Sculptor 'Ars Terentia'

Ein einsames Pferd mit Reiter kam auf das Anwesen zu. Anders als sonst, war Seculus nicht in einen Kapuzenumhang gehüllt, sondern er trug nur eine teure hellblaue Tunika, darunter nochmal eine wollene Tunika wegen dem Klima, und eine schneeweiße Toga. Kurz vor dem Tor machte er halt und sprang ab. Sein Pferd an den Zügeln haltend, klopfte er mit der Faust mehreremale gegen das teilweise von innen auch mit Eisenplatten beschlagene Tor. Sofort wurde einer der Sklaven, der die Lagerhalle bewachte auf das Klopfen aufmerksam und es öffnete sich eine kleine Klappe im Tor. "Wer ist da?" "Der Besitzer, Brutus." Brutus war ein wirklich aufmerksamer Sklave. Andere Versager hätten schon längst das Tor ganz aufgemacht. Brutus hatte Seculus' Stimme erkannt und man hörte, wie er einen großen Riegel beiseite schob. Dann öffnete sich das Tor. "Salve." sagte Seculus noch schnell und übergab Brutus die Zügel seines Pferdes und dieser befestigte sie an einem in der Mauer extra dafür eingelassenen Ring. Unterhalb des Ringes gab es auch Futter und etwas zu Trinken. Seculus verschwand währenddessen im ersten Haus, der Werkstatt.

Um die Werkstatt würde er sich später kümmern, erstmal galt es den Papierkram zu erledigen. Er begab sich also in einen kleinen Anbau mit vielen Fenstern und setzte sich hinter seinen geräumigen Schreibtisch. Der Auftrag des Proconsuls würde als erstes bearbeitet werden. Eine Skizze, gut. Damit würde er anfangen. Danach die Post und danach weitere Aufträge.

Als er eine ungefähre Skizze gemacht hatte, brachte Brutus ihm die Post. Oha, gleich zwei Aufträge und für beide sollte er nach Roma kommen. Er lehnte sich in seinem bequemen Korbsessel zurück und massierte er sich kurz die Schläfen. Dann begab er sich in die Werkstatt. Dort erklärte er Silvius und Gracchus den Auftrag der beiden Kunden. Er würde so schnell wie möglich nach Roma aufbrechen müssen.

Einige Tage später waren beide Weihesteine fertig und Seculus war bereit zur Abreise. Ein Gespann, das von zwei Maultieren gezogen wurde, fuhr vor und alle vier in dem Betrieb arbeitenden Sklaven packten mit an. Als dann die beiden Weihesteine aufgeladen waren, machten sie sich auf den Weg zum Hafen. In Roma würden sie sich dann ein neues Gespann suchen.