Im Gewirr des Forums

  • Cassius befand sich nun mitten im Forum Ostiae. Händler, Sklaven, Stände und Waren säumten den Platz. Er schlenderte die kleinen Gassen entlang, die die Händler zwischen ihren Ständen gelassen hatten. Er hatte Hunger. In dem Sack, den er auf der Schulter trug befanden sich die letzten Sesterzen, die er noch von seinem Reisegeld übrig hatte. Aber es roch überall so gut. Er konnte sich nicht entscheiden. Schlussendlich blieb er vor einem Stand einer ihn freundlich anblickenden Dame stehen. Sie verkaufte Brot und Oliven.


    "Was kann ich für dich tun, mein Herr?", fragte sie Cassius mit einer rauhen, rauchigen Stimme.
    "Ich hätte gern ein paar Oliven und einen Laib Brot", erwiderte Cassius und ließ seinen Sack von der Schulter gleiten, um ein wenig Geld heraus zu holen, "Wieviel macht das?"
    "Zwei Sesterzen, junger Mann. Du bist nicht von hier!", stellte die Dame fest, während sie einige Oliven in ein Tuch einwickelte.
    "Nein, da habt Ihr ganz recht, gute Frau", antwortete Cassius, "Ich komme von weit her, aus Kreta. Bin gerade mit dem Schiff angekommen."
    "Kreta? Ja, das ist weit...", Sie nahm ihre kleine Schaufel und legte noch fünf weitere Oliven zu den anderen.
    "Hier nimm, mein Junge, und lass es dir schmecken!"
    Cassius zahlte.
    "Ich danke Ihnen vielmals, Sie sind zu gütig", Cassius verneigte sich leicht und ging.


    Im Gehen steckte er sich eine Olive in den Mund. Lecker, er hatte schon länger keine Oliven mehr gegessen. Nach einer Weile fand er ein Plätzchen, wo er sich niederließ, um ein Stück Brot zu essen und die Geschäftigkeit, der vorbeigehenden Bewohner Ostias zu beobachten.

  • Nachdem er sich einige Zeit ausgeruht hatte, beschloss Cassius weiterzugehen. Er verließ das Forum und tauchte in das Labyrinth von kleinen Gassen und großen Straßen ein. Eine Abzweigung links, eine rechts. Eine Kreuzung. Ruck zuck hatte er sich verlaufen und keine Ahnung mehr wo er genau war. Nicht so schlimm, dachte er sich, ich finde schon irgendwas woran ich mich orientieren kann. So schritt er weiter bis er anden Rand von Ostia kam, mehr durch Zufall als freiwillig. Er blickte durch eines der Stadttore und sah sie, die Straße, die nach Rom führte. Ein kurzer letzter Blick zurück auf Ostia und er durchquerte das Tor in Richtung Rom. Er musste sie sehen, die Hauptstadt des Imperiums.

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