In der Bibliothek

  • Andraste trocknete rasch ihre Tränen und sah Arria entschuldigend an. Ihr Verhalten war sicher schon wieder nicht das, was sich ziemte, doch sie hatte so sehr an ihre Mutter denken müssen und an ihre Heimat, an Freiheit und Freude..


    Sie zwang sich zu einem Lächeln und nickte dann sacht. "Ja, es stimmt was darin steht." sagte sie leise und blickte Arria einen Moment an. Dankbarkeit stand in ihren Augen.

  • Arria lächelte Andraste an und nahm ihr das Tuch wieder ab, ehe sich jemand darüber aufregen konnte.


    "Wir kommen in den nächsten Tagen bestimmt noch einmal hier her, dann kannst du dir mehr durchlesen, während ich meine Rollen suche", schlug sie leise vor, flüsterte schon fast, damit es keiner hörte. Dass es Sklaven eigentlich verboten war, in der Bibliothek etwas anzurühren, musste sie ja nicht dazu sagen.

  • Andraste sah Arria regelrecht sprachlos an und nickte dann sachte. "Das wäre wundervoll." flüsterte sie ebenso leise. Nun trat sie wieder einen Schritt hinter Arria, damit die Römerin nicht irgendwie schief angesehen wurde. Denn wenn Andraste eines wusste, dann, wie sie sich als Sklavin zu benehmen hatte und wie sie ihre Herrin vor Anfeindungen und bösen Blicken zu schützen vermochte.


    Ruhig wartete die Keltin nun wieder ab, wohin Arria möglicherweise noch wollte oder ob diese gleich wieder nach Hause gehen wollte.

  • Arria kommentierte Andrastes Verhalten und ihre Antwort nur mit einem kurzen, barschen Nicken, denn in diesem Moment ging gerade ein anderer Römer vorbei und warf den beiden einen schiefen Blick zu.


    "Komm jetzt", befahl Arria deswegen harsch und hoffte, dass Andraste es nicht falsch verstehen würde, aber ihre Sklavin kannte sie mittlerweile hoffenlciht gut genug, dass sie wusste, dass auch Arria nur das Gesicht nach außen hin wahrte.

  • Schweigend kam Andraste ohne Verzögerung dem Befehl nach, ohne es falsch zu verstehen. Sie wusste, das es so sein musste und das Arria nicht anders konnte, wenn sie ihr Gesicht wahren wollte. Die junge Frau folgte Arria nun und ihr Gesicht nahm wieder einen neutralen Ausdruck an, der weder ihr, noch ihrer Herrin Schaden einzubringen vermochte. Ruhig schritt sie hinter Arria her. Einige Römer blickten auf, doch keiner sagte etwas oder warf noch einen schiefen Blick zu Herrin und Sklavin.

  • Zielsicher schritt Arria durch die Biblithek und hinaus auf die Straße. Leicht seufzte sie, als die kühle Luft ihre Lungen füllte.


    "Da werde ich morgen wieder viel zu schreiben haben", meinte sie nachdenklich mit einem Blick auf die Wachstäfelchen.

  • Andraste nickte sacht und lächelte Arria kurz zu. Danach schritt sie wieder hinter ihrer Herrin her, als wäre das Lächeln nur Einbildung gewesen. Ein ruhiger, in sich gekehrter Ausdruck lag auf ihrem Gesicht.

  • Arria nickte mehr zu sich selbst als zu Andraste.


    "Dann lass uns nach Hause gehen", meinte sie leise und schritt los durch die Straßen, um in die Casa Petronia zurück zu kehren.

  • Andraste folgte Arria wiederum schweigend mit gesenktem Blick. Ruhig schritt sie ihrer Herrin durch die Straßen der Stadt hinterher, immer bedacht, genügend Abstand zu halten.


    Schließlich kamen sie wieder an der Casa Petronia an.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!