• Der Valerier, war etwas anders als andere Römer, so viel war klar. Etwas überfordert damit, mit mir etwas anzufangen, wofür ich nicht undankbar war, fuhr sein Blick im Raum herum.
    "Ich habe gekocht und sauber gemacht. Nein, trinken oder essen will ich nichts."
    antwortete ich mechanisch und etwas uninteressiert und sah mich um, auch wenn ich in der Tat etwas Durst hatte.

  • "Zum Kochen gibts hier nich viel. Außer mir sind normal nur noch meine zwei Oppas hier und die bekommen nur noch Puls durch die Zähne." Er kratzt sich am Hinterkopf. Noch mehr Putzen als Hulc das schon macht geht auch nicht. Soviel Dreck fällt überhaupt nicht an.


    "Kannst du Schreiben?" Vic hasst Schreiben und seine Schrift sieht dementsprechend aus. Außer ihm kann kein anderer sie lesen, da wäre so ein persönlicher Scriba schon von Vorteil.

  • Ichl entspannte mich etwas, offenbar war ich hier überflüssig, umso besser und umso leichter zu entkommen.


    "Nein." War meine knappe Antwort, denn warum hätte ich mehr von der verhassten Sprache als wirklich nötig sprechen sollen?

  • Blöde Frage eigentlich, so knapp wie sie mit Worten ist. Weiterhelfen tut das trotzdem nicht. Ein leichtes Grinsen schleicht sich auf Vics Gesicht. "Wenn das so ist, dann kannst du wohl nicht allzu viel. Aber sag mal, Myriel, was würdest du denn sagen, was du am besten kannst?"

  • Sein erster Satz machte mich wütend und der zweite tat es noch viel mehr. Es war immer das selbe, natürlich konnte ich lesen und schreiben, aber kein Latein, nichts hätte mich dazu bewegen können die Sprache der Römer auch noch zu Papier zu bringen!
    Und natürlich hatte ich mir schon gedacht, dass nun auch ein solcher Satz folgen würde. Trotz allem und Motivation genug, anders zu ahndeln, versuchte ich die sanfte Milde in meinem Blick beizubehalten und spannte nur die Wangenknochen an, vielleicht die einzige Regung in meinem Gesicht. Mein Tonfall blieb ruhig und ich ignorierte sein Grinsen.


    "Ich denke nicht, dass ich Talente habe, die ihr zu schätzen wüsstet."

  • "Wenn du wüsstest, was ich alles zu schätzen weiß, hrhr. Aber zu erstmal brauchst du mich nich zu 'ihrsen'. Nenn mich einfach Vic, das macht der Hulc auch so, und bei 'Herr' kanns dir passieren, dass ich überhaupt nich reagiere. Das kannste dir für die Öffentlichkeit aufsparen, hier im Haus isses völlig überflüssig. Ansonsten werden wir schon irgendwat finden, was du tun kannst, und wenn nich, dann stehste halt einfach dekorativ in der Ecke wenn Besuch kommt. Außer dem Hulc gibts hier im Haus noch die Saeva, dat is die Sklavin vom Sev fürs ... öhm ... nuja, weißt schon ... Also der Sev, das is mein Bruder, aber er ist ziemlich selten hier und darum is die Saeva auch eher unterbeschäftigt. Im Haus wohnen dann noch unsere beiden Oppas und die zwei Tölen. Die heißen Razor und Blade - dat is Griechisch." Vic kratzt sich nachdenklich am Hinterkopf. "Ich denk, das ist vorher alles, was du wissen musst. Hast du soweit noch Fragen?"

  • Er hätte mir nicht sagen müssen, dass ich mir das mit dem "Herr" sparen konnte, denn ich hätte mir wohl eher die Zunge abgebissen, als ihn so anzureden. "Der Hulc" war offensichtlich der Hühne, der uns eingelassen hatte, aha. Soweit so gut. Ich erfuhr noch etwas von zwei wohl schon sehr betagten Herren, einem nicht anwesenden Bruder, zwei Hunden und einer Leibsklavin, auf deren Bekanntschaft ich nicht grade scharf war, denn das war eines der Dinge die ich nicht nachvollziehen konnte oder... nun wie auch immer der Sachverhalt war, lange würde ich sowieso nicht bleiben. Alles in allem klang das nicht nach Menschen, die mich auf einer Flucht aufhalten würden können, höchstens die Hunde würden Probleme machen, man ürde sehen. Wenn es keine regelmäßigen Zeiten gab, an denen sie weggesperrt würden, würde mir etwas anderes einfallen.


    So nickte ich also völlig einverstanden als er sprach, nur um gleich darauf wieder -auf seine Frage hin- mit dem Kopf zu schüttlen. "Nein keine weiteren Fragen, sonst wohnt also niemand hier?"
    Nur um ganz sicher zu gehen.

