• Ich lief in Richtung der Via Sacra, und beratschlagte mit mir, was zu tun sei. Notfalls könnte ich ja im Laden die Nacht zubringen - nicht bequem, aber ich wäre immerhin in bester Gesellschaft, nämlich allein. Andererseits, immerhin war ich in Rom und - eine wahrhaft Römiche Nacht ist ja der schönste Traum des Provinzlers. Und was war ich wesentlich anderes?


    Nun wusste ich nur nicht, wie man soetwas anfängt, eine "Römische Nacht". In diesem Moment riß die Sohle meines linken calceus ab. Ein Zeichen Merkurs innezuhalten? Abzulassen von solchen Vorhaben? Ein unbestimmtes Gefühl von Verlegenheit und Scham überkam mich, während die Menschen an mir vorüberströmten.

  • Mit seinem golenden Gehstock und weißer Toga war er von Rostra spaziert um sich im Forum nun von der 'Steherei' die Beine zu vertreten. Dabei erkannte den jungen Mann von der Rostra wieder der hier herumstand und einen bekümmerten Eindruck vermittelte. "Junger Mann." Sprach er Matinius Cicero von hinten an. "Geht es euch gut?"

  • In dieser ungünstigen Stimmung sprach mich ein älterer Herr an und fragte, ob es mir gut gehe. Sein Äußeres verriet eine durchaus bessere Herkunft, dass ich schnell Vertrauen gefasst hätte, wäre er nicht in Begleitung wohl seines Sklaven hinzugetreten, welcher mich auf eine eindringliche Art ansah. Und zudem, auf den Zweiten Blick, war er es, der soeben noch auf der Rostra gesprochen hatte. War er mir hinterhergeeilt?


    Mein Blick verriet meine Überraschung und wohl auch ein leises Mißtrauen, als ich ihm antwortete: "Oh es ist nichts! Nur die Sohle meines Stiefels, da, sie riß soeben. Ein Zeichen Merkurs, der meine Schritte lenkt, vielleicht. Doch, zu Dir, sah ich Dich nicht eben noch auf der Rostra im Disput?"

  • Helena hatte ihn endlich entdeckt. Um über die Köfpe hinwegspähen zu können, hatte sie sich auf eine Stufe neben einem Brunnen stellen müssen. Und selbst hier war sie gewzungen, sich in die Länge zu recken. Dort hinten war er also. Sie sprang frohen Mutes wieder von der Stufe herab um zu Quintus zu eilen. Doch als sie endlich bei ihm ankam, stand schon ein Herr dabei. Ein Herr, den sie noch vor wenigen Minuten heiß debattieren sah. Wie hatte er denn das gemacht? Oder hatte er gar einen Zwillingsbruder?


    Sie hielt sich zurück und stieß nicht direkt zu ihnen, denn sie wollte nicht stören. Außerdem wollte sie mit Quintus allein sprechen und das tat sie dann besser des abends, wenn... Nein, er wollte ja nach Ostia. Misstrauen erwachte in Helena und zögerlich machte sie nun doch ein paar Schritte auf ihn zu.

  • "In der Tat. Ich bin Manius Aurelius Eugenius." Der alte Mann musterte den jungen Mann vor ihm noch mal kurz. Er merkte in dessen Worten Unsicherheit. "Euch bedrückt doch etwas?" Dann bemerkte Eugenius aus den Augenwinkeln wie sich eine Dame der Position von Matinius Cicero näherte. Weiter meinte er zu Matinius Cicero: "Das ist nur mein Leibwächter. In der heutigen Zeit weiß man nie welchen Gestalten man über den Weg läuft."


    Sim-Off:

    Edit: Schreibfehler ausgemerzt 8)

  • "Du hast recht, man kann nicht wissen, was die Götter mit uns beabsichtigen - doch unter Romas weiser Schirm wird Dein Leibwächter wohl das Glück haben, nicht mehr zu tun zu bekommen, als sich mancher zu dreist gebährdenden Bettler anzunehmen.", dabei lächelte ich gequält, denn meine Rippen schmerzten bei der Erinnerung meines letzten Ausflugs in die Berge Tarracos.


    "Anders sieht es nächtens und immer vor den Städten unseres Reiches aus, man spielt mit seinem Leben, tritt man leichtfertig zu irgendeiner Zeit vor seine Schwelle."


    Als ich das sagte, lockte mich ein blonder Schimmer... War das Helena? Ich neigte mich leicht vor und blickte an Aurelius Eugenius und seinem Leibwächter vorbei.. Sie war es, freute ich mich,


    "Helena! Oh, verzeih Aurelius Eugenius, zufällig sehe ich dort eine gute Freundin..."

