Von Rom nach Ostia

  • Ein hölzerner Wagen holperte über die Steine der Via, die nach Ostia führte. Die ersten Blüten zeigten sich am Wegesrand. Die letzten Gräber waren aus dem Blick entschwunden und der Fahrer des Wagens pfiff ein fröhliches Lied vor sich hin. Es war wirklich ein schöner Tag für ihn. Er musste nicht den üblichen Wachdienst erledigen und konnte sich auf einige nette Tage in Ostia freuen. Ein kleiner Lupanarbesuch würde wohl schon drin sein, meinte er.


    Ab und an klopfte er sich mit der Hand auf den Oberschenkel im Takt zu seinem Pfeifen und dem Holpern des Wagens. Die Esel, die vor dem Wagen gespannt waren, zogen den Wagen gemächlich in Richtung der Hafenstadt. Ein leises Stöhnen war von hinten zu hören. Verärgert drehte sich der Fahrer um und sah auf den groben Leinensack.


    "He! Halt die Klappe, Bengel. Eigentlich solltest ja schon längst tot sein!"


    Der Fahrer schüttelte missmutig den Kopf und schlug mit den Zügeln auf den Rücken der Esel. "Ho! He! Schneller, ihr Lahmen Ochsen! Ho! Ho!"

  • "Hier im Wald mit dir zu liegen, moosgebettet, windumatmet, in das Flüstern, in das Rauschen, leise liebe Worte..." leise murmelte der Fahrer des Wagens jene Zeilen vor sich hin. "...leise liebe Worte...Worte...wie ging es noch mal weiter? Verflixt noch mal...leise liebe Worte!" grummelnd schüttelte er den Kopf. Der Wagen holperte über die Pflastersteine und sprang auf und ab. So hüpfte auch der Fahrer auf seinem Kutschbock hoch und runter und bekam einen immer genervteren Gesichtsausdruck. Einige Wolken zogen auf und es nieselte kurz, was seine Laune auch nicht gerade verbesserte.


    Nach vielen Stunden seufzte er schließlich erleichtert auf. Am Horizont war die Stadt Ostia zu sehen und die vielen Schiffsmasten, die dort vor Anker lagen. Jetzt würde er bald in einer warmen Taberna sein und seinen Wein schlürfen können. Vielleicht holte er sich dann auch eine der Strassenlupae in sein Zimmer. Die stahlen und betrogen einen zwar, wo immer es ging, aber dafür konnte er gleich im Bett liegen bleiben. Er kratzte sich am Bauch und starrte erwartungsvoll auf die Stadt. Wieder ließ ihn ein Stöhnen aufhorchen. Der Sack begann sich zu bewegen und eine Hand griff von Innen gegen den Stoff. "Ach, verflucht noch mal." Der Fahrer packte seinen hölzernen Knüppel und drosch auf den Sack einmal ein. Ein Schmerzenslaut war von dort zu hören, dann war jedoch alles still. Etwas skeptisch musterte er den Sack. "Oh Mann, hoffentlich biste jetzt nicht wirklich tot!"


    Der Fahrer zuckte mit der Schulter, kratzte sich noch mal genüsslich und legte den Knüppel weg. Dann trieb er die Esel wieder an. "Hey! Hoooo! Schneller!" Der Wagen holperte weiter und auf das Stadttor Ostias zu.

  • Sim-Off:

    ich poste einfach mal hier rein, will nicht wegen ein oder zwei Posts gleich einen neuen Thread eröffnen :D


    Leider konnte ich mir in Ostia kein Pferd mieten, dazuf reichten meine paar Sesterzen die ich besaß bei weitem nicht aus. Also hieß es wohl oder übel zu Fuß gehen. Doch ich war es ja gewohnt.


    Guter Dinge marschierte ich immer Richtung Rom und hoffte Stunde für Stunde, dass sich endlich die prächtigen Mauern der Stadt am Horizont eröffnen würden.


    Doch es dauerte und dauerte. Mich plagte der Hunger und meine Füße schmerzten. Ich machte sicher schon lange keinen guten Eindruck mehr auf einen zivilisierten Menschen wie es die Römer sein wollten. Doch hoffentlich würde man mich doch in die Stadte einlassen.


    Nach mehreren Tagen Fußmarsch dann endlich die Erlösung: Die Mauern von Rom.


    Ich steigerte meinen Gang ein letztes Mal um endlich anzukommen. Die Stadt war schon von Außen eindrucksvoller als ich sie mir in meinen künsten Träumen vorgestellte hatte. Und nun würde ich ein Teil davon werden.....

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