• Langsam näherte sich der Artorier dem Haupteingang der Thermen an diesem späten Nachmittag. Die zwei Säulen zu beiden Seiten des Tores hießen ihn willkommen und er trat hinein. Es war genau das Richtige, an diesem Tag mal in die Thermen zu gehen. Nicht in die Thermen der Legio, sondern hier in der Stadt. Manchmal glaubte Avitus, er würde vergessen, was es hieß, sich auch mal als ungebundener, freier Bürger zu bewegen. Manchmal schien es ihm, als läge der Beitritt zum Militär eine Ewigkeit zurück. Betrachtete er, wie viel seit dem geschehen war, wurde er in diesem Eindruck nur bestätigt. Andererseits war es, als ob er erst gestern Rom verließ...

  • Avitus betrat den Umkleideraum und nahm die Toga, den Cingulum und die Schuhe ab, die er vorsichtig ablegte und beließ ersteinmal nur die kurze Tunika an. Er fühlte sich immer noch etwas aufgewühlt durch den Brief, den er letztens bekam und der ihm mitteilte, wie viel Schreckliches in Rom passierte. Er hatte beinahe vergessen, was für ein 'Drecksloch' diese Stadt in Wirklichkeit war. Befallen vom Geschwür des Verbrechend und Korrpution, voll Lärm und schrecklichem Gestank, quoll die Stadt von der gewaltigen Menschenmasse... Dagegen erschien es hier in Germania idyllisch. Und dennoch liebte er diese verdammte Stadt. Er wusste selbst nicht, wieso. Vielleicht war es auch nur eine Haßliebe. Vielleicht sehnte er sich nach Rom nur, wenn er nicht dort war. Vielleicht liebte er aber gar nicht so sehr die Stadt, sondern die Idee 'Rom'... er schüttelte diese Gedanken ab. Nicht deswegen war er hergekommen, um Selbstreflexionen anzustellen, sondern um mal abzuschalten.

  • Die Halle war nicht sehr voll. Einige Besucher liefen, manche mit Gewichten in der Hand, um schneller ins Schwitzen zu kommen. Avitus nickte denjenigen zu, die ihn eines Blickes würdigten und wandte sich seinem eigenen Programm zu. Er lief ersteinmal ein paar Runden. Mal schnell, mal langsam. Vor dem Baden wollte er sich ersteinmal ins Schwitzen bringen. Schweigend drehte er seine Runden, unterbrach sie hin und wieder, ging in den Liegsstütz und 'pumpte' zehn oder verharrte in einer Position, um die Körperspannung zu spüren, stand auf und lief weiter. Schnell ging der Puls hoch und die ersten Schweißtropfen auf Stirn und Schläfen ließen nicht lange auf sich warten...

  • Von der Halle aus begab sich Avitus ins heiße Dampfbad. Eine Wand aus heißer Luft und Dampf schlug ihm ins Gesicht, als er den Raum betrat. Er setzte sich hin und genoß die wohltunende Wirkung der Heißluft, die von dem Duft der in dem Öl enthaltenen Kosmetika erfüllt war. Als Avitus richtig ins Schwitzen kam, nahm er sich etwas Öl und rieb damit den Körper ein. Langsam und mit Bedacht, er hatte alle Zeit der Welt, verteilte er es überall und ließ es einige Zeit lang wirken.
    Schließlich nahm er sich einen Schaber und säuberte sich damit. Entfernte das Öl und die Reste abgestorbener Haut sowie den Staub, der sich im Laufe eines harten Tages auf dem Exerzierplatz auf einem unweigerlich ablegte. Sauber und entspannt, fast aufgelöst, trabte er weiter in den nächsten Raum.

  • Im Warmraum angekommen, entspannte Avitus langsam bei einem Becher Wein, der ihm allerdings etwas zu stark in den Kopf schoss. Er ließ ihn zu einem Drittel verdünnen und obwohl es nicht mehr das Wahre war, war es immer noch besser, als hier einzudösen, während er langsam abkühlte und sich auf den bevorstehenden 'Kälteschock' im Frigidarium innerlich vorbereitete.
    Es dauerte nicht lange, bis der Becher gelerrt war und er sich bereit füllte, ins kalte Becken zu springen und sich so neue Kraft zu verschaffen.

  • Im Kaltwasserraum dachte Avitus nicht lange nach und stürzte sich in das kühle Nass hinein. Mit einem Schlag war der Alkohol wie weggewischt und durch die Kälte kehrte frische Kraft in ihn hinein. Seltsamerweise verspürte er plötzlich einen Hunger nach etwas aus Fleisch... er schüttelte den Gedanken ab und genoß ersteinmal die Erfrischung.

