Der Trauerzug trifft außerhalb der Stadtgrenzen Roms am bereits vorbereiteten Scheiterhaufen ein. Neben diesem setzten die Vispillones die Bahre ab und treten beiseite. Nun tritt ein Priester hinzu, wendet die Handflächen nach oben und beginnt nach einer kleinen Pause mit ruhiger Stimme und voller Inbrunst gut verständlich die rituellen Worte zu sprechen. Er ruft die Götter an, den Toten wohlwollend in das Elysium aufzunehmen und seinen Geist auf seinem Weg dorthin schützend zu begleiten. Anschließend nimmt er ein scharfes Messer zur Hand und schneidet dem Leichnam einen Finger ab. Diesen begräbt er, weitere melodische Formeln murmelnd, neben dem Scheiterhaufen in der Erde, um den Ort der Verbrennung zu heiligen. Dann tritt der Priester wieder beiseite, die Vispillones heben den Leichnam wieder auf und legen ihn vorsichtig auf den Holzstoß. Nun endlich ist es an der Zeit, dass die Freunde und Verwandten des Verstorbenen die letzte Gelegenheit haben, sich von seinen sterblichen Überresten zu verabschieden. Der Reihe nach dürfen sie an den Scheiterhaufen herantreten, um Kleider von ihm, wohlriechende Essenzen, Speisen und auch andere Opfergaben jeder Art, sowie einige seiner persönlichen Besitztümer hinzuzulegen.
Bestattung des Gaius Vinicius Marcellus
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Ich war dem Leichnam meines Bruders gefolgt und wartete nun still die Riten ab. Dann als es soweit war, an den Scheiterhaufen zu treten, wartete ich ab, denn Hunig, als Oberhaupt der Gens, stand es als ersten zu, sich zu verabscieden....
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Direkt vor der Casa Vinicia stieß Crassus zu dem Trauerzug und folgte diesem stumm bis zu dem Scheiterhaufen. Hungaricus und Lucianus hatte er dabei nur flüchtig gegrüßt und ihnen sein Belieid ausgesprochen.
Bei dem Scheiterhaufen stellte er sich mitten in die Menge und wartete die weiteren Riten und die Verabschiedung der engsten Freunde und Verwandte ab. -
Auch Dragonum war gekommen kannte er Marcellus doch aus den Zeiten als dieser noch bei der CU war ... als er Lucianus erblickte nickte er ihm stumm zu um ihm so sein Beileid zu bekunden, denn seine Stimme traute Dragonum nicht zu erheben in diesem denkwürdigen Augenblick ......
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Hungi, der die Prozession ohne ein Wort mitverfolgte, stellte sich zum Leichnam seines Bruders. Am Tage zuvor war er im Cubiculum seines Bruders eine Zeit lang verweilt und hatte seine persönlichen Sachen durch gesehen. Im Endeffekt entschied er sich dann für die Toga, die Marcellus zu seiner Mannwerdung bekam und für einige kleinere Schmuckstücke, die Hungi nun zum Toten dazulegte. Still verweilte er noch ein, zwei Momente, dann trat er ein paar Schritte zurück und gab den anderen trauernden Gästen die Möglichkeit, von Marcellus ein letztes mal Abschied zu nehmen.
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Dragonum war nicht sicher ob es richtig war nun nach vorn zu treten wo doch gerade erst die enge Familie dabei war Grabbeilagen auszuwählen also entschied er sich vorerst noch zu warten bevor er selbst vortreten würde ...
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Nach Hungi trat nun ich nach Vorne, stellte mich neben den Leichnam und sprach in Stille ein paar Worte zu meinem Bruder.
Er hatte sein Leben lang beim Militär verbracht, deshalb hielt ich es für angemessen, ihm seine Phalera mit auf den Weg zu geben.Nach meinem Abschied trat ich wieder zurück.....
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Nachdem nach und nach alle Familienmitglieder ihre Grabbeilagen gewählt hatten trat nun auch Dragonum vor an den Leichnahm heran und nahm ein reich verziertes und in rotes Samt gewickeltes Gladius hervor ... auf dem Heft waren neben den Initialien auch die Buchstaben 'C' und 'U' eingearbeitet. Auf der Klinge stand: 'Im Leben schützend. ImTode beschützt'.
Nachdem er es hineingelegt hatte trat er einen Schritt zurück sprach noch ein kurzes Gebet und reihte sich dann wieder ein in die Reihen der trauernden ... -
Sebastianus kam zur Bestattung und sah einige bekannte Gesichter. Er schaute sich um und erblickte Lucianus. Er machte eine verneigende Bewegung um sein Beileid auszudrücken. Lange hatte er Lucianus nicht mehr gesehen. Und nun so ein unerfreuliches Ereignis.