  • Sie lächelte, als sie Quintus Aufmerksamkeit erlangte und hob leicht die Hand. Zugegebenermaßen war Helena leicht verwirrt, doch das lag wohl am ganzen Hin und Her am heutigen Tage. Nun getraute ich mich auch, mich den beiden Männern zu nähern. Beziehungsweise den Dreien, wenn ich meinen engen Freund Quintus dazuzählte.


    "Salve!"


    grüßte sie den Redner von eben gerade leicht lächelnd und wandte mich dann zu Quintus. Ihr Haar wirkte äusserst zerzaust, denn die Suche war ziemlich beanspruchend gewesen. Eine gewisse Röte, ebenfalls von der Suche, lag auf ihren Wangen.


    "Warum bist du so rasch fort?"


    fragte sie mit einem leichten Vorwurf in ihren Worten.

  • "Ostia, Helena, ich muss noch vor Einbruch der Dunkelheit in Ostia sein. Auf keinen Fall möchte ich nochmals... soetwas erleben." Dabei legte ich leicht den Kopf zur Seite (um genau zu sein: exakt 12 Grad nach rechts...), lächelte und zwinkerte fast unmerklich.


    Vor Aurelius Eugenius wollte ich nemanden mit der Wahrheit bloß stellen, wenn er die Personen, um die es sich handelte möglicherweise auch nicht kannte. An diesen gerichtet: "Ich darf Dir die Pontifex Hispanias vorstellen, Rediviva Helena." Dann, an Helena: "Manius Aurelius Eugenius, wir haben ihn eben auf der Rostra sprechen hören."

  • "Ave, Rediviva Helena." Aurelius Eugenius schenkte der Hinzugekommenen ein freundliches Lächeln, wandte sich dann wieder an den Jüngling. "Nun, Du hast Recht, was das Treiben vor den Mauern Roms betrifft. Du musst wissen, daß ich erst vor Kurzem wieder in Rom weile. Lange war ich fort auf Reisen durch zahlreiche Länder. Auf dem Weg von Ostia nach Rom wurde ich von drei, mit Dolchen bewaffneten Dieben bedroht. Doch Fortuna meinte es gut mit mir. Thorak, mein Leibwächter schlug Zwei von den Dieben den Schädel ein. Den Dritten ließ ich mit zerschlagenem Gesicht und gebrochenem Arm die Flucht antreten, damit sich der Vorfall unter den Diebesbanden herumsprechen würde."

  • Helena nickte freundlich, als sie einander vorgestellt wurden. Sie schenkte Quintus ein leichtes Lächeln. Na, so eilig hatte er es sicher nicht wenn er sich nun hier aufhielt. Vielleicht hatte er ja einfach von ihr fortgewollt. Möglich war es, dass er Distanz suchte.


    "Sehr erfreut."


    lächelte sie mit einem ungewohnt kühlen Lächeln an Eugenius gerichtet, ehe sie schweigend seinen Ausführungen lauschte.

  • Derweil Eugenius seine Räubergeschichte erzählte, blickte ich aus den Augenwinkeln zu Helena, zog einen speziellen Mund und nickte eifrig...


    Leider gingen mit mir die Pferde etwas durch, als er auf die Heldentaten seines Sklaven kam: "Wie gut, dass Du nicht selber Hand angelegt hast, wie schnell ist doch der Ruf ruiniert."


    Ich verkniff mir das Lachen, dennoch kam ein leises Prusten durch meine Nase, das für Außenstehende wie ein Niesen klang. "Oh, Verzeihung, die Reise, das Wetter... Ich selbst musste dergleichen erfahren, als ich zu Studienzwecken vor die Tore meiner Vaterstadt Tarraco ritt. Leider war ich allein und es erging mir nicht gut. Doch Mercurius hielt seine Hand über mich und ich kam mit ein Paar Knochenbrüchen davon"


    Nun blickte ich Eugenius fester an: "Dennoch! Man wird etwas gegen diesen Abschaum unternehmen müssen. Persönlich werde ich es nicht hinnehmen, was man mir antat! Dieses Gesindel wird dafür bluten."

  • Ein spitzbübisches Lächeln huschte auf Helenas Lippen, als Quintus Blick sie traf. Doch sie verkniff sich tapfer weiterhin jeden Kommentar. Sie war, nein, sie durfte nicht mehr die kleine freche Helena sein, die gerne Grimassen schnitt. Auch wenn sie dies noch war. Daher biss sie sich auf die Lippen, wodurch völlig automatisch ein verzogenes Gesicht bei zustane kam.


    "Quintus..."


    warf sie räuspernd ein, während sie um Selbstbeherrschung kämpfen musste. Sie schluckte einmal heftig und zwinkerte ihm zu, erleichtert darüber, dass Eugenius sie aus diesem Winkel nicht sehen konnte.