  • "Prima." Dass sie keine weiteren Fragen hat, ist schon mal gut. Dann aber stutzt Victor, als sie gleich noch eine Frage anhängt. Am Ende hat sie auch noch Schwierigkeiten mit dem Verstehen des Lateins. Vielleicht war das gar keine Nettigkeit von Cyprianus. Denn langsam bekommt Vic das Gefühl, dass sich der gar nicht ärgert, die Sklavin los zu sein, sondern vielleicht sogar heimlich ins Fäustchen lacht. Es hätte Vic doch gleich auffallen müssen, dass da was nicht stimmen kann. Für Amatia - na sicher, das würde noch ein Nachspiel haben!


    "Öhm, ne, sonst wohnt keiner da. Ah so, die Amatia kommt ab und zu vorbei, also wenn hier ne fremde Frau einfach in die Casa latscht, dann is sie das." Mal von der Alten aus der Straße abgesehen, die wegen Saccus ... aber da will Vic lieber gar nicht dran denken. Er hat den Oppas klar gemacht, dass ihr Besuch dann zu kommen hat, wenn Vic nicht da ist, wenn schon Besuch kommen muss. Denn am Abend will er seine Ruhe haben und das geht nicht, wenn da im Nebenzimmer ... nein, da will er nichtmal dran denken. Er kratzt sich am Hinterkopf. "Hm, die kennst du wahrscheinlich sowieso, oder? War sie oft bei dem Terentier? Jeden Tag? Oder eher selten? Was hat sie da so gemacht? Ham sie rumgemacht? Er hat sie doch nicht schon geritten, oder?" Gnade Cyprianus, wenn er es getan hätte. Wenn seine Schwester noch vor der Ehe entehrt wäre, dann könnte der Junge sich warm anziehen, Volkstribun hin oder her, denn dann würde ihn Vic bis ins kalte Germania jagen.

  • Ich hatte schon darüber nachgedacht, ob das Schwierigkeiten geben konnte und wohin ich würde fliehen können, als mein Gegenüber mich wieder direkt ansprach. Etwas verwirrt sah ich ihn an, ich war nicht sicher, ob ich alles, von dem was er genannt hatte, richtig verstanden hatte, denn mein Latein war nun wirklich schlecht.
    "Ich war nicht lange genug bei dem Tribun um das sagen zu können. Soweit ich weiß, war sie nur einmal in der Zeit da."


    Ich sagte dass nicht um den Mann zu schützen (soweit es überhaupt nötig war, ihn vor dem Bruder seiner Braut zu schützen, der etwas schmächtiger wirkte), nein, dazu hatte ich keinen Grund, sondern nur weil es die Wahrheit war und ich das Gespräch möglichst schnell beenden wollte.

  • "Hm." Vic mustert die Sklavin aus zusammengekniffenen Augen. Dann schüttelt er den Kopf. "Is sowieso egal, wat geht es mich an? Nu denn, frohes Schaffen, ich hau mich ins Atrium." Da Vic sich meist noch nichtmal seinen Wein von Hulc bringen lässt, sondern ihn selber aus dem Oecus holt, bleibt nichtmal das für Myriel zu tun.


    Während Vic davon stapft, verdreht Hulc nur die Augen. Das kann ja noch heiter werden. Er lässt die neue Sklavin ebenso stehen wie Vic und macht sich daran in der Küche das Essen für die Oppas vorzubereiten.

  • Das war wunderbar.
    Ich schien hier mehr als überflüssig und was hätte mir besseres passieren können? Unter diesen Umständen würde es leicht werden zu fliehen, eventuell könnten die Hunde Probleme geben. Nun, aber wie diese des Nachts versorgt wurden und ob es einen Zwinger für sie gab würde ich schon noch herausfinden, doch warum warten? Ich hatte ja nichts tun -dieser Römer war wirklich seltsam, aber gefiel mir-, also lieber heute als morgen. Neugierig verließ ich das Triclinium um mich im Haus umzusehen.

  • Die alte Dame führte die zwei Besucher ins Triclinium und gab einen lauten Schrei nach Flaccus und Saccus aus, den man ihr in ihrer körperlichen Form gar nicht zugetraut hätte. Dann setzte sie sich auf eine der Klinen.


    "Es gab ja auch Sklaven hier, aber die haben sich schon bald nach dem Tod von Victor aus dem Staub gemacht. " Dann begann sie zu murmeln: "Man kanns ihnen nicht verdenken.", und sprach dann auch wieder in normalem Ton weiter:
    "Mal schaun ob die zwei kommen.
    In der Küche gibt es was zu Essen wenn ihr möchtet, oder ihr holt euch etwas aus der nächsten Garküche gleich ums Eck."

  • Nachdem wir in eine der anderen Räumlichkeiten gebeten wurden, schrie die
    alte Frau lautstark einige Namen aus.
    Wir warteten nun auf ein Essen bzw. es stand in der Nähe eine Garküche bereit.


    Also die Sklaven sind geflohen und ihr habt noch Verständnis dafür ?


    dies war eine seltene Einstellung

  • Die alte Dame, ihr Name war übrigens Alimenta, ließ wieder einen Seufzer erklingen.
    "Wir würden sie ohnehin nicht mehr finden.
    Und ein Sklave der angebunden werden muss, hat hier auch nicht viel Nutzen.
    Amatia, ich habe doch erzählt, dass sie nicht hier sondern in der Casa Terentia wohnt?
    Jedenfalls, Amatia lässt regelmäßig jemanden vorbeischauen der das ganze Haus noch in Ordnung hält.
    Zumindest der Teil des Hauses, den es bei dem Brand nicht erwischt hat. Achja, es war eine schlimme Sache, das mit Victor."


    Plötzlich konnte man ein näherkommendes Gemurmel wahrnehmen, bis man endlich auch etwas davon verstand: "Saccus hat mir schon wieder meine Cabatinae versteckt, dieser alte...." Flaccus stockte als er den Besuch sah. Er strengte seine Augen an, aber war nicht imstande die Gesichter zuzuordnen: "Oh, wer seid denn ihr?"

  • Nun Alimenta,das Haus müßte dann wieder neu aufgebaut werden.
    Und um neue Sklaven zu finden, dürfte auch kein größeres Problem sein;fleißige Sklaven haben das Haus schnell erneuert.


    Plötzlich erschrak ich beim Anblick des senilen alten Mannes, welcher seine Fußbekleidung suchte.
    Nun wollte er auch noch wißen wer ich bin...., so einen hatte ich auch noch nicht gesehen......


    Valerius Apollonius


    knurrte ich ihn an !


    Alimenta, wieso wohnt Amatia in der Casa Terentia, also bei einer anderen Familie ?


    Sim-Off:

    Bitte NEIN,....bei den Muppets streike ich !!!!

  • Dass das ein Geknurre sein soll, fiel Flaccus gar nicht auf. Zu oft hatte er schon das Geknurre von Razor und Blade gehört und gelernt es zu überhören.
    "Apollonius? Ich habe glaub ich einen Enkel der so heißt", ließ Flaccus beiläuftig fallen, während er sich langsam auf eine Kline niederließ.
    "Oder hieß er doch Marsus? Pegasus? Amatia!", reagierte er plötzlich auf die Frage des Besuchers.
    "Die hat doch diesen Terentier geheiratet. Wie lange ist es her? Ich weiß es nicht, aber schon lange genug dass ein Enkerl da sein könnte. Aber der treibt sich sicher die ganzen Tage und Nächte außerhalb von ihrem Bett rum."
    Was er derzeit tatsächlich tat, doch das geschah kriegsbedingt.

  • Etwas erstaunt sprach ich den alten Opa an


    Also nein, ich soll der Sohn von Amalia und Cyprianus sein ?


    von letzterem hatte ich schon gehört in Bezug auf die nach Ruhm aufstrebende Legion.
    Aber welcher Enkel treibt sich nun noch außerhalb herum ?


    plötzlich habe ich nun gar nichts mehr verstanden !

  • So sonderbar wie sich die Begrüßung gestaltete, so merkwürdig verlief es im Innern des Hauses. Ich verstand nicht, wie ein und dieselbe Person Türöffner spielen konnte und sich dann auf eine Kline setzte. Eine Antwort würde mich weiterbringen.


    "Erklärst du mir zunächst einmal deine Position in diesem Haus? Flüchtige Sklaven müssen außerdem gemeldet werden, dann bekommt man sie zurück. Wenn man Glück hat."


    Die Essensregelung gefiel mir noch nicht ganz, aber das würde sich schon finden.

  • Flaccus fühlte sich angesprochen: "Ich bin hier der Hausherr", verkündete er durchaus stolz.
    "Ja das mit den Sklaven ist so ne Sache. Ich habe es gemeldet. Glaube ich.
    Aber ich bin auch zu alt um mich mit anstrengenden davonlaufenden Sklaven rumzuschlagen. Da nehm ich einfach die sporadischen Dienste von Amatias Sklaven und komm damit auch gut zu recht.
    Wie hießt du denn eigentlich, Kind?"

    Noch immer war ihm auch nicht klar wer die beiden nun waren. Es schien jedenfalls eine Valerier-Verwandtschaft zu sein.

  • Ach du meine Güte! Langsam klingelte es bei mir und die Schuppen fielen von den Augen. Flaccus war doch der Hausherr und ich hatte ihn nicht erkannt, obwohl ich eine Zeichnung von ihm in jungen Jahren hatte. Die Türöffnerin hatte ich jedenfalls vergessen.


    "Mein Name ist Romana, Valeria Romana. Ich freue mich so, hier zu sein, nachdem ich eine Tante gepflegt habe, die jetzt leider verstorben ist."


    Ich wartete ab, ob Flaccus von der Erkrankung der Tante wußte oder ob ich erzählen müßte.

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