[Tablinum] Appius Redivivus Romanus

  • Tablinum des Pater Gentis Appius Redivivus Romanus.



    Bitte vor dem Eintreten anklopfen.



    Das Tablinum des Pater Gentis ist sehr gut ausgestattet und birgt gleichzeitig auch die Bibliotheca der gens Rediviva. Mehrere Regale stehen an den Wänden, in welchen säuberlich die Schriftrollen einsortiert sind. Der Schreibtisch steht in Richtung der Türe, sodass der Eintretende direkt vor dem pater gentis steht. Ein Fenster sorgt für warmes Licht im Zimmer, doch helfen Öllämpchen meistens noch ein wenig nach.

  • Von hier kommen wir


    Sie klopfte an die Türe des Herrn, doch es kam keine Antwort aus dem Inneren des Raums. So öffnete sie die Tür einen Spalt um hereinzuschauen, doch er saß noch nicht auf seinem Platz. Sie wandte sich zu Metellus um. "Du kannst ruhig schon herein kommen. Ich bin mir sicher, der Herr wird gleich kommen. Ich werde ihn gleich suchen!" sagte sie lächelnd und bat ihn herein, um kurz darauf wieder zu verschwinden.

  • Meine Toga legte ich doch lieber an. Immerhin gehörte es sich für einen Duumvir so, denn nicht alle Themen die ich ansprechen wollte waren privater Natur. Durch eine geschickte Faltenlegung gelang es mir, den Fleck zu verdecken.


    "Ist in Ordnung! Ich danke dir auf jeden Fall für die versüßte Wartezeit!"


    So betrat ich das Arbeitszimmer und setzte mich auf einen Stuhl.

  • Kurz muste ich noch an die Geschehnisse von vorhin denken, doch als Romanus eintrat scho ich diese Gedanken beiseite und stand kurz auf, denn immerhin war ich der Gast.


    "Salve, Romanus!"


    grüßte ich lächelnd in einem weniger öffentlichen Tonfall und setzte mich wieder.


    "Gerne, ich wäre einem Wein nicht abgetan!"


    nahm ich dankend an. Mit einem kurzen prüfenden Blick testete ich, ob der Fleck noch ordentlich verdeckt war, doch war nichts von ihm sichtbar und zufrieden wandte ich mich wieder Romanus zu.


    "Ich bin unter anderem wegen Helena hier.."


    begann ich etwas zögerlich. Dieses Thema hatte, wo es doch so heikel war, absoluten Vorrang.

  • "Gut gut."


    sagte ich nur kurz und füllte zwei Becher mit Wein, einen reichte ich dann zu Metellus rüber...


    "Nun was ist mit Helena?"


    fragte ich ihn neugierig, schließlich war sie meine Schwester und er enstammt ihrer alten Familie...

  • Dankbar nahm ich den dargebotenen Becher entgegen und hob ihn einmal kurz um ihm zuzuprosten, ehe ich etwas zögerlich begann, denn es war wahrlich kein leicht zu nehmendes Thema.


    "Helenas Mann wurde gefunden."


    meinte ich dann etwas unruhig. Es würde schlimm werden, Helena diese Nachricht zu überbringen. So war sie nicht schlimm, doch wie man ihn gefunden hatte war doch weniger erfreulich.


    "Er muss einige Zeit in germanischer Gefangenschaft verbracht haben. Er lebte noch und starb kurz vor den Toren des Castellums auf eine nicht sonderlich schöne Art und Weise."


    Ich nippte abermals an meinem Becher. es war wichtig, Romanus hier Bescheid zu geben. Doch diese Nachricht... wer von uns würde sie besser überbringen? Abwartend blickte ich Romanus an.

  • Ich schluckte kurz...Wie sollte das Helena beigebracht werden? Ihr Mann, de Vater ihrer Kinder... Tod...


    "Das kommt in der Tat sehr überrascht für mich Metellus, und ich weiß auch nicht wie es Helena beigebracht werden soll, es mag merkwürdig klingen, aber, du kennst sie länger, was schlägst du vor?"


    fragte ich ihn, mit ernster Mine...

  • Ich rieb mir nachdenklich das Kinn, ehe ich langsam begann:


    "Es tut mir leid, ich habe dich vermutlich etwas damit überrannt. Aber wir sollten vorher ... darüber gesprochen haben und ich glaube nicht, dass sie noch lange fort sein wird."


    Ich wiegte meinen Becher hin und her, um schließlich hineinzublicken. Kurz betrachtete ich nachdenklich die rote Flüssigkeit, ehe ich den Blick wieder hob.


    "Sie ist eine erwachsene Frau, doch so zerbrechlich. Sie war damals so verletzt, als sie zu uns kam - und da war nur die Nachricht bekannt, dass er noch nicht zurückgekehrt war. Ich weiß nicht, wie man es ihr am besten beibringen könnte. Vielleicht auf die einfachste Art und sie zu seinem einbalsamierten Leib bringen. Aber wäre das nicht zu kalt?"