  • ... schwomm Avitus entspannt ein paar Bahnen. Als jemand, der aus Ostia kam, hätte man meinen können, dass er sich im Wasser so wohl fühlen musste, wie ein Fisch, doch richtig gut schwimmen hatte ihn die Legio gelehrt. Entspannt und dennoch gestärkt stieg er nach einigen Bahnen aus dem Wasserbecken. Für heute sollte es genug gewesen sein. Vorhin dachte er noch, er hätte alle Zeit der Welt, nun fiel ihm ein, dass er ins Castellum zurück musste und ein Marsch von zwei Meilen vor ihm lag und innerlich klagte er darüber. Zu gerne würde er wieder kommen, aber täglich diese Entfernung zurückzulegen, obwohl die Legio ihre eigenen Thermen hatte, erschien ihm wenig verlockend.
    Er trocknete sich ab und began sich ins Apodyterium, zog sich langsam an,nahm die Hilfe der Bediensteten der Thermen, die ihm beim Anlegen der Toga halfen, dankend entgegen und brach auf zurück zur Legio...


    Der Nachmittag neigte sich derweil dem Ende zu und Avitus fühlte sich voller Kraft und Elan... die er diese Nacht auch brauchen würde, denn an Schlaf war nicht zu denken, da er als Wachoffizier für die - verdammte - Nachtwache eingeteilt war.


    Sim-Off:

    zeitebene beendet, thread wieder frei :D

  • Um einige "Eingeborene" kennen zu lernen und um sich von der anstrengenden Reise zu erholen, machte Glabrio sich auf in die Thermen...



    Das Wasser war warm, Glabrio müde, ein Händler hatte ihm etwas süßes Gebäck verkauft, doch etwas fehlte. Die nette Begleitung mit der er ein Gespräch führen konnte...

  • Valeria fühlte sich nicht gut. In einer guten Woche war die Hochzeit von Venusia und Magnus - und von Livianus war noch immer keine Spur. Sie hatte keinen Brief bekommen, keine Nachricht, nichts. Was, wenn er am Ende nicht zur Hochzeit kam? Was, wenn sie daran Schuld sein würde? Nicht gut, gar nicht gut.


    Sie beschloss, sich einen entspannten Nachmittag in den Thermen zu gönnen. Die colonischen Thermen waren zwar nicht so groß und gut besucht wie die römischen, aber hier herrschte die gleiche Ordnung: Frauen und Männer getrennt. Heute schien nicht sehr viel los zu sein, denn als Valeria sich umgezogen hatte und in das Becken mit warmem Wasser glitt, konnte sie nur sehr wenige Frauen ausmachen, die hier nach Entspannung suchten.


    Sie lehnte sich seufzend zurück und schloss leicht die Augen. Vielleicht würde sie jemanden treffen, vielleicht auch nicht - obwohl es schon schön wäre.

  • Glabrio kam mit dem Agrimensor zu den Thermen und stellte sie ihm kurz vor.
    "Die Thermen wurden vor vielen Jahren erbaut. In einem entsprechenden Zustand sind sie auch! An einigen Stellen tropft es ins Gebäude und ab und an fallen Dachschindeln herunter. Außerdem sind sie nicht sehr schön. Mein Traum wäre es, Leute anzulocken, die hierher kommen, weil unsere Thermen einen sehr guten Ruf haben und weil das Wasser so rein ist. Doch dazu müssten die Thermen wohl eine Grunderneuerung erfahren, denke ich mal..."

  • Trimalchio hörte aufmerksam zu und fragte dann etwas genauer nach.


    "Du möchtest also eine neue Fassade?" Er hatte eine tabula dabei um sich alles aufzuschreiben.


    "...und das Dach muß repariert werden." dann schrieb er sich was auf.

  • "Aber selbstverständlich! Folge mir!" Zum Glück waren die Thermen heute geschlossen, so dass außer einigen Sklaven und Bediensteten niemand da war.
    Da er sich selbst nicht besser als der durchschnittliche Bürger mit Thermen auskannte, führte er Trimalchio lediglich durch alle Räume und zeigte ihm einige Stellen, die zu dunkel, faulend oder hässlich waren.

  • Trimalchio konnte sich nun allmählich ein Gesamtbild über den Zustand der Thermen machen und notierte sich hin und wieder was auf seiner Wachstafel.


    Nach der Besichtigung offenbarte er dem Duumvir seine Pläne.


    "Nun werter duumvir soweit ich das beurteilen kann muß das apodyterium saniert werden, das labrum ausgewechselt werden und anschliessend könnte man das frigidarium etwas umgestalten. Was hälst du davon?"

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!