Mein Magister, seine Nichte und Ich.

  • Endlich sah er sie im, für die Tageszeit und der kühlen Witterung recht erstaunlichen Gedränge. Es musste wohl Markttag sein.
    Nein, Aelia war es nicht, die er erspähte. Doch auch der Anblick Saldirs war durchaus angenehm, befand er, zumindest so lange, wie sie den Mund nicht auftat.
    Er machte seien beiden Begleitern ein Zeichen ihm zu folgen und bahnte sich einen Weg.


    Ohne einen weiteren Gruß sprach er sie an: “Du erinnerst dich an mich? Sind das die Sachen?“


    Er deutete auf die Gepäckstücke, die etwas wahllos auf dem nackten Boden lagen und die sie scheinbar bewachen sollte. Eine Aufgabe, für die dieses Mädchen nicht hätte ungeeigneter sein können, wie Corvus fand.

  • Eifrig nickte Saldir. Den Namen hatte sie natürlich längst vergessen, für derart elementare Informationen war in ihrem Kopf nie Platz gewesen, aber das sie seinetwegen zwischen Rom und Germanien hatte hin- und herreisen müssen, das wusste sie noch.
    "Ja Herr. Ja Herr.", beantwortete sie, noch immer nickend, Corvus´ Fragen und kraxelte vom Kutschbock herunter.

  • “Dann schnappt euch mal die Sachen.“, befahl Corvus den beiden Probati.


    Die Sklavin kletterte herunter und ermöglichte ihm einen eingehenden Blick auf ihr Hinterteil.
    “Du kommst auch mit.“, sagte er zu ihr.

  • " ´Wohl, Herr.", erwiderte die Sklavin schnell und warf einen kurzen Blick auf die beiden Soldaten. Ein freundliches Lächeln, verbunden mit einem Zwinkern kann sie sich, trotz Anwesenheit des Herrn der Herrin...oder des Untergebenen der Herrin? -.^ :hmm: - nicht verkneifen. :D

  • Im war nicht entgangen, wie das Mädchen seinen Männern schöne Augen machte. Missbilligend zog er eine Augenbraue hoch, sagte aber nur: “Alsdann, gehen wir!“
    Ohne auf die Idee zu kommen, selbst eines der Gepäckstücke aufzunehmen, marschierte er los und führte die kleine Gruppe auf den Weg, der sie seitlich am Forum vorbei führen würde.

  • Natürlich war es nicht gerade statthaft, sich darüber überhaupt Gedanken zu machen, war das Mädchen doch nur eine dumme, kleine, unkultivierte Barbarin und zudem die Sklavin seiner Zukünftigen, die, auch das war kaum zu bestreiten, in ganz Rom zurrecht als wahre Schönheit galt.
    Dennoch ärgerte es Corvus, dass Saldir den Probati zugeneigt schien und den jungen Burschen in seinem Beisein schöne Augen machte. Er empfand es geradezu als Beleidigung, wo doch sein militärischer Rang unvergleichlich höher war und damit - so sah er die Dinge - seine ganze Existenz.
    Würde sich eine Sirene mit einer Sprotte abgeben, wenn daneben ein Leviathan majestätisch durch die Wellen glitt? Vermutlich, dass musste er sich eingestehen, hatte diese Sklavin auch nicht viel gemein mit einer Sirene oder einer anderen sagenhaften Frauengestalt, wie sie in den alten Geschichten vorkamen.


    Als sie an die Stelle kamen, wo die Via Pelvarii von der Via Bingia abzweigte, knurrte er deshalb hörbar gereizt: Hier lang geht es!“

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