  • Ich blickte nachdenklich auf die Oberfläche meines Schreibtisches,


    "Vielleicht sollten wir es ihr in aller ruhe sagen, wenn sie wieder da ist, sie nicht einfach vor die tatsachen stellen, sondern es ihr behutsam beibringen, allerdings, kann man ihr sowas überhaupt behutsam beibringen?"


    fragte ich, die Frage war eigentlich rethorisch, aus meiner Sicht nur mit einem nein zu beantworten...


    "Wann wird ihr Mann beigesetzt werden?"


    fragte ich Metellus...

  • Ich musterte ihn - offensichtlich bereitete es ihm ebensolches Kopfzerbrechen wie schon mir seit ein paar Tagen.


    "Man kann es ihr in ruhiger Umgebung beibringen, aber behutsam glaube ich nicht. Diese Nachricht würde immer und bei jedem Schmerzen auslösen und bei ihr, deren Wunden noch so offen liegen..."


    Ich seufzte und ließ meinen Becher kreisen. Sacht bewegte sich der Wein in diesem Kreis mit.


    "Tiberius Maximus wird sicherlich in den nächsten Tagen beigesetzt werden. Ich hoffe ja auf eine baldige Rückkehr Helenas, ansonsten werdem die Riten ohne die durchgeführt werden müssen."

  • Ich betrachtete eine Öllampe die in meinem Tablinium vor sich hin brannte, hin und her bewegte sich das kleine Feuer....


    "Hm... Es würde ihr das Herz brechen, sie hat soviel durchmachen müssen, ich kann es ihr nicht sagen, es würde auch mich selbst zerreißen sie so zu sehen."


    sagte ich mit leiser Stimme...


    "Aber er wird nicht ohne sie beigesetzt, das kommt gar nicht in Frage. Sie soll ein Recht haben ihren Mann noch einmal zu sehen."

  • "Nur musst du dich auch fragen, wielange sich der Leichnam noch an offener Luft erhält. Mit Sicherheit nicht mehr lang, nun da die wärmere Zeit sich nähert. Einen solchen Anblick möchte ich ihr auch ersparen."


    erwiderte Metellus zögerlich.


    "Aber wenn es dir lieber ist, werde ich gerne mit ihr sprechen. Es wäre nur gut, wenn du in dieser Zeit möglichst viel für sie da bist, denn ich tippe doch eher darauf, dass sie Schutz in ihrer engeren Familie sucht!"


    Bekundete Metellus seine Meinung und nippte an dem Becher. Dann setzte er ihn ab und blickte Romanus an.


    "Hast du etwas von ihr gehört? Wann sie wiederkommt und wie es ihr geht?"

  • "Gut, ich werde mic hum sie kümmern, und Metellus du bist jeder Zeit willkommen hier, schau mal nach ihr wenn sie da ist. Ich weiß nicht wann sie wiederkommt es wird nicht mehr allzu lange dauern. Und ihr geht es gut...Noch."


    dann blickte ich wieder nachdenklich auf den Tisch, bis ich meinen Becher Wein leerte und fragte...


    "Was steht denn in der Verwaltung an? Hast du irgendwelche besonderen Aufgaben für mich?"


    fragte ich ausdruckslos...

  • "Gut. Dann werde ich es ihr in aller Ruhe beibringen. Es wird sie sicher sehr mitnehmen. Ich schätze dann wird sie den Halt in ihrer Familie finden, den sie sicher sucht und auch lange vermisst hat."


    erwiderte ich und schloss damit das Thema ab. Es war zu unerfreulich.


    "In der Verwaltung stehen derzeit keine besonderen Aufgaben an. Doch aus diesem Grund bin ich auch hier. Ich nehme an du bist daran interessiert, in der nächsten Periode als Magistrat zu kandidieren?"

  • "Ich denke doch! Etwas auszusetzen gab es an dir bislang noch nicht. Und die Magistrate lichten sich zunehmend. Ich wüsste nicht, wer dagegen stimmen sollte."


    erwiderte ich, versuchte dabei einen aufmunternden Tonfall anzuschlagen.

  • "Im Falle deiner Wahl wirst du auch Zutritt zur Curia bekommen. Und da du automatisch dem ordo decurionum angehören wirst, wird sie Standestgebühr von 1000 Sesterzen nötig sein."


    schmunzelte ich. Hier würde wohl, da ein Scribagehalt nicht wirklich ausreichend war, Helena aushelfen müssen.


    "Aber das Nötigste wäre eigentlich erledigt. Allzulang aufhalten sollte ich mich auch nicht mehr, denn noch bin ich noch am Arbeiten. Ich schätze wir werden uns in der nächsten Zeit häufiger sehen!"

  • "Gut, das wird sich einrichten lassen denke ich."


    sagte ich leicht lächelnd...


    "Ich bin mir sicher dass wir uns öfters sehen werden, und natürlich will ich dich nicht aufhalten. Ich danke für das Gespräch. Und hoffe das mit der Wahl klappt."
    meinte ich grinsend...

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