Da ich gerade eine Krimi aus dem alten Rom lese, in dem es um Vatermord geht, wollte ich fragen, ob man im Falle der Verurteilung wirklich auf dem Marsfeld öffentlich ausgepeitscht und dann mit einem Hund einem Hahn und einer Schlange in einem Sack eingenäht in den Tiber geworfen wurde...
Wenn es die Strafe wirklich gab, was war ihre (symbolische) Bedeutung und wurde sie zu der Zeit, in der wir spielen, noch vollstreckt? Kennt jemand weitere ausgefallene Strafen?
Der Roman auf den ich mich beziehe, heißt "Das Lächeln des Cicero" von Steven Saylor.
Ausgefallene Strafen
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Das Säcken war auf alle Fälle im Mittelalter eine bei schweren Verbrechen durchaus angewandte Todesstrafe. Also gegeben hat es die Strafe wirklich, ob in der Antike weiß ich aber nicht.
Bedeutung (ohne 100 %ige Gewähr weil die Vorlesung doch schon a Zeiterl zurückliegt): der Mensch wurde mit diesen Tieren dann auf eine Stufe gestellt, und die besondere Abscheulichkeit des Verbrechens wurde damit gezeigt. -
Die Strafe gab es wirklich. Der Delinquent wurde mit einem Affen, einer Schlange, einem Hund und einem Hahn in einen Sack genäht und in den Tiber geworfen.
Die Tiere hatten dabei unterschiedliche Bedeutungen und Symbolik.
Der Hahn stand für Arroganz, der Affe dafür, das er den Menschen nachmacht, der Hund für die Reue und die Schlange für das Böse schlechthin.
Ansonsten waren die Strafen nicht sonderlich ausgefallen, siehe den Artikel in der Wiki.
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Gab es diese Strafe nur zur Zeit der Republik oder ist sie auch noch in der Zeit, in der wir spielen, gültig.
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Vatermord ist das schlimmste Verbrechen, was das antike Rom kannte, da der Sohn den Stellvertreter der Ahnen tötete und somit die Familie im religiösem Sinne auslöschte und sich gegen das Grundrecht des Vaters Richter über die Familie zu sein und seine Autorität auflehnte.
Der Sohn, der also gegenüber dem Vater die göttliche Pflicht der pietas erga parentes (die Pflicht zum Gehorsam) hatte, entweihte das Haus der Familie. Um es mit Ciceros Worten über den Familiensitz abzurunden: "Hier ist meine Religion, hier mein Stamm, hier sehe ich die Spuren meiner Väter."
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