Aufregung in der Casa Prudentia

  • Die Angestellten eilten durch die Gegend und man versuchte es dem alten Mann so bequem wie möglich zu machen. Ein Medicus war bereits gerufen worden doch noch nicht anwesend. Die Nacht über hatte es noch einmal gefroren und der alte Mann war darauf nicht gefasst gewesen, denn als er am Morgen das Haus verließ, geriet er auf eine glatte Fläche und stürzte schwer. Nun lag er danieder und die Angestellten hatten Mühe gehabt ihn ohne weitere Schmerzen in sein Bett zu bringen.

  • Commodus kam in die Casa, in der bereits fast alles für den Umzug auf das neue Landgut verpackt war. Ihm wurde mitgeteilt, dass sein Vater vor einiger Zeit gestürzt war und nun zur Genesung in seinem Bett lag.


    Er klopfte an die Tür seines Vaters und öffnete diese dann vorsichtig und langsam. Er steckte den Kopf herein.


    "Vater?"

  • Schon seit Tagen lag er im Bett und meist schlief er, weil der Medicus ihm irgendwelche Kräuter gegen die Schmerzen gegeben hatte. Er sah älter aus als sonst und die Angestellten hatten seinem Sohn erklärt, dass er auch nicht mehr so nörgelig und elanvoll war wie sonst. Sein Gesicht wirkte blass und eingefallen, aber er war wach, als sein Sohn das Zimmer betrat.


    "Gaius,"


    sagte er froh den Sohn endlich wieder zu sehen.


    "Endlich bist Du wieder zu Hause. So lange schon habe ich auf Dich gewartet."

  • Er betrat das Zimmer und ging langsam auf das Bett zu.


    "Ja, Vater, ich bin wieder zurück. Es tut mir leid, dass es etwas länger gedauert hat, doch es gab da einige Verzögerungen im Ablauf meiner Amtsübergabe."


    Er schaute seinen Vater an.


    "Und wie geht es dir?"

  • "Ist schon gut,"


    meinte der alte Mann matt lächelnd.


    "Hauptsache Du bist überhaupt wieder zurück,"


    murmelte er.


    "Es geht! Es nervt immer nur zu liegen. Und manchmal ist es schmerzhaft alles. Ich bin halt nicht mehr der Jüngste! Aber sag, wie geht es Dir? Setz Dich doch!"

  • "Aber Vater, du hast doch nicht etwa bezweifelt, dass ich zurückkehre, oder?" fragte er mit gespieltem Entsetzen, während er einen Hocker an das Bett stellte und sich setzte.


    "Mir geht es ganz gut, auch wenn ich sagen muss, dass mich die Zeit in Rom und vor allem die Reise hierher zurück ein wenig stärker belastet haben als ich mir vorgestellt hatte."

  • "Nein, aber vielleicht befürchtet, dass ich es nicht schaffen würde," meinte der alte Mann fast sanft. "Ich werde nicht jünger, mein Sohn."


    Er musterte ihn.


    "Und Du wohl auch nicht!"

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