Tablinum | Livia, Aurelius Cicero

  • Einigermaßen beruhigt atmet Livia auf. Bei einem allzu großen Geschenk wäre sie besorgt gewesen, den Unmut ihres Verlobten heraufzubeschwören. Sie nimmt sich vor, ihre Augen nach einem angemessenen kleinen Präsent offen zu halten, um ihre Dankbarkeit auszudrücken. Seinen Ausführungen zu Mantua lauscht sie konzentriert und nickt lächelnd.


    "Meinen herzlichen Glückwunsch zu diesem Amt. Es freut mich, dass du so rasch einen so guten Posten finden konntest. Ich habe Mantua erst zwei Mal besucht, im Rahmen meiner damaligen Tätigkeit als Praefecta Vehiculorum, und konnte jeweils nicht lange verweilen. So schön es auch ist, ist Mantua wohl noch immer eine kleine Welt für sich. Vielleicht macht aber auch gerade das seinen Reiz aus..."


    Interessiert sieht sie Cicero an und überlegt, inwiefern die Acta Diurna damit zu tun haben könnte.

  • Zustimmend nickte ich und dankte für die freundlichen Worte. Dann kam ich zum eigentlichen Punkt.


    "Ich erarbeite gerade ein Konzept, um die Region wieder zu beleben. Wie ich auch schon in der Curia vernahm, so gibt es eine gewisse Landflucht, die Felder liegen teils brach. Der neugewählte Princeps deutete es an. Dem will ich entgegenwirken.



    ANTE DIEM IV KAL MAI DCCCLVI A.U.C. (28.4.2006/103 n.Chr.) plane ich, in Mantua groß die Ludi Florales zu begehen. ich stehe schon in Kontakt mit der Priesterschaft in Rom. Es wird noch viel Arbeit auf Mantua zukommen."


    Eigentlich meinte ich mich selbst damit. Denn die personelle Besetzung war nicht gerade üppig.


    "Ich wollte Dich bitten, ob nicht einer der Autoren mich in Mantua aufsuchen könnte, so daß ich ihm detailliert berichten kann im Vorfelde, was geschehen wird. Du verstehst, eine gewisse öffentliche bekanntheit dieses Unterfangens wäre durchaus wünschenswert."

  • Nachdenklich geht Livia die Liste ihrer Redakteure durch. Einige fallen ihr sogleich ein, welche für diese Aufgabe in Frage kämen. Sie nickt bedächtig.


    "Das klingt in jedem Falle nach einem berichtenswerten Ereignis. Ich werde mich in der nächsten Redaktionssitzung mit meinen Subauctores besprechen, welcher von ihnen die Zeit dafür erübrigen kann. Ich bin zuversichtlich, dass wir eine angemessene Lösung finden. Schließlich ist dies auch für den Schreiber ein überaus angenehmes Thema, im Gegensatz zu manch anderen. Zudem befürworte ich es sehr, solche Initiativen zu unterstützen. Wäre es dir in dem Sinne recht, dass ich den Autor direkt an dich weiterleite? Er könnte dich vermutlich günstigstenfalls in deinem Officium in Mantua aufsuchen, um die Informationen gleich vor Ort zu recherchieren."


    Fragend schaut Livia ihr Gegenüber an.

  • "Ich würde mich freuen, einen Deiner Autoren bei mir in Mantua begrüßen zu dürfen."


    Ich stand auf, um mich von meiner Gastgeberin zu verabschieden.


    "Ich hoffe sehr, Tiberia Livia, wir werden unser Gespräch über Horaz in Kürze fortführen können. Ich bin oft in Rom und würde mich geehrt fühlen, Dich wiederzusehen."

  • Auch Livia erhebt sich, um die Verabschiedung angemessen zu erwidern.


    "Es wird sich sicher bald eine solche Gelegenheit ergeben. Es war mir eine außerordentliche Freude, dich hier begrüßen zu dürfen. Auf den Anblick des versprochenen Präsentes bin ich darüber hinaus schon sehr gespannt. Gerne stimme ich einem Wiedersehen zu."


    Sie lächelt freundlich und geleitet ihn einige Schritte bis zur Tür des Tablinum. Dort eilt auch schon ein Sklave herbei, welcher den Gast bis zur Porta weiter führen wird.


    "Ich wünsche dir einen guten Heimweg."

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