Sebastianus trat nach vorne kannte er auch Marcellus. Er schloss die Augen und sprach ein paar Wörter und gab seine Kette als Grabbeilage bei! Er war sich nicht sicher ob es angebracht war da es sich um ein Bildnis von Mars.
Danach trat er zurück und reihte sich in die Reihen der Trauernden.
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Auch Livia tritt ein letztes Mal an den aufgebahrten Bruder ihres Verlobten heran. Nachdenklich betrachtet sie den leblosen Körper und nimmt nach einem kurzen Gebet auch selbst eine kleine Opfergabe hervor. Es handelt sich um eine kleine Phiole mit einer wohlriechenden Essenz. Das kostbare Gefäß besitzt wunderbar geschwungene, einer Blüte gleichende Formen und ist aus feinstem bunten Glas hergestellt. Anschließend wendet Livia sich nachdenklich ab und stellt sich wieder neben ihren Verlobten.
Der Priester begibt sich wieder zum Scheiterhaufen. Leises Flötenspiel erhebt sich und begleitet seine murmelnden Gebete. Er schließt dem Leichnam die Augen und geht dann wieder beiseite. Fackeln werden entzündet und an Lucianus und Hungaricus übergeben. Diese dürfen nun mit abgewandten Gesichtern den Holzstapel in Brand setzen.
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Ich übernahm die Fackel, trat dann an den Scheiterhaufen und wartete auf Hungi.....
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Auch Hungi nahm eine Fackel, trat nochmals hin zum Scheiterhaufen und nickte seinem Bruder mit ernster Miene zu. Dann wandte er sein Gesicht ab vom Holzstapel und dem Leichnam seines Bruders und zündete das Holz an. Danach trat er einige Schritte zurück...
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Ich hatte es, nach Hungis zunicken, meinem Bruder gleich getan und trat dann ebenfalls wieder zurück....
"Mögen die Götter sich deiner annehmen" flüsterte ich....
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Dragonum nahm seinen Helm ab, klemmte ihn unter seinen einen Arm und schickte ein kleines Stoßgebet zu den Göttern auf das sie seine Seele schützen mögen ...
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Lange brennt das Feuer und das Licht der Flammen erhellt die Gesichter der Umstehenden. Die Klagen der Praeficae erheben sich erneut und auch das Trauergefolge fällt mit ein. Livia tritt wieder zu Hungaricus und legt ihm sanft die Hand auf den Arm.
Erst als das Feuer ganz heruntergebrannt ist, treten wieder einige Helfer des Priesters hinzu und löschen die Asche mit Wein. Die ausgeglühten Gebeine werden eingesammelt und samt Asche in eine Urne gelegt. Es handelt sich um ein kostbares Exemplar aus feinster Keramik. Zusätzlich legt der Priester noch die Totenmünze und ein kleines Salbfläschchen dazu, bevor das Gefäß endgültig geschlossen wird. Dann setzt sich der Zug fort zu einem kleinen, vorbereiteten Erdgrab. Ein schlichter Grabstein ist schon vorbereitet und feierlich wird die Urne dort bestattet.
Dann wendet der Priester sich wieder den Trauernden zu und beginnt mit der obligatorischen Reinigungszeremonie. Aus einem kleinen Eimer besprengt er die Menschen mit geweihtem Wasser und schließt damit das eigentliche Begräbnis ab. Um das Grab zu weihen, führen einige Helfer nun ein Schwein herbei und opfern es in einer feierlichen Zeremonie. Anschließend muss auch ein Widder in einem weiteren Opfer an die Laren sein Leben lassen. Das Fleisch der Tiere wird beiseite geschafft und für das folgende Leichenmahl zubereitet.
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Hungi sah der Opferung noch zu und wartete dann, bis alle Trauergäste gegangen waren. Als einer der letzten verließ auch er den Ort der Bestattung.
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Zitat
Original von Marcus Vinicius Hungaricus
Hungi sah der Opferung noch zu und wartete dann, bis alle Trauergäste gegangen waren. Als einer der letzten verließ auch er den Ort der Bestattung.Und ich tat es ihm gleich, schweren Schrittes begaben wir uns zurück in die Casa.....
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Nachdem sich die Menge der Trauernden nun langsam begann aufzulösen, machte sich auch Dragonum auf den Weg zurück in die Castra ...
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