    "Du tust ganz recht daran ihnen Rache zu schwören. Sie haben dir wirklich unschönes angetan!"


    Doch auch wenn diese Worte sehr ernst waren, sie hörte sie nur weit hinter diesem benebelten Schleier.

  • "Verzeih, mein Junge, ich wollte dich nicht mit meinen Geschichten langweilen. Und, was meinen Ruf angeht: Erst vor Kurzem habe ich einen Christen aus dem Ausland für seine Gotteslästerungen geohrfeigt."


    Aurelius Eugenius war das kleine Gespräch fern vom Treiben um die Rostra ganz recht.


    "Sag mal Junge, wie nennt man dich?"


    Wie es aussah hatte sein Gegenüber wohl den Anstand bei all den Worten vergessen. Der alte Patrizier wandte sein Blick erneut zu Helena. Sagte aber nichts und wartete die Antwort des jungen Matinius ab.

  • Zu Helena gewandt fragte ich mit leisem Lächeln "Meinst Du?", um mich dann dem Aurelius Eugenius zu widmen.


    "Oh, übe Nachsicht", sagte ich mit einer leichten Verbeugung "Quintus Matinius Cicero, gegenwärtig Discipulus des Cultus Deorum, Sohn des Proconsuls Hispanias, Publius Matinius Agrippas."


    "Es langweilte mich nicht was Du sprachst, vielmehr, es war mir ernst, wenn ich sagte, man müsse etwas gegen dieses Gesindel unternehmen - sobald ich wieder in Tarraco eingetroffen sein werde, werde ich das Nötige veranlassen - und sollte ich selbst zum Gladius greifen müssen!"


    Dass auch ich eben auf der Rostra jemanden geohrfeigt hatte, führte ich lieber nicht an. Das wäre vielleicht etwas weit hergeholt, passte nur gerade irgendwie zu Thema.


    Kurz blickte ich zu Helena und hob leicht eine Augenbraue... nur um sie alsbald wieder sinken zu lassen.

  • Helenas Blick war ernst geworden, als ihr bewusst wurde, wie ernst es seinerseits mit dem Racheschwur war. So sie es verhindern konnte, würde sie Gewalt, die aus seinen Händen kam, verhindern. Es passte nicht zu dem 'kleinen' Bruder, den sie in ihm sah. Überhaupt konnte sie sich keine Düsternis in seinen Gedanken vorstellen, weshalb sie gerade diese Worte erschreckten... 'zum Gladius greifen'...


    "Ich denke vorerst sollten wir dies eher dem Regionarius Balbus überlassen, er ist ein sehr fähiger Mann."


    gab Helena stocksteif zum Besten.

  • In mir zog sich etwas zusammen, als sie es Balbus überlassen wollte: "Mag sein, doch bis jetzt ist nichts geschehen. Aber wir wollen dieses Thema lassen... Leider muss ich nun fort, Helena, vielleicht willst Du mich noch Stück begleiten? Ich habe Dir noch etwas Vertrauliches von der Flaminca mitzuteilen, und das besser jetzt als später..."


    An Aurelius Eugenius richtete ich die Abschiedsworte: "Ich würde mich freuen, dich bald wiederzusehen und an an unser Gespräch anknüpfen zu können. Doch einstweilen bleibt mir nur, Abschied zu nehmen, mit dem Wunsch, dass es Dir wohl ergehen möge und die Götter dir gewogen sind!", dabei hob ich die Hand zum Gruß und sputete mich - ich war mittlerweile selbst versucht, zu glauben ich müsse nach Ostia.

  • Besorgt blickte sie Quintus an und sie wurde das Gefühl, dass etwas nicht stimme, nicht mehr los. Und genausowenig wollte der traurige Schimmer in ihren Augen schwinden. Dass er etwas vertrauliches von Tiberia Claudia mitzuteilen hatte, bereitete ihr Bauchschmerzen.


    "Ja natürlich geleite ich dich noch ein Stück des Weges, noch habe ich es nicht allzu eilig."


    gab sie mit einem küsntlichen Lächeln zurück und wandte sich mit einem höflichen Nicken an Eugenius.


    "Vale, mögen die Götter ihre segnende Hand über dich halten, Aurelius."


    Mit diesen letzten Worten wandte sie sich um und folgte Quintus rasch, der recht sturzartig aufgebrochen war. Vielleicht wollte er sie aber auch gar nicht dabei haben, es war gut möglich. Vielleicht bat er sie nur der Höflichkeit halber, ihm zu folgen... Mit diesen Gedanken verlangsamten sich ihre Schritte.

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