• Die Culina der Casa Rediviva


    Hier bereiten die Zuständigen das Essen.



    Im Gegensatz zum Rest des Hauses ist die Culina kein sonderlich lichter Raum, auch wenn man mit warmen, hellen Farben versucht hat, die Wände freundlicher wirken zu lassen. Dafür allerdings ist sie ein recht sauberer Raum mit guter Auswahl an Gewürzen und Geschirr.


  • Als Kaya in der Küche anlangte schloss sie erst einmal die Tür hinter sich und lehnte sich gegen diese. Sie schloss kurz die Augen um einmal tief durchzuatmen. Metellus war hier. Es gab sicherlich viele Möglichkeiten, wie sie die Gunst der Stunde für sich nutzen konnte. Es sollte ja gewisse Kräuter geben die ihr auch bekannt waren, aber bei ihm musste sie diese vermutlich nicht einmal benutzen - dafür war Helena schon zulange weg. Sie stieß sich von der Tür ab und nahm einen Teller auf welchen sie ein bereits abgekühltes Stück Hähnchenkeule legte. Dazu ein Stückchen weiches Brot und Oliven. Das ganze verzierte sie noch mit ein paar Trauben, die allerdings leider nicht besonders süß waren - aber für das Aufwiegen dieses Mangels würde sie schon sorgen. Am besten wären in dieser Situation gewiss ein paar kleine Andeutungen bezüglich Helenas Beliebtheit bei Männern.. Es gab ja noch einen kleinen Brief aus Germanien, der ja zufällig falsch liegen konnte... Sie nahm eine Karaffe Falernen und einen Becher. Das ganze Repertoir legte sie auf ein Tablett und starrte es eine kurze Weile an. Wie stellte sie es am Besten an. Da trat ein schelmisches Lächeln auf ihre Lippen und sie verschüttete 'rein zufällig' ein wenig des Weines auf ihre Tunika. Dann griff sie in den Ofen und nahm ein wenig Ruß heraus, welchen sie sich spärlich auf den Hals schmierte. Heute war ihr Tag. Das Günstigste war ja, dass sie offiziell nichts von Metellus' und Helenas' Verhältnis wusste... Sie nahm das Tablett auf und machte sich wieder auf den Weg ins Atrium.

  • Kaya stand in der Culina - völlig allein. Wie schon seit vier Tagen machte sie auch heute Helenas 'Genesungstrank gegen ihr Unwohlsein' am fünften Tage, seit sie ihren Vorfall am Hafen hatte. Kaya schmunzelte, während sie auf das Wasser, den Wein und die Früchte blickte, die zur Geschmacksneutralisierung dienten. Neutralisiert werden musste die Alraune, die eigentlich nicht zur Genesung der Pontifex, sondern zu deren Erkrankung führte. Helena wurde zunehmend schwächer, ihr Gesicht blasser. Erst gestern abend hatte Kaya beobachtet, wie Helena sich ruckartig an der Wand abstützte, weil ein plötzlicher Schwindel sie ergriffen hatte und sie zu Boden sank.


    Spöttisches Lächeln - ja, so konnte man Kayas Blick beschreiben, während sie die Zutaten zu ihren Händen betrachtete. Sie griff einen Becher und füllte diesen zu einem Viertel mit Wasser und zu weiteren zwei Vierteln mit gewöhnlichen Traubensaft und Pflaumensaft. Und ein weiteres Achtel stellte der gepresste Saft der Alraune dar, die sie sogleich wieder sicher in ihrem Beutel verschwinden ließ und dann in der Mitte eines, mit getrocknetem Obst gefüllten, Korbes verschwinden ließ. Kurz verrührte sie diesen Trunk noch einmal, ehe sie kontrollierte, ob sie unbeobachtet war und dann zum Schlafzimmer ihrer Herrin hinaufging.

  • Callidus ließ sofort die Hand seiner Schwester los und machte sich auf die Suche nach etwas eßbaren. Er fand einen Krob mit Obst und warf Helena einige Früchte zu.


    "Fang!"


    Dann suchte er nach etwas zum trinken. Dort stand ein Krug und Callidus nahm einen Schluck. Er nickte abschätzend und nahm ihn an sich.


    "So, dass reicht wohl für den Anfang! Oder hast du noch einen Wunsch?"


    Callidus sah seine Schwester erwartungsvoll an.

  • Während sie ihn bei seinem fleißigen Tun beobachtete, stellte Helena sich die Frage, warum Callidus keinen Bauch ansetzte. Eigentlich sah sie ihn immer beim Essen, wenn sie sich trafen. Er musste ein sehr ergiebiges Verhältnis zu Frauen haben, denn an einen Sportler erinnerte der Bruder sie auch nicht wirklich. Grinsend versuchte sie, diesen Gedanken wieder zur Seite zu schieben und machte sich lieber daran, das Obst aufzufangen und irgendwie auf ihrem angewinkelten Arm zu stapeln.


    "Sagmal, hast du eigentlich mal Neuigkeiten von Kaya? Oder ist sie... nun gänzlich entschwunden?" fragte Helena neugierig und sah dem näherkommenden Callidus entgegen. Seine Frage hatte sie mit einem Kopfschütteln verneint.

  • Er sah seiner Schwester amüsiert zu, wie sie versuchte das Obst aufzufangen. Aber sie ließ nichts fallen. Callidus lachte.


    "Prima! Damit wäre unser Essen gerettet!"


    Er ging auf sie zu und kitzelte sie, damit sie vielleicht doch etwas fallen ließ.


    "Von Kaya? Nein, nachdem sie abgehauen ist, habe ich nichts mehr von ihr gehört, aber das ist auch besser für sie! Denn ich kann auch anders!"


    Für kurze Zeit wurde sein Blick ernst. Wieso musste sie in diesen schönen Momenten so ein ernstes Thema ansprechen? Callidus gab sich die Schuld für die Sache mit Kaya. Wenn er richtig durchgegriffen hätte...

  • Als er auf sie zuging machte sie mit einem schalkhaften Ausdruck in den Augen ein paar Schritte rückwärts. "Hee! Nein, das ist gemein!" rief sie laut aus, als er begann sie zu kitzeln und nur wenige Augenblicke später flog das Obst in hohem Bogen durch die Gegend. Aber jetzt war sie zu heiter um sich ernsthaft Sorgen um das Essen zu machen. Rächen konnte sie sich aber auch nicht, denn es war schon ein Unterschied ob Obst, oder ein Tonkrug mit Wein gefüllt zu Boden fiel.


    Sie ließ die Luft aus ihren frustriert aufgebiasenen Backen wieder aus, als sie den Ausdruck in Callidus Augen erblickte. "Aber ist ja auch nicht so wichtig! So ists wenigstens friedlicher in der Casa Rediviva." Sie wollte die gute Laune nicht wieder davonfliegen sehen wie das Obst vor wenigen Momenten und zwinkerte ihm fröhlich zu.

  • Er schaute sie verspielt böse an.


    "Ach sie nur was du angestellt hast! Das schöne Obst! Vielleicht solltest du etwas Wein trinken, es gibt Menschen, die werden dann ruhiger!"


    Auch wenn Callidus Leute kannte, bei denen es umgekehrt war. Er blickte Helena erwartungsvoll an und wartete darauf, dass sie das Obst wieder aufheben würde.


    "Nun, deine neue Sklavin ist mir aber auch nicht ganz geheuer!"


    Auch wenn sie loyal war, war Callidus skeptisch. Vielleicht lag es einfach daran, dass dieser Typ Frau nicht sein Typ war.

  • Kopfschüttelnd, aber grinsend, ging Helena in die Knie. Vor wenigen Momenten noch hätte sie nicht damit gerechnet, dass sie sobald wieder lachen würde. Aber ihr Leben schien wieder schönere Bahnen einschlagen zu wollen, in jedem Bereich. Stück für Stück stapelte sie das Obst wieder auf ihrem Arm. Vom Boden her antwortete sie lachend: "Ich werde weder ruhiger noch aufgewühlt - ich werde chaotisch." erklärte sie ihm ihre Reaktion auf überschüssigen Wein


    Als sie wieder hochkam lächelte sie ihren Bruder warm an. "Eretha ist eine hervorragende Sklavin, auch wenn ich zunehmend mehr versucht bin, auch ihr die Freiheit zu schenken." schmunzelte sie und blickte dann skeptisch zu dem Obst auf ihrem Arm, das gefährlich wankte. "Wohin gehen wir? Zu dir oder zu mir?" stellte sie die Frage, die er wohl ziemlich häufig gestellt bekam mit einem äußerst frechen Grinsen.

  • "Nichts von beiden! Wir gehen ein wenig ins Freie! Damit du dich aber nicht in der Öffentlichkeit lächerlich machst, würde ich vorschlagen, wir gehen ins Peristyl!"


    Er schaute sie neckisch an. Es machte ihm Spass, sie so zu sehen. Seine Schwester war so frei von allen Problemen, ein wirklich seltener Anblick in letzter Zeit.


    "Du gehst vor!"

  • "Ich und mich in der Öffentlichkeit lächerlich machen? Glaubst du ehrlich das würde ich tun?" rief sie mit spaßiger Entrüstung aus und dachte zugleich an jenen Tag zurück, da sie äußerst verkatert aus der Villa des Proconsuls gestolpert war und noch immer nicht Herrin ihrer Sinne war. Wie gut dass Metellus diese Geschichte nicht an andere Leute weitergegeben hatte, denn sie war wirklich ziemlich unangenehm.


    "Aber vielen Dank, dass du dich so sehr um mich sorgst!" lamentierte sie schmunzelnd weiter und folgte seiner Anweisung, sich dem Perisytlium zuzuwenden.

  • Als ich vom Garten entlich in der Küche angekommenbin sah ich Helena und einen mir zur Zeit noch unbekannten Herren... ich grüßte freuntlich: "Salve!", und nahm mir ein stück brot mit Geflügel.

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