachdenklich kratzte ich mich hierauf am Kopf. Naja, wir würden es schon sehen.

  • "Vielleicht meinten es die Götter auch einfach nur sehr gut mit ihm." sagte er nachdenklich.


    Auf den Kommentar des TAFKAK schüttelte er nach einem Blick aus dem Fenster nur den Kopf.


    "Ich glaube er irrt sich. Es dürfte noch höchstens eine viertel Stunden dauern."

  • "Oder sie wollen, dass du dich noch lange an seiner Gesellschaft erfreuen kannst."
    Ob er sich wirklich darüber freute wollte ich lieber nicht fragen :D
    Als ich hörte, dass Commodus der Ansicht war, dass wir schon in wenigen Minuten in Mogontiacum sein würden, rutschte ich aufgeregt auf meinem Platz herum und reckte angestrengt den Hals, um frühest möglich etwas von der Stadt - und vor allem vom Legionslager - zu sehen.
    "Schon? Wirklich?"

  • Wenn das hier vorbei war, war ich sicher die Frau mit dem längsten Hals im ganzen Imperium. Nach meinem Zwilling, versteht sich. :]
    "Da!", entfuhr es mir schließlich, als ich glaubte etwas zu entdecken, das ausnahmsweise nicht mit Blättern gekrönt war.



    Edit: Dass und das sollte man noch unterscheiden können :rolleyes:

  • Nunja, die Germanen mögen zwar etwas grobschlächtiger sein, im großen und ganzen sind sie jedoch ein nettes Völkchen. Wir sollten die Sache nicht so pessimistisch angehen